Sechs HAIreconnect-Stipendiat*innen
Insgesamt sechs Research Alumni aus Japan, Südkorea und Bangladesch waren im Laufe des Jahres 2019 als HAIreconnect-Stipendiat*innen erneut in Heidelberg zu Gast – vier von ihnen konnten dabei als neue Research Ambassadors für den Forschungsstandort Heidelberg gewonnen werden. Die Kurzzeitstipendien des Wiedereinladungsprogramms für ehemalige Gastwissenschaftler*innen waren exklusiv für Teilnehmer*innen der Netzwerkkonferenz im japanischen Kyoto im April 2018 ausgeschrieben worden.
Als erster HAIreconnect-Stipendiat des Jahres 2019 war Ende Juni/Anfang Juli der Historiker und Japanologe Dr. Jotaro Kuno von der Doshisha Universität in Kyoto zu Gast. Er forscht zu den Wissenschaftsbeziehungen zwischen Heidelberg und Japan und konnte als zweiter japanischer Research Ambassador für Heidelberg gewonnen werden. Da er seit seinem ersten Aufenthalt in Heidelberg im Jahr 2015 fast jährlich für Forschungszwecke an den Neckar zurückkehrt, blieb Jotaro Kuno im Anschluss an seinen durch das Kurzzeit-Stipendium geförderten Aufenthalt noch bis Mitte September in Heidelberg. In dieser Zeit sichtete er Dokumente im Universitätsarchiv, untersuchte Primärquellen von japanischen Wissenschaftler*innen, die im Laufe des 20. Jahrhunderts für Studien oder Forschungsaufenthalte in Heidelberg waren, und tauschte sich mit Forscher*innen des Instituts für Japanologie aus.
Der zweite HAIreconnect-Besucher war im Juli der Chemiker Dr. Tomohiro Hayashi vom Tokyo Institute of Technology, der von 2000 bis 2003 als Doktorand am Physikalisch-Chemischen Institut der Universität Heidelberg forschte und bereits seit 2016 Research Ambassador in Japan ist. Während seines Aufenthalts konnte er seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Prof. Motomu Tanaka fortsetzen. Auch in Zukunft will er die Zusammenarbeit der Universität Heidelberg mit seinem Institut in Japan stärken. Tomohiro Hayashi war außerdem im Oktober noch einmal zu Gast in Heidelberg, um am Alumni-Treffen seines früheren Doktorvaters Prof. Dr. Michael Grunze teilzunehmen.
Ebenfalls im Juli waren die beiden Theolog*innen Prof. Dr. Tae-Yeon Kim von der Soongsil Universität in Seoul und Prof. Dr. Chul Chun von der Hanshin Universität in Seoul für zehn Tage als erste südkoreanische HAIreconnect-Teilnehmer*innen in Heidelberg. Beide sind sehr an der Etablierung einer Partnerschaft zwischen den Universitäten in Heidelberg und Seoul interessiert und nutzten ihren Aufenthalt unter anderem zum Austausch mit ihren früheren Doktorvätern an der Theologischen Fakultät. Tae-Yeon Kim strebt gemeinsam mit Doktorvater Prof. Dr. Michael Bergunder einen wissenschaftlichen Austausch mit der Heidelberg Fachgruppe der interkulturellen Theologie an. Chul Chun, der Direktor des Center for the Study of Science and Religion an seiner Universität ist, forscht zur Dynamik zwischen Naturwissenschaft und Religion und ist daher vor allem am interdisziplinären Austausch zwischen naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Fakultäten interessiert. Künftig wird er auch als erster Research Ambassador in Südkorea für die Universität Heidelberg wirken.
Im September kam wiederum aus Japan Prof. Dr. Yuko Nishitani von der Universität Kyoto, die von 1994 bis 1997 am Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg promoviert wurde. Die Rechtswissenschaftlerin erklärte sich ebenfalls bereit, künftig als Research Ambassador für die Universität Heidelberg zu fungieren. Sie nutzte ihren achttägigen Aufenthalt in Heidelberg zum Forschungsaustausch mit Rechtswissenschaftler*innen und will eventuell über das Summer-School-Programm des DAAD eine Tagung zu ihrem neuen Forschungsthema „Corporate Social Responsibility“ organisieren, bei dem es um die Verantwortung internationaler Unternehmen für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in Entwicklungsländern geht.
Auch der Chemiker Dr. Nuruzzaman Khan Hira von der Universität Dhaka in Bangladesch will zukünftig als Research Ambassador vor allem Nachwuchsforscher*innen aus Bangladesch den Weg nach Heidelberg erleichtern. Während seines zweiwöchigen HAIreconnect-Aufenthalts im Oktober hielt er unter anderem einen gemeinsamen Vortrag mit seinem früheren Doktorvater Prof. Dr. Michael Zharnikov vom Physikalisch-Chemischen Institut und informierte sich zu Förderungsmöglichkeiten über DAAD-Programme, um in Zukunft gemeinsame Forschungsprojekte mit seinen Heidelberger Kolleg*innen voranzutreiben.