Treffen der HeKKSaGOn-Allianz und Ehrendoktorwürde
Mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit ist im September 2019 das siebte Rektor*innentreffen des deutsch-japanischen Universitätskonsortiums HeKKSaGOn mit rund 220 Teilnehmer*innen in Heidelberg zu Ende gegangen. Begleitet von zahlreichen Fachwissenschaftler*innen, Vertreter*innen der jeweiligen Administrationen sowie Studierenden waren die Rektor*innen und Präsident*innen der sechs beteiligten Hochschulen zwei Tage zu Gast an der Ruperto Carola, um sich über den Fortgang bestehender Kooperationsprojekte auszutauschen und zukünftige Vorhaben zu diskutieren. In der 2010 gegründeten HeKKSaGOn-Allianz haben sich die Universität Heidelberg, die Universität Göttingen und das Karlsruher Institut für Technologie mit drei der führenden Hochschulen in Japan – den Universitäten Kyoto, Osaka und Tohoku in Sendai – zusammengeschlossen.
Das in der Zusammenarbeit beider Länder bisher einzigartige Konsortium setzt sich für eine Intensivierung der Kooperation in Forschung und Lehre ein. Dazu entwickeln die Partner in Deutschland und Japan gemeinsame Forschungsprojekte, initiieren länderübergreifende Studien- und Promotionsprogramme und fördern den Austausch von Wissenschaftler*innen, Doktorand*innen und Studierenden, unter anderem auch mit Sommer- und Winterschulen. Arbeitsgruppen innerhalb der HeKKSaGOn-Allianz bestehen in verschiedenen zukunftsweisenden Forschungsfeldern, etwa in den Umwelt- und Materialwissenschaften, den Neuro- und Lebenswissenschaften, dem Wissenschaftlichen Rechnen sowie den Sozial- und Kulturwissenschaften. Die Universität Kyoto und die Universität Heidelberg haben jeweils ein Büro auf dem Campus der Partneruniversität eröffnet. Diese arbeiten unter anderem als „Kommunikationsbrücken“ für die HeKKSaGOn-Allianz.
Im November zeichnete die Juristische Fakultät der Universität Heidelberg den japanischen Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Ryuji Yamamoto mit der Würde eines Doktors ehrenhalber aus. Die Fakultät würdigte damit seine exzellenten Forschungs- und Lehrleistungen im Öffentlichen Recht, insbesondere im Verwaltungsrecht, sowie sein Engagement für die wissenschaftliche Kooperation zwischen deutschen und japanischen Fachkolleg*innen. Prof. Yamamoto lehrt und forscht seit 2004 an der Universität Tokio, an der er auch studiert und seine weitere akademische Ausbildung absolviert hat. Er hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen vorgelegt und gehört Gremien an, die die japanische Regierung beraten. Der Heidelberger Fakultät ist er seit mehr als 20 Jahren verbunden.
„Ryuji Yamamoto ist eine herausragende Forscherpersönlichkeit in den Rechtswissenschaften, die sich in außergewöhnlicher Weise um den deutsch-japanischen Austausch im Verwaltungsrecht verdient gemacht hat und sich dabei durch eine besonders enge Beziehung zur Juristischen Fakultät der Universität Heidelberg auszeichnet“, betonte der Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Ekkehart Reimer. Als engagierter Dozent und wissenschaftlicher Gesprächspartner – nicht zuletzt für Doktorand*innen und Habilitand*innen – bereichere er seit langem auch die Lehre an der Heidelberger Juristischen Fakultät. Seit 1995 ist der Rechtswissenschaftler aus Japan nahezu jährlich zu Gast an der Ruperto Carola. Nach den Worten von Prof. Dr. Wolfgang Kahl, Geschäftsführender Direktor des Instituts für deutsches und europäisches Verwaltungsrecht, forscht Prof. Yamamoto zu grundlegenden sowie die Praxis betreffenden Fragen des Verwaltungsrechts – immer auch mit einem verfassungsrechtlichen Bezug. „In seinem Schaffen ist der intensive Rechtsvergleich mit Deutschland besonders hervorzuheben. Damit übernimmt Ryuji Yamamoto wichtige wissenschaftliche Brücken- und Transferfunktionen“, betont Prof. Kahl. So gilt die Ehrendoktorwürde Prof. Yamamotos „Verdiensten um die verwaltungsrechtliche Systembildung in Japan und Deutschland und um den verwaltungsrechtswissenschaftlichen Austausch“, wie es in der Begründung heißt.