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„Heidelberg blickt auf eine lange Tradition der Exzellenz“

Bates

Dr. Jennifer Bates, Associate Professor für Philosophie an der Duquesne University, Pittsburgh/USA
1992/1993 Forschungsaufenthalt (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) am Philosophischen Seminar der Universität Heidelberg im Rahmen einer Dissertation zur Philosophie G. W. F. Hegels, Heidelberg-Aufenthalt über HAIreconnect im Juni 2013

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?
Ich habe mich für Heidelberg entschieden, weil die Universität auf eine lange Tradition der Exzellenz blickt. Das Philosophische Seminar, an dem Hegel lehrte, ist berühmt, die Seminarbibliothek ist eine reichhaltige Quelle, und ich wollte mit dem bekannten Hegel-Experten Prof. Dr. Hans Friedrich Fulda zusammenarbeiten.

 

Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt?
Ich hatte eine wundervolle Zeit! Ich habe nicht nur viele Freundschaften geschlossen und eine Menge gelernt, die Erfahrungen, die ich in Heidelberg sammeln konnte, waren auch absolut prägend für meine Dissertation und meine Karriere. Für ein Kolloquium in Prof. Fuldas Graduiertenkolleg habe ich einen philosophischen Aufsatz mit dem Titel "Die Einbildungskraft in Hegels Philosophie des Geistes" vorbereitet und präsentiert. Dieser wurde zur Grundlage meiner Dissertation „The Genesis and Spirit of Imagination (Hegel's Theory of Imagination Between 1801-1807)” bei Henry S. Harris und Kenneth Schmitz an der University of Toronto. Eine überarbeitete Version meiner Doktorarbeit habe ich später unter dem Titel „Hegel’s Theory of Imagination“ als Buch veröffentlicht. Für mein Denken und meine philosophische Entwicklung war das Feedback, das ich von Prof. Fulda und seinen Doktoranden erhielt, ungemein wichtig. Bis heute empfehle ich meinen Studierenden, sich Hegel-Texten „im Heidelberger Stil“ anzunähern – genau hinzuschauen, was geschrieben steht, und sich gemeinsam langsam durch den Text zu arbeiten.

 

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg nach Ihrer Zeit in Heidelberg verlaufen?
Zunächst habe ich als Visiting Assistant Professor Hegel und die Philosophie des 19. Jahrhunderts gelehrt – zuerst drei Jahre an der kanadischen Victoria University in British Columbia, dann weitere drei Jahre an der University of Guelph im kanadischen Ontario. 2007 nahm ich eine Stelle als Assistant Professor am Philosophischen Seminar der Duquesne University in Pittsburgh/USA an, seit 2010 habe ich dort die Position eines Associate Professor. Ich habe zahlreiche Texte zur Kontinentalphilosophie veröffentlicht und präsentiert, wovon vor allem mein zweites Buch „Hegel and Shakespeare on Moral Imaginationzu erwähnen ist, außerdem eine Sammlung mit Texten von Experten in Philosophie und Shakespeare-Studien mit dem Titel „Shakespeare and Continental Philosophy“, die ich zusammen mit Richard Wilson herausgebracht habe. Außerdem habe ich eine Dissertation von Kamal Shlbei mit dem Titel  „Sadra and Hegel on the Relationship Between Essence/Existence and Subject/Object“ betreut.

 

Können Sie einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola an Ihre Studierenden beziehungsweise innerhalb Ihres wissenschaftlichen Netzwerk empfehlen?
Unbedingt! Unser Philosophisches Seminar an der Duquesne University ist wie die Universität Heidelberg bekannt für seine Spezialisierung auf Kontinentalphilosophie und Philosophiegeschichte. Deshalb ist die Ruperto Carola und speziell das Philosophische Seminar mit seiner beeindruckenden Geschichte, Fakultät und wunderbaren Bibliothek erste Wahl für Studierende und für die Fakultät. Stephanie Adair, eine unserer Doktorandinnen, war während der letzten zwei Jahre ihrer Promotion in Heidelberg, jetzt hält sie dort am Philosophischen Seminar ein Proseminar „Einführung in die feministische Philosophie“. Ich selbst war im Juni 2013 an der Ruperto Carola: Im Rahmen von HAIreconnect habe ich im Kolloquium des Philosophischen Seminars das Paper „Hegel an the Concept of Extinction“ vorgestellt und außerdem auch geforscht. Während meines Aufenthalts habe ich auch die Organisation eines Studierendenaustauschs zwischen Duquesne und Heidelberg abgeschlossen. Es gibt viele Möglichkeiten für Zusammenarbeit und individuelle Forschung!

 

Sie sind eine Research-Alumni-Botschafterin des Forschungsstandorts Heidelberg – welche Erfahrungen haben Sie bisher damit gemacht und was planen Sie für die Zukunft?
Im vergangenen Jahr habe ich ein Austauschprogramm für Studierende der Duquesne University und der Universität Heidelberg ins Leben gerufen, in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Anton Koch vom Philosophischen Seminar der Ruperto Carola sowie Prof. Ronald Polansky und Dan Selcer vom Philosophischen Seminar der Duquesne University. Jedes Jahr können drei Studierende die jeweils andere Universität besuchen. 2013/2014 gehen zwei Philosophie-Doktoranden der Duquesne University nach Heidelberg, eine Studentin der Universität Heidelberg, wird im Frühjahr 2014 an die Duquesne gehen. Ich habe an meinem Seminar einen Duquesne-Heidelberg-Ausschuss gebildet, der die Teilnehmer des Austauschs bestimmt und bereits zwei weitere Doktoranden ausgesucht hat, die im Herbst 2014 und Frühjahr 2015 nach Heidelberg gehen werden. Außerdem arbeiten wir an einem Austauschprogramm für das Lehrpersonal. Zusätzlich ist für 2015 an der Duquesne University ein „Spring Break Away“-Kurs zu einem mit Heidelberg verbundenen geisteswissenschaftlichen Thema geplant – die Studierenden, die diese Lehrveranstaltung belegen, würden dann ihre Frühjahrsferien in Heidelberg verbringen. Als ich im vergangenen Juni in Heidelberg war, habe ich mit Prof. Fulda vereinbart, einige seiner Veröffentlichungen ins Englische zu übersetzen. So sind bereits eine Menge wunderbarer Kooperationsprojekte zwischen der Duquesne University und der Universität Heidelberg  in vollem Gang oder für die Zukunft geplant. Ich freue mich sehr, dass ich dabei mitwirken kann!

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 10.01.2014
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