Luthers Fundsachen in Halle
Am 19.12.2008 besuchten wir die Ausstellung „Fundsache Luther“ in Halle.
Martin Luther (1483-1546) ist vor allem durch seinen Thesenanschlag und die Übersetzung der Bibel in die deutsche Sprache weltweit bekannt geworden. Insgesamt hat er die geistige Entwicklung Europas stark geprägt. Doch obwohl er als eine der wichtigsten Gestalten der Weltgeschichte gilt, ist über seine Familie und sein Privatleben wenig bekannt.
Die Ausstellung im Museum für Vor- und Frühgeschichte in Halle gibt daher anhand von 620 Exponaten völlig neue Einsichten in den Alltag des Reformators. Es werden archäologische Fundstücke aus dem Leben Luthers von seiner Kindheit bis zu seinem Wirken als Theologe in Wittenberg gezeigt. Gleichzeitig erhalten die Besucher auch authentische Einblicke in die Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts.
Der in Eisleben geborene und gestorbene Martin Luther verbrachte die ersten 14 Jahre seines Lebens in dem rund 15 Kilometer entfernten Mansfeld. In der Ausstellung finden sich folgende Zitate aus den Tischreden Luthers: „Ich bin der Sohn eines armes Häusers. Meine Mutter hat all ihr Holz auf dem Rücken eingetragen.“
Die archäologischen Fundstücke, die Ungewöhnliches, etwa Speiseabfälle aus einer Abfallgrube des Mansfelder Anwesens zeigen, sprechen jedoch eine andere Sprache. Sie machen deutlich, dass Luther kein armer Mann war. Denn sie belegen, dass Rinder, junge Schweine, Süß- und Satzwasserfische bei den Luthers regelmäßig auf den Tisch kamen. Außerdem konnten wir Fundstücke aus Luthers Kindheit, etwa hochwertiges Geschirr sowie Schmuck sehen.
Für mich war es interessant, Informationen über die Situation Europas in der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts zu bekommen und zu erfahren, wie das private Leben von Martin Luther und seiner Famile aussah. So wirkt Luther nicht nur als Reformator, sondern die Ausstellung bietet die Chance, ihn auch als Mensch kennenzulernen.
Weiterführender Link:
Ausstellung "Fundsache Luther"
von Mina Kim
