Besuch bei EURODIACONIA

 

Heather Roy, die sympathisch-charismatische Leiterin des Brüsseler Büros hat uns in einem spannenden Vortrag ihr Arbeitsfeld und die Aufgaben von EURODIACONIA vorgestellt:

 

EURODIACONIA ist ein Zusammenschluss von inzwischen 33 „Anbietern“ kirchlicher bzw. christlicher Diakonieleistungen. Der konfessionelle Hintergrund ist zumeist reformierter, lutherischer und anglikanischer Art, aber auch im orthodoxen Milieu verwurzelte Einrichtungen finden sich bereits mehrere. So wird bei EURODIACONIA Ökumene gelebt, was sich auch in einer engen Zusammenarbeit mit EuroCaritas zeigt.

Die 33 Mitglieder von EURODIACONIA stammen aus 20 europäischen Staaten und haben das gemeinsame Ziel auf Grundlage einer christlichen Wertebasis den Bürgerinnen und Bürgern Europas in allen sozialen Belangen (z.B. in Bezug auf medizinische Versorgung oder Bildungsmöglichkeiten) zu dienen und für ihre Rechte, auch die der Schwächsten, einzutreten.
 

Spannend zu hören war, wie die fünf Mitarbeiter in Brüssel immer wieder den Namen ihrer Organisation erklären müssten. Zwar gibt es in allen Mitgliedsstaaten der EU kirchliche Sozialdienste mit vergleichbaren Wesensmerkmalen wie in Deutschland, aber nicht unter dem Namen „Diakonie“. Die effektivste Erklärung sei, so Heather Roy, „the protestant Caritas“, das verstünde jeder. Überhaupt bestehe eine Hauptaufgabe von EURODIACONIA in Vermittlungsarbeit. Die Rahmenbedingungen für die soziale Arbeit der assoziierten Mitglieder in ihren Herkunftsländern seien derart vielfältig, dass ohne eine fortlaufende Aufklärung der Mitarbeiterinnen und Verantwortungsträger der EU eine konkrete Einflussnahme auf Gesetzgebungsverfahren erst gar nicht in Erwägung gezogen werden bräuchte. Französische EU-Beamte dächten ganz anders über Kirche und Soziale Dienste als deutsche. Das Absehen der Folgen eines von laizistischem Denken geprägten Organisationsrechts auf die Diakonie in Deutschland kann nicht als allgemein vorhanden vorausgesetzt werden.

 

Networking ist aus diesem Grund ein entscheidendes Instrumentarium für die alltägliche Arbeit: die eigenen Mitglieder zusammenbringen und intern einen gewinnbringenden Erfahrungsaustausch anzuregen, mit anderen Wohlfahrtsorganisationen zusammenarbeiten, Kontakt zu EU-Beamten und jeglichen Entscheidungsträgern aufbauen und pflegen.
 

Das Gesicht Europas verändert sich ständig, EURODIACONIA will hier positiv und optimistisch an der Gestaltung einer besseren Zukunft mitwirken.

Robert Dierking

 

 

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Letzte Änderung: 29.05.2018