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Netzwerk-Meeting für Forscher-Alumni

Vernetzung mit Forscher-Alumni

Fotos: Alexander von Humboldt-Stiftung / David Ausserhofer

Zur Stärkung der Vernetzung mit Forscher-Alumni lud die Alexander von Humboldt-Stiftung nach Berlin ein

Die gezielte Netzwerkbildung mit Research Alumni steht an deutschen Universitäten noch weitgehend am Anfang. Wie eine aktuelle Umfrage der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) zeigt, ist die Research-Alumni-Arbeit lediglich an drei Prozent der forschungsstarken Hochschulen gut etabliert, zehn Prozent sind bereits über das Anfangsstadium hinaus, bei den restlichen Befragten gibt es bisher keine oder nur unzureichend koordinierte Aktivitäten. Zur Stärkung der Vernetzung mit Forscher-Alumni lud die AvH vom 23. bis 25. September 2015 rund 50 internationale Gastwissenschaftler aus 23 Forschungseinrichtungen in Deutschland nach Berlin ein. Als Gewinnerin des Wettbewerbs „Forscher-Alumni deutscher Universitäten“ der AvH konnte auch die Universität Heidelberg drei Gastwissenschaftler zu der Konferenz  schicken, die bereits zum dritten Mal stattfand.

Die Vertreter des Forschungsstandorts Heidelberg waren die griechische Altphilologin Dr. Nikoletta Kanavou, die syrische Pharmakologin Dr. Hadeel Khallouf, und der italienische Germanist und Komparatist Prof. Dr. Sandro M. Moraldo. Nikoletta Kanavou forscht seit Herbst 2014 für zwei Jahre als Humboldtstipendiatin am Seminar für Klassische Philologie der Ruperto Carola. Sie absolvierte zunächst ein Bachelorstudium in Athen und machte anschließend ihren Master an der University of Oxford in Großbritannien, an der sie auch promoviert wurde. Hadeel Khallouf forschte von 2012 bis 2015 als Postdoktorandin in der Nachwuchsgruppe Immuntherapie und -prävention am Deutschen Krebsforschungszentrum. Zuvor wurde sie nach einem Bachelorstudium an der Universität Damaskus in Syrien und einem Masterstudium an der Universität Straßburg in Frankreich im Jahr 2011 am Universitätsklinikum Heidelberg in Onkologie promoviert. Sandro M. Moraldo ist Professore Associato für Germanistische Linguistik an der Universität Bologna und vertritt die Komparatistik-Professur an der Università Cattolica del Sacro Cuoare in Mailand. Im Wintersemester 2014/15 hatte er die internationale Gastprofessur für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft im Rahmen der Exzellenzprojekte der Universität Heidelberg am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie inne, an dem er auch regelmäßig für Lehraufträge zu Gast ist.

Gruppenbild der Heidelberger Teilnehmer

Ziel der Veranstaltung war es, zukünftige Forscher-Alumni als Multiplikatoren für die Angebote des Forschungsstandorts Deutschland zu gewinnen und zugleich die Bindung an ihre Gasteinrichtungen von Anfang an zu stärken. Zudem konnten sich die Forscher-Alumni-Beauftragten der teilnehmenden Forschungseinrichtungen über Research-Alumni-Aktivitäten verschiedener europäischer Einrichtungen informieren. Die Research Alumni erhielten umfassende Informationen über die Forschungslandschaft und die Karrieremöglichkeiten in Deutschland sowie die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten. Dazu gab es eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der wichtigsten deutschen Förderinstitutionen für Wissenschaft und Forschung, die von Barbara Sheldon, Heidelberg-Alumna und Leiterin des Referats Strategische Planung der Humboldt-Stiftung, moderiert wurde. Daneben hatten die Wissenschaftler Gelegenheit, mit den Förderern ins Gespräch zu kommen und sich über deren Angebote zu informieren, beispielsweise mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst, aber auch dem European Research Council. In Workshops diskutierten die Wissenschaftler, welche Vor- und Nachteile Deutschland als Forschungsland hat, wo es Verbesserungsmöglichkeiten bei der Planung und Umsetzung eines Gastaufenthalts gibt und wie Gastwissenschaftler nach ihrem Aufenthalt als Botschafter und Multiplikatoren wirken können.

In der Tischrede des ersten Abends wies Dr. Elizabeth E. Lyons von der National Science Foundation in den USA auf die Bedeutung hin, die Wissenschaftlern als Diplomaten zukomme – was sich auch daran zeige, dass in Regierungsinstitutionen viele Wissenschaftler arbeiteten. „Diplomatie bedeutet, die Beziehungen zwischen Ländern zu verbessern – und Wissenschaftler sind gute Diplomaten, weil sie gemeinsame wissenschaftliche Standards teilen, weltweit zusammenarbeiten, schnell lernen und analytisch und kommunikativ sind“, betonte sie. „Und auch zwischen Ländern, die politisch nicht miteinander sprechen, gibt es eine wissenschaftliche Zusammenarbeit.“

„Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig es deutschen Universitäten und Wissenschaftsorganisationen ist, ein nationales wie internationales Netzwerk derzeitiger und ehemaliger Forscher-Alumni aufzubauen, die durch ihre eigenen Erfahrungen in Deutschland in der Heimat über ihre Eindrücke und Erfahrungen berichten“, sagte der Heidelberger Forscher-Alumni Sandro Moraldo. „Als ‚Botschafter‘ der Ruperto Carola ist es für mich selbstverständlich, in Italien für den Wissenschaftsstandort Deutschland und vor allem auch für die Universität Heidelberg zu werben.“

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Letzte Änderung: 29.01.2016
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