Humboldt-Professur: Klimawandel und Gesundheit
Foto: Mattias Pettersson
Um an der Universität Heidelberg mit neuen Forschungsansätzen den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung – die globale öffentliche Gesundheit – zu untersuchen, erhält der renommierte Epidemiologe Prof. Dr. Joacim Rocklöv eine mit bis zu fünf Millionen Euro dotierte Humboldt-Professur. Als Professor für „Künstliche Intelligenz in der Erforschung klimasensitiver Infektionskrankheiten“ wird Joacim Rocklöv den Einfluss von Klima und Umwelt auf die Ausbreitung von Erkrankungen wie Malaria, HIV oder Dengue erforschen. Ziel ist es, die Auswirkungen von Klima- und Umweltveränderungen auf die öffentliche Gesundheit sichtbar zu machen, Vorhersagemodelle als Frühwarnsysteme zu entwickeln und Interventionsmöglichkeiten bei der Ausbreitung klimasensitiver Krankheiten aufzuzeigen.
Die fächerübergreifend angelegte Forschung von Prof. Rocklöv wird am Heidelberg Institute of Global Health (HIGH) der Medizinischen Fakultät Heidelberg angesiedelt sein und gleichzeitig eine Brücke zum Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) – einer zentralen wissenschaftlichen Einrichtung der Universität Heidelberg – bilden. Die Humboldt-Professur von Joacim Rocklöv ist damit als Brückenprofessur zwischen HIGH und IWR angelegt.
Für kausale Studien und Feldforschung wird Prof. Rocklöv eng mit Prof. Dr. Dr. Till Bärnighausen, Direktor des HIGH und ebenfalls Humboldt-Professor, zusammenarbeiten. So entsteht an der Universität Heidelberg das erste KI-Labor in Deutschland, das sich mit dem Zusammenhang von globalen Erkrankungen und Klimaveränderungen befasst.
Bisher war der Wissenschaftler, der von der Ruperto Carola für den höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands vorgeschlagen wurde, am Department für Public Health und Klinische Medizin der schwedischen Universität Umeå tätig. Humboldt-Professuren werden von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Ausgezeichnet werden damit weltweit führende und im Ausland tätige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um langfristig zukunftsweisende Forschung an deutschen Hochschulen durchzuführen.