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Heidelberg bleibt exzellent

Catenan
Catenan bezeichnet eine Gruppe chemischer Verbindungen, die eine besonders reizvolle und zu sogenannten Möbius-Bändern verdrillte molekulare Architektur besitzen. Die Skulptur soll die enge Verknüpfung der wissenschaftlichen Disziplinen der Universität Heidelberg symbolisieren. | Skulptur von Klaus Horstmann-Czech, 2009

Die Universität Heidelberg hat sich mit ihrem Konzept der Comprehensive Research University – einer Volluniversität mit herausragender Forschungsstärke – im Wettbewerb um den Titel „Exzellenzuniversität“ durchgesetzt. Sie gehört damit zu den insgesamt zehn Einzelinstitutionen und einem Universitätsverbund, die im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder künftig als Exzellenzhochschulen gefördert werden. Die Förderentscheidungen hat am 19. Juli 2019 die Exzellenzkommission bestehend aus einem Expertengremium und den auf Bundes- und Landesebene für Wissenschaft zuständigen Ministerinnen und Ministern bekanntgegeben. Der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, sprach von einem großartigen und verdienten Erfolg und dankte allen Mitstreitern, die mit außergewöhnlichem Einsatz an der Antragstellung mitgewirkt und sie gemeinsam zum Erfolg geführt haben. Bereits 2007 und 2012 war die Universität Heidelberg in den beiden Vorgängerprogrammen der Exzellenzinitiative mit ihren Zukunftskonzepten erfolgreich.

In Zeiten zunehmender Spezialisierung und Fragmentierung bekennt sich die Universität Heidelberg mit ihrer Zukunftsstrategie bewusst zu ihrem Selbstverständnis als Comprehensive Research University. Auf der Grundlage eines disziplinenübergreifenden Dialogs hat sie in den vergangenen zehn Jahren erfolgreiche Strukturen für eine kontinuierliche Selbsterneuerung aufgebaut. Dies soll nun mit Unterstützung der Exzellenzstrategie-Förderung fortgeführt und ausgebaut werden. Die sogenannten Fields of Focus – vier profilbildende Forschungsfelder in den Lebenswissenschaften, den Naturwissenschaften, den Geisteswissenschaften sowie den Sozial- und Verhaltenswissenschaften – befassen sich mit der ganzen Komplexität und den Herausforderungen einer sich schnell verändernden Welt. Sie reichen von den molekularen Grundlagen des Lebens über Muster und Strukturen der materiellen Welt und den kulturellen Dynamiken in globalisierten Welten bis zu Fragen gesellschaftlicher und individueller Selbstregulation und Regulation. Über diese Forschungsfelder hinaus verbinden drei interdisziplinäre Inkubatoren – das Marsilius-Kolleg als Brücke zwischen den Wissenschaftskulturen, das in den Umweltwissenschaften angesiedelte Heidelberg Center for the Environment und das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen – alle Bereiche der Universität und schaffen den Nährboden für neue Forschungsinitiativen.

Als neues Instrument im Rahmen der Exzellenzstrategie werden zwei Flagship-Initiativen etabliert, die innovative und gesellschaftlich relevante Forschungsthemen bearbeiten und zugleich die Verknüpfung der Fields of Focus stärken: Die Initiative „Engineering Molecular Systems“ dient als Vorreiter für die Entwicklung von kohlenstoffbasierten Technologien und Systemen auf der Nanoskala. Die Initiative „Transforming Cultural Heritage“ wird das kulturelle Erbe als ein Ergebnis sich dynamisch verändernder gesellschaftlicher und politischer Verhandlungen neu definieren. Zur Förderung des Wissenstransfers und der Übertragung von Forschungsergebnissen in die Gesellschaft wird eine Transfer Agency unter der Leitung eines neuen Prorektorats die bisher überwiegend dezentral organisierten Aktivitäten in diesem Bereich koordinieren. „Durch das sorgfältige Ausbalancieren von Kontinuität und Veränderung verfolgt die Ruperto Carola das Ziel, sich in der Riege der weltweit besten Universitäten für Forschung und Lehre weiter zu profilieren, kommende Generationen von Spitzenwissenschaftlern sowie Entscheidungsträgern auszubilden und einen zentralen Beitrag für die Gestaltung wichtiger Handlungsfelder der Zukunft zu leisten“, betonte der Rektor.

Insgesamt 19 Anträge, darunter zwei Anträge als Verbund von Universitäten, waren bis zum 10. Dezember vergangenen Jahres eingereicht worden. Voraussetzung für die Antragstellung in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten waren zwei, im Falle von Universitätsverbünden drei erfolgreiche Clusterinitiativen. An der Universität Heidelberg haben die beiden Exzellenzcluster 3D Matter Made to Order – gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie – und STRUCTURES ihre Arbeit aufgenommen. Sie werden über einen Zeitraum von sieben Jahren gefördert. Die Exzellenzuniversitäten erhalten eine dauerhafte Förderung, müssen sich aber einem siebenjährigen Evaluationsrhythmus unterziehen. Außerdem sind sie gefordert, alle sieben Jahre im Wettbewerb mit Neuanträgen die für die Förderung notwendige Anzahl von Exzellenzclustern erfolgreich neu einzuwerben.

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Letzte Änderung: 01.08.2019
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