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Förderung für vier Juniorprofessoren

Vier hervorragende junge Wissenschaftler der Universität Heidelberg sind für eine Förderung im Juniorprofessuren-Programm des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums ausgewählt worden. Damit erhalten die Juniorprofessoren Dr. Yana Vaynzof (Organische Elektronik), Dr. Bernhard Höfle (Geoinformatik), Dr. Jonas Dovern (Makroökomomik) und Dr. Giulio Pagonis (Deutsch als Fremdsprachenphilologie) Mittel für eigene Forschungsvorhaben. Bewilligt wurden zwischen 100.000 und 150.000 Euro für einen Zeitraum von drei Jahren. Das Förderprogramm soll neue exzellente Projekte der Forscher unterstützen und auf diese Weise ihre Arbeitsbedingungen weiter verbessern.

In ihrem geförderten Projekt wird sich Prof. Vaynzof mit technologischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Ultraviolett-Photoelektronenspektroskopie und der Anwendung für Forschungen in der Organischen Photovoltaik befassen. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach Energieverlusten in organischen Solarzellen, welche die offene Klemmspannung herabsetzen und somit die Effizienz dieser Bauteile bestimmen. Die dabei neu entwickelte Technik kann auch auf eine Vielzahl anderer elektronischer Bauteile wie organische Leuchtdioden und Feldeffekttransistoren angewendet werden, um die Limitierungen in deren Leistungsfähigkeit zu verstehen. Yana Vaynzof lehrt und forscht am Kirchhoff-Institut für Physik.

Mit einem computergestützten Umweltmonitoring, das vierdimensional in nahezu Echtzeit realisiert und eingesetzt werden soll, beschäftigt sich Prof. Höfle. Ziel seines Forschungsvorhabens ist es, neue wissenschaftliche Grundlagen und geoinformatische Methoden für den Einsatz von 3D-Laserscanning für das Rund-um-die-Uhr-Monitoring der Erdoberfläche zu entwickeln. Im Fokus stehen Naturgefahren wie Hangrutschungen und die durchgängige Beobachtung von Pflanzenbeständen in der Präzisionslandwirtschaft und Saatgutzucht. Prof. Höfle kollaboriert hierbei mit der University of Idaho, der Universität Wien sowie dem Julius-Kühn-Institut für Pflanzenbau und Bodenkunde in Braunschweig. Bernhard Höfle ist am Geographischen Institut tätig und Mitglied des Vorstandes des Heidelberg Center for the Environment (HCE).

Prof. Dovern thematisiert in seinem Projekt die Auswirkungen von Rezessionen auf das Produktionspotential von Volkswirtschaften. Dabei geht es insbesondere um die Verbesserung von Messmöglichkeiten und die Frage, ob eine gezielte Wirtschaftspolitik die langfristigen Auswirkungen von Rezessionen abmildern kann. Hintergrund des Projekts ist, dass die Dynamik von Konjunkturzyklen und langfristigen Wachstumsraten von Volkswirtschaften in den derzeit gängigen makroökonomischen Modellen unabhängig voneinander analysiert werden. Die Erfahrungen seit der großen Wirtschaftskrise von 2008/10 legen aber nahe, dass sich Ökonomien in manchen Fällen nicht vollständig von einer tiefen Krise erholen. Jonas Dovern gehört dem Alfred-Weber-Institut für Wirtschaftswissenschaften an.

Forschungsthema von Prof. Pagonis ist eine Langzeitstudie, mit der der Erwerb des Deutschen als Zweitsprache durch sogenannte Seiteneinsteiger untersucht werden soll. Im Mittelpunkt stehen Zuwandererkinder, die im Alter von sechs bis acht Jahren ohne Deutsch-Vorkenntnisse in eine Vorbereitungsklasse einer Stuttgarter Grundschule eingeschult und sprachlich gefördert werden. Über einen Zeitraum von einem Jahr werden die Spracherwerbsverläufe dieser Kinder engmaschig erfasst. Die erwarteten Ergebnisse bezüglich der kindlichen Sprachlernstrategien und -sequenzen liefern auch einen anwendungsnahen Referenzpunkt zu erwartbaren Lernschritten bei Kindern unter vergleichbaren Erwerbsbedingungen. Giulio Pagonis lehrt und forscht am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie.

Das Juniorprofessuren-Programm wurde erstmals im Jahr 2005 ausgeschrieben. Gefördert werden Forschungsprojekte von Juniorprofessorinnen und Juniorprofessoren an Universitäten, Kunst- und Musikhochschulen sowie Pädagogischen Hochschulen des Landes Baden-Württemberg. Vergeben werden Fördermittel in Höhe von bis zu 150.000 Euro. Die Hochschulen müssen einen Eigenbeitrag von mindestens 15 Prozent der Fördersumme leisten, um ihr Interesse an der Förderung der Juniorprofessur zu unterstreichen. Die Auswahl erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Zu jedem Antrag werden schriftliche Gutachten von Fachkollegiaten eingeholt. Die endgültige Entscheidung über die Aufnahme in das Programm trifft eine interdisziplinäre Auswahlkommission, die mit erfahrenen Professorinnen und Professoren besetzt ist.

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Letzte Änderung: 29.01.2016
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