“Ich habe Wissenschaftler aus allen Teilen der Welt getroffen”
Prof. Dr. Télesphore Benoît Nguelefack, Pharmakologe am Institut für Tierphysiologie der Universität Dschang, Dschang/Kamerun
Mehrere Forschungsaufenthalte (Alexander von Humboldt-Stiftung) an der Medizinischen Fakultät Mannheim, Centrum für Biomedizin und Medizintechnik Mannheim (CBTM), von 2011 bis 2013
Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie an der Universität Heidelberg?
Ich hatte die Möglichkeit, die Universität Heidelberg mit einem Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler zu besuchen. Insgesamt habe ich, verteilt auf drei Zeiträume, 16 Monate hier verbracht: Die erste Phase, einschließlich eines Sprachkurses, vom 1. Juli bis 5. Dezember 2011, die zweite vom 3. März bis 5. August 2012 und die letzte vom 3. März bis 31. August 2013.
Warum haben Sie sich für die Ruperto Carola entschieden?
Ich hatte Deutschland schon zuvor als DAAD-Stipendiat besucht und hatte eine wunderbare Zeit in einem deutschen Labor und mit Forschungspartnern am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Technischen Universität München. Eigentlich hatte ich versprochen zurückzukommen, aber dann wollte ich mehr Erfahrung auf dem Gebiet „Schmerzen“ sammeln, da Schmerzpharmakologie mein zweites Interessengebiet war. Leider – oder vielleicht auch zum Glück – gehörte das nicht zum Forschungsgebiet meines Münchner Kollegen. Also musste ich mich nach einem neuen Forschungspartner umschauen – und an diesem Punkt kam die Universität Heidelberg ins Spiel. Ich hatte schon viel Gutes über diese Universität gehört, und ihr Ruf als eine der besten Universitäten Deutschlands gab den Ausschlag für meine Entscheidung. Hinzu kam die Tatsache, dass an der Ruperto Carola viele und herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet „Schmerzen“ veröffentlicht wurden.
Welche Erfahrungen haben Sie in Heidelberg gesammelt?
Der erste interessante Punkt für mich war die Ausstattung der Labore. Ich konnte in diesem guten wissenschaftlichen Umfeld arbeiten und zahlreiche Aspekte der Schmerzpharmakologie auswerten. Wir hatten viele Seminare auf Arbeitsebene im Labor, Symposien und Konferenzen in Heidelberg und an anderen Universitäten. Als „Humboldtianer“ habe ich auch an zwei von der Humboldt-Stiftung organisierten Wissenschaftlertreffen teilgenommen. Auch unter dem sozialen Gesichtspunkt war mein Aufenthalt großartig: Neben wunderbaren deutschen Kollegen habe ich auch viele Wissenschaftler aus allen Teilen der Welt getroffen, mit denen ich immer noch freundschaftlich verbunden und in Kontakt bin – als hätten wir uns erst gestern voneinander verabschiedet.
Wie ist Ihr weiterer Karriereweg danach verlaufen?
Nach meinem Aufenthalt an der Universität Heidelberg hat sich bei meiner Karriere einiges getan. Ich wurde zum Leiter des Instituts für Tierbiologie und später zusätzlich zum Leiter des Labors für Tierphysiologie und Phytopharmakologie meiner Universität Dschang ernannt. In wissenschaftlicher Hinsicht konnte ich umfassende Erfahrungen und Fähigkeiten im Bereich Zellkultur sammeln, was nun in verschiedene Forschungsbereiche unseres Labors einfließt.
Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Ruperto Carola innerhalb Ihres beruflichen Netzwerks?
Ich persönlich würde die Universität Heidelberg gerne noch so oft wie möglich besuchen. Daher werde ich sie natürlich meinen Studierenden und Kollegen weiterempfehlen. Tatsächlich mache ich genau das bereits als Research Ambassador der Ruperto Carola. Ich verteile Informationsmaterial an meiner Universität und tausche mich mit Studierenden und Kollegen über die Möglichkeiten aus, die die Universität Heidelberg bietet, sowie über meine persönlichen Erfahrungen. Mindestens ein Dozent und ein Student der Universität Dschang in Kamerun forschen gerade an der Ruperto Carola.
Wie beurteilen Sie die Möglichkeiten, die Heidelberg Alumni International und das Research Alumni Netzwerk bieten?
Das sind sehr gute Programme. Sie unterstützen neue Gäste der Universität und helfen Alumni dabei, über ihre Universität informiert zu bleiben und sowohl mit anderen Gastwissenschaftlern als auch mit Heidelberger Kollegen in Kontakt zu bleiben.