„Mein Aufenthalt an der Ruperto Carola hat mich sehr geprägt“
Dr. med. Dimitrios Paraskevopoulos, Neurochirurg am St. Bartholomew's and The Royal London Hospital, London/Großbritannien
Von Oktober 2003 bis März 2007 Master-Studium „Informationsmanagement in der Medizin” an der Universität Heidelberg
Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie an der Universität Heidelberg?
Mein Aufenhalt in Heidelberg hat vom Oktober 2003 bis März 2007 gedauert. Ich habe den Master-Studiengang “Informationsmanagement in der Medizin” absolviert und gleichzeitig im Rahmen meiner Promotion bei Prof. Dr. Christian Rainer Wirtz an der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Heidelberg experimentell geforscht. Das Thema meiner Dissertation war “Applikationsgenauigkeit kommerzieller Neuronavigationssysteme: Experimentelle Untersuchung verschiedener Registrierungsverfahren und klinisch relevanter Einflussfaktoren”. Nach einer kurzen Unterbrechung für den Militärdienst bin ich nach Heidelberg zurückgekehrt und habe als “Marie Curie Fellow” an interdisziplinärer Forschung über “Augmented reality in surgical microscopes and endoscopes“ teilgenommen. Außerdem habe ich als Assistenzarzt in der Neurochirurgischen Klinik gearbeitet.
Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?
Heidelberg ist eine weltberühmte Universität und steht nicht nur in Deutschland für Exzellenz. Nach meinem Medizinstudium und den ersten klinischen Jahren habe ich mir überlegt, einen Teil meiner Weiterbildung im Ausland zu absolvieren. Ich will nämlich sowohl eine gute Weiterbildung bekommen als auch aktiv in Forschung und akademischer Tätigkeit sein. Die Anwendung neuer Technologien in der Neurochirurgie hat mich immer fasziniert. Damals interessierte ich mich sehr für die Neuronavigation und intraoperative Bildgebung. In diesem Bereich war die Neurochirurgische Universitätsklinik in Heidelberg weltweit Pionier und es gab ein etabliertes interdisziplinäres Team. Man konnte schon damals erkennen, dass es ein außerordentlich spannendes Gebiet ist, das gerade anfing zu expandieren. Zudem war Heidelberg der einzige Ort, der mir gleichzeitig einen Master-Studiengang im Bereich Medizininformatik anbieten konnte. Und nicht zuletzt war die Neurochirurgische Klinik eine hervorragende Umgebung für die Weiterbildung.
Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt?
Meine Erfahrungen aus Heidelberger Zeiten habe ich nie vergessen. Ich konnte an interdisziplinärer Forschung teilnehmen und in einer sehr aktiven neurochirurgischen Abteilung arbeiten. Ich habe geforscht, studiert, gearbeitet, gelernt, gelebt. In der Kopfklinik habe ich meine ersten Schritte in der Neurochirurgie gemacht. Meinem Doktorvater und Mentor Prof. Wirtz, Klinikdirektor Prof. Dr. Andreas Unterberg und allen anderen Kollegen bin ich immer noch sehr dankbar. Die Zusammenarbeit mit Medizininformatikern aus Heidelberg und Ingenieuren aus Karlsruhe war hochinteressant und hat Spaß gemacht. Ich habe einige sehr interessante Leute kennengelernt und einige gute Freunde gefunden, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe. Heidelberg ist eine wunderschöne Stadt, mit Geschichte, außerordentlicher Schönheit, akademischer Umgebung und einer Weltklasse-Universität. Ich erinnere mich immer noch an das tägliche Fahrradfahren zur Kopfklinik, ans Ausgehen in der Unteren Straße, abends oder sonntags in der Altstadt, und an das Fußballspielen mit meinen neurochirurgischen Kollegen.
Wie ist Ihr weiterer Karriereweg danach verlaufen?
Im März 2007 verließ ich Heidelberg aus familiären Gründen. Ich habe meine Facharztausbildung in der Neurochirurgie abgeschlossen und im letzten Weiterbildungsjahr ein Fellowship in Kinderneurochirurgie am Tel Aviv Sourasky Medical Center and Dana Childrens’ Hospital absolviert. Nach dem Facharzttitel folgte ein Fellowship in der Schädelbasischirurgie und Neuro-Onkologie in der Abteilung für Neurochirurgie des National Hospital for Neurology and Neurosurgery in London. Seit Januar 2013 arbeite ich als Neurochirurg “Consultant Neurosurgeon” am St. Bartholomew's and The Royal London Hospital in London.
Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola innerhalb Ihres beruflichen Netzwerks?
Einen Forschungsaufenthalt in Heidelberg würde ich mit ganzem Herzen empfehlen. Mein Aufenthalt an der Ruperto Carola hat mich sehr geprägt. Heute, sieben Jahre später, blicke ich mit großer Freude auf die Jahre zurück, die ich in Heidelberg verbracht habe. Die Ruperto Carola ist eine Universität mit exzellenter Forschung, die das Potential einer weltweit führenden Universität hat. Ich fühle mich sehr geehrt, Mitglied von Heidelberg Alumni International (HAI) zu sein und werde bei jeder Gelegenheit versuchen, als Ambassador der Uni und des Alumni Netzwerkes zu fungieren.
Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten, die Heidelberg Alumni International und das Research Alumni Netzwerk bieten?
Heidelberg Alumni International ist eine hervorragende Idee. HAI und das Research Alumni Netzwerk können den internationalen Impakt der Universität verstärken und gleichzeitig Studenten und Alumni in ihrer Karriere helfen. In Großbritanien haben wir in letzter Zeit sehr aktiv an einer neuen Initiative gearbeitet: Mit der Gruppe Heidelberg Alumni UK (HAUK) wollen wir in einem Land mit großer Tradition in Alumni-Clubs ein flexibles und effizientes Netzwerk aufbauen. Wir haben bereits ein paar sehr interessante Treffen und ein größeres Event an der Heidelberger Partneruniversität Cambridge organisiert und unseren Internetauftritt eingerichtet. Wir leben im Zeitalter der sozialen, beruflichen und wissenschaftlichen Netzwerke – das Research Alumni Netzwerk kann zum Wissensaustausch beitragen und mit seinem Mentorenprogramm Studierenden auf ihrem Karriereweg helfen.