Forschung zu Ibero-Amerika
Lateinamerika, die iberische Halbinsel und die mit beiden eng verbundene Regionen bilden das Forschungsfeld des neuen Heidelberg Center for Ibero-American Studies (HCIAS). Das im August 2019 gegründete interdisziplinäre Zentrum bündelt die vorhandenen und neue Kompetenzen der Universität Heidelberg zu Ibero-Amerika wissenschaftlich und organisatorisch in einer zentralen Forschungseinrichtung. Es ergänzt damit die institutionellen regionalen Schwerpunkte Südasien, Ostasien und Nordamerika mit ihren Brückenstrukturen in Heidelberg und der jeweiligen Region. Geleitet wird das HCIAS von dem spanischen Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Francisco Moreno-Fernández, der mit einer Humboldt-Professur, dem mit bis zu fünf Millionen Euro höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands, an die Ruperto Carola gewechselt ist.
Die neue zentrale wissenschaftliche Einrichtung steht an der Schnittstelle zweier großer universitärer Forschungsfelder in den Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften: „Kulturelle Dynamiken in globalisierten Welten“ (Field of Focus III) und „Selbstregulation und Regulation: Individuen und Gesellschaften“ (Field of Focus IV). Das HCIAS nutzt die Stärken in Forschung und Lehre an der Universität Heidelberg zur Bearbeitung neuer und aktueller interdisziplinärer Themen zu Lateinamerika und der Iberischen Halbinsel sowie den Regionen, mit denen sie aus historischen oder sozioökonomischen Gründen eng verbunden sind, wie dem Mittelmeerraum, der Karibik, Nordamerika und Asien. Übergeordnetes Ziel dabei ist es, Forschung, Lehre und Wissenstransfer zu, mit und in Ibero-Amerika und seinen Einflussregionen rund um das Rahmenthema „Räume und Dynamiken“ nachhaltig an der Universität zu etablieren.
Bereits 2002 gründete die Universität Heidelberg in Santiago de Chile das Heidelberg Center Lateinamerika (HCLA), das seit 2009 als DAAD Exzellenzzentrum für Forschung und Lehre verschiedene Masterstudiengänge und Graduiertenprogramme in Zusammenarbeit mit der Pontificia Universidad Católica de Chile und der Universidad de Chile anbietet. Am HCLA entsteht nun eine neue, mit dem Forschungsprogramm des HCIAS verknüpfte Forschungslinie in Advanced Studies. Die Akademische Geschäftsführung des HCLA hat zum April 2020 die aus Spanien stammende Sprachwissenschaftlerin Inés Recio übernommen, die zuvor am Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) der Universität Heidelberg für die Konzipierung und Koordination internationaler Kooperationsstudiengänge und -forschungsprojekte sowie für das Qualitätsmanagement zuständig war.