“Heidelberg hat mir eine Fülle an Möglichkeiten eröffnet”
Dr. Lipi Thukral, Biologin, promovierte wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute of Genomics and Integrative Biology, Delhi/Indien
Von Februar 2007 bis März 2011 Doktorandin am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg, Heidelberg-Aufenthalt über HAIreconnect im Oktober 2012
Warum haben Sie sich für die Universität Heidelberg entschieden?
Ich hatte das Glück, Zusagen für mehrere Graduiertenprogramme zu bekommen, darunter auch an Universitäten in den USA. Das war einerseits angenehm, andererseits aber auch eine Zwickmühle. Ich habe mich für die Universität Heidelberg entschieden, weil sie regelmäßig Spitzenplätze in internationalen Rankings belegt und als forschungsintensive Hochschule bekannt ist. Neben den akademischen Vorzügen der Universität bietet aber auch die Stadt Heidelberg Studierenden und Wissenschaftlern exzellente Lebensqualität.
Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt?
Heidelberg hat mir eine Fülle an Möglichkeiten eröffnet. Das Labor von Prof. Jeremy Smith, in dem ich als Doktorandin gearbeitet habe, war multikulturell und geprägt von einer hohen Interdisziplinarität. Prof. Smith hat mit einer aktiven Diskussionskultur eine dynamische Lernatmosphäre gefördert, die mich in die Lage versetzt hat, unabhängiges, aber dennoch eingebundenes Forschen zu lernen. Ich konnte mit finanzieller Förderung der Universität an nationalen und internationalen Konferenzen teilnehmen, bei denen ich sowohl meine wissenschaftlichen Forschungserkenntnisse teilen als auch neue Aspekte des wissenschaftlichen Arbeitens kennen lernen konnte. Außerdem hat Heidelberg mir wunderbare Möglichkeiten im kulturellen Bereich eröffnet: So habe ich als Mitglied der Heidelberg Indian Student Association (HISA) an vielen Tanzveranstaltungen und sonstigen Events teilgenommen und diese auch organisiert.
Wie ist Ihr weiterer Karriereweg verlaufen?
Meine Ausbildung in Heidelberg und die Ergebnisse meiner Forschung an der Ruperto Carola haben es mir ermöglicht, auch andere Spitzen-Labors in den Blick zu nehmen. Nach einem kurzen Postdoc-Aufenthalt an der Universität Southampton in Großbritannien bin ich für einen weiteren Postdoc in meine Heimatstadt Delhi zurückgekehrt. Es freut mich sehr, dass ich die Art des wissenschaftlichen Arbeitens, die ich in Heidelberg gelernt habe, in mein Heimatland zurückbringen und so meinen eigenen kleinen Teil beitragen kann. Ich arbeite jetzt im Systembiologie-Labor von Dr. Rajesh S. Gokhale, der Direktor des zum Council of Scientific and Industrial Research gehörenden Institute of Genomics and Integrative Biology ist. Er ist der weltweit führende Tuberkulose-Forscher; seine Forschungsgruppe beschäftigt sich mit hochinteressanten Fragen an der Schnittstelle von Chemie, Biologie sowie struktureller und Molekularbiologie. Und schließlich hilft mir das Fundament, das in meiner Anfangszeit als Wissenschaftlerin gelegt wurde, ungemein dabei, mich mit Selbstvertrauen den nächsten Herausforderungen meiner wissenschaftlichen Karriere zu stellen.
Würden Sie Ihren Studierenden oder Wissenschaftskollegen einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola empfehlen?
Die Universität Heidelberg ist für internationale Wissenschaftler auf alle Fälle sehr attraktiv, um Erfahrungen im jeweiligen Forschungsbiet zu sammeln. Ich würde daher meinen Kollegen in Indien und anderswo einen Forschungsaufenthalt sehr empfehlen, um Beziehungen zur Universität Heidelberg aufzubauen und zu stärken. Heidelberg ist sozusagen das Sahnehäubchen, das man sich nicht entgehen lassen sollte!
Sie sind eine Research-Alumni Botschafterin des Forschungsstandorts Heidelberg – welche Erfahrungen haben Sie bisher damit gemacht?
Ich arbeite nach wie vor mit Heidelberger Forschern zusammen und pflege weiter mein Netzwerk, das ich während meiner Promotionszeit aufgebaut habe. Zusammenarbeit ist das A und O wissenschaftlicher Forschung, und das Netzwerk Research-Alumni in Heidelberg fördert genau diesen zentralen Aspekt! Ich bin ein aktives Mitglied und auch eine Art „Botschafterin“ dieses Netzwerks. Die Idee ist ganz einfach: Man wirbt für die bestehenden oder neuen Wissenschaftsbeziehungen mit Heidelberg und informiert zusätzlich auf speziellen Veranstaltungen in der eigenen Stadt – in meinem Fall Delhi – über den Forschungsstandort Heidelberg. Ich fühle mich sehr geehrt und bin glücklich, dass ich mich in das Alumni-Netzwerk einbringen kann, da ich in Heidelberg das begonnen habe, was jetzt mein tägliches Leben ist – wissenschaftliche Forschung.