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Apl. Prof. Dr. Andreas Ruppel stellt einen im Januar veröffentlichten wissenschaftlichen Aufsatz zu Herdenimmunität und Impfungen gegen COVID-19 in Ländern mit sehr armen Bevölkerungen vor, den er gemeinsam mit vier Fachleuten im Gesundheitssystem ihrer Heimatländer (Afghanistan, Iran, Sudan und Indien) verfasst hat. Andreas Ruppel war bis zum Beginn seines Ruhestands 2011 Außerplanmäßiger Professor am Heidelberger Institut für Global Health, das Teil der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität und des Universitätsklinikums Heidelberg ist. Seither organisiert er jährlich Summer Schools mit Teilnehmern aus aller Welt. Drei der vier Co-Autoren sind Absolventen des Instituts für Global Health.
„Die derzeitigen COVID-19-Kontrollstrategien beruhen auf sozialer Distanzierung, Hygiene, Kontaktverfolgung und bereits vorhandenen und erwarteten Impfstoffen. Alle diese Maßnahmen sind jedoch für arme und marginalisierte Menschen, die in elenden und unhygienischen Umgebungen leben müssen, nicht geeignet. In unserer Veröffentlichung stellen wir die Hypothese auf, dass sich das Virus unter diesen Menschen ungehemmt ausbreiten wird und sich so eine Herdenimmunität entwickeln wird, noch bevor überhaupt für die unteren sozialen Schichten armer Länder ein Impfstoff verfügbar ist. Die aktuelle Entwicklung zu Beginn des zweiten Pandemiejahres 2021 scheint leider unsere Hypothese zu bestätigen. Die globale Aufmerksamkeit auf die Pandemie könnte als Hebel genutzt werden, um nicht nur eine Kontrolle von COVID-19 zu ermöglichen, sondern mit sofort einzuleitenden Maßnahmen zur Verbesserung der Gesundheits- und Hygieneversorgung zugleich auch eine Vielzahl anderer ernster Gesundheitsprobleme endlich anzugehen.“
