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„Ich würde keine Minute zögern, zu Forschungszwecken nach Heidelberg zurückzukehren“

Pasolli

Prof. Dr. Hilda Amalia Pasolli, Zellbiologin an der Rockefeller University, New York City/USA, ab August 2014: Senior Scientist am Janelia Farm Research Campus, Howard Hughes Medical Institute, Ashburn/USA

1994 bis 1998 Postdoktorandin am Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften (IZN) der Universität Heidelberg, vom 19. bis 27. Oktober 2013 im Rahmen des Wiedereinladungsprogramms HAIreconnect zu Gast am IZN, am Universitätsklinikum Heidelberg und am European Molecular Biology Laboratory (EMBL)

 

Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie an der Universität Heidelberg?

Ab 1994 habe ich als Postdoktorandin am Department für Neurobiologie gearbeitet, das inzwischen Teil des Interdisziplinären Zentrums für Neurowissenschaften (IZN) ist. 1998 bin ich in mein Heimatland Argentinien zurückgegangen. Bis 2002 bin ich dann jedes Jahr an die Universität Heidelberg zurückgekehrt, um beim Hauptpraktikum “Zellbiologie” mitzuwirken und Studierende der Biologie in die Elektronenmikroskopie einzuführen.

 

Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?

Während meiner Zeit als Doktorandin am Center for Electron Microscopy der Nationalen Universität von Cordoba in Argentinien habe ich sehr viel Gutes über die Universität Heidelberg gehört. Mein Doktorvater und zwei der Professoren waren Alumni der Ruperto Carola – schon lange Zeit, bevor HAI und HAIreconnect überhaupt existierten, agierten sie bereits als Botschafter der Universität! Sie haben ihre Erfahrungen mit einem solchen Enthusiasmus vermittelt, dass mir die Entscheidung nicht schwer fiel. Heidelberg schien mir der richtige Ort zu sein, um als Postdoktorandin im Bereich Zellbiologie zu arbeiten und mich zusätzlich in elektronenmikroskopischen Methoden für die Lebenswissenschaften fortzubilden. Also habe ich mich für eine Postdoktorandenstelle in der Neurobiologie beworben. Der damalige Direktor Prof. Dr. Wieland Huttner, lud mich ein, mir das Institut schon vorab anzuschauen. Ich war gleich begeistert vom Institut und dem Campus. Und Heidelberg mit seiner wunderschönen Altstadt und dem Schloss schien mir direkt einem Märchen entsprungen zu sein.

 

Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt?

Für mein Arbeitsgebiet in den Lebenswissenschaften, die morphologische Untersuchung von zellulären Strukturen mit höchster Auflösung, ist Heidelberg ein ausgezeichneter Ort. Die Universität hat viele Forschungszentren und Institute und steht in unmittelbarer Nachbarschaft und Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem EMBL und Max-Planck-Instituten. Bei uns hielten zahlreiche weltberühmte Forscher Seminare. Viele der hervorragenden Wissenschaftler, die heute an der Rockefeller University lehren, an der ich inzwischen arbeite, habe ich bereits in Heidelberg getroffen. Außerdem hat sich zu einigen meiner Laborkollegen eine lebenslange Freundschaft entwickelt. Wir sind nun überall auf der Welt verstreut (einige sind auch in Heidelberg geblieben), aber wir halten seit mehr als 20 Jahren den Kontakt. Und natürlich war Heidelberg auch der schönste Platz zum leben. Vier Jahre lang bin ich jeden Tag mit dem Bus ins Neuenheimer Feld gefahren – mit der Fahrt durch die Altstadt und den Ausblicken auf das Schloss war das wie eine tägliche Sightseeing Tour! Ich konnte mich nie sattsehen.

 

Wie ist Ihr weiterer Karriereweg danach verlaufen?

Ich trat zunächst eine Stelle als Assistant Professor und Forscherin in meinem früheren Labor in Argentinien an. Nach vier Jahren entschied ich mich für eine Stelle an der Rockefeller University in New York. Dort habe ich meine elektronenmikroskopischen Fertigkeiten in der Zell- und Entwicklungsbiologie angewandt, speziell im Bereich der Stammzellen. Nach zwölf Jahren an der Rockefeller University habe ich nun eine Stelle am Janelia Farm Research Campus in Ashburn, Virginia, angenommen und werde dort im Bereich der Elektronenmikroskopie als Senior Scientist arbeiten.  

 

Warum haben Sie sich für HAIreconnect beworben und was haben Sie während dieses Aufenthaltes in Heidelberg gemacht?

Es war eine gute Gelegenheit, an meine wissenschaftlichen Wurzeln anzuknüpfen. Heidelberg ist führend bei der Anwendung der Elektronenmikroskopie in der Forschung. In den vergangenen Jahren hat sich der Campus sehr weiterentwickelt – es gibt neue Labore, neue Einrichtungen, hochmoderne Mikroskope. Ich hatte die Möglichkeit, diese Neuerungen kennenzulernen und auszuprobieren!

 

Sie sind eine Research Alumni Botschafterin des Forschungsstandorts Heidelberg – welche Erfahrungen haben Sie bisher damit gemacht und was planen Sie für die Zukunft?

Ich freue mich sehr, dass ich meine Erfahrungen mit Heidelberg an Studenten und Postdoktoranden an der Rockefeller University vermitteln kann. Auf meiner Facebook-Seite findet man mehr Bilder von Heidelberg als von irgendeinem anderen Ort weltweit! Ich informiere mit Broschüren und Internet-Links über die Angebote der Ruperto Carola.  Ich glaube, neben der Nutzung von Social Media kann man vor allem über das gesprochene Wort Informationen am besten verbreiten. Und  jeder, der auch nur kurz mit mir spricht, wird meine Begeisterung für Heidelberg und seine Universität bemerken. Am besten kann ich sie wohl dadurch überzeugen, dass ich ihnen erzähle, dass ich keine Minute zögern würde, wieder zu Forschungszwecken nach Heidelberg zurückzukehren.

E-Mail: Seitenbearbeiter
Letzte Änderung: 25.07.2014
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