„Ich schätze die Unterstützung des deutschen Wissenschaftssystems für Frauen“
Dr. Sushmita Pahari Chakraborty, Immunologin am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg
Juli 2014 bis August 2015 Forschungsaufenthalt als Postdoktorandin am Zentrum für Infektiologie des Universitätsklinikums Heidelberg, Oktober 2021 bis April 2022 Forschungsaufenthalt in derselben Abteilung
Wann, wie lange und in welcher Position waren Sie zum ersten Mal an der Universität Heidelberg?
Ich bin 2014 zum ersten Mal nach Heidelberg gekommen, für meine Postdoc-Forschungsarbeit am Universitätsklinikum Heidelberg in der Gruppe von Prof. Dr. Katharina Hieke-Kubatzky in der Abteilung Medizinische Mikrobiologie und Hygiene. Damals bin ich für 14 Monate geblieben.
Was sind Ihre Ziele für Ihren aktuellen Forschungsaufenthalt in Heidelberg? Wie lange planen Sie zu bleiben?
Derzeit arbeite ich in den Bereichen Autoimmunität und Osteoimmunologie. Um diese Bereiche besser zu verstehen und mich für künftige Forschungsvorhaben und Herausforderungen zu rüsten, bin ich wieder in die Forschungsgruppe von Prof. Hieke-Kubatzky gekommen. Mein Forschungsaufenthalt wird von der DBT/Wellcome Trust India Alliance unterstützt. Ich bin im Oktober 2021 angekommen und werde bis April 2022 bleiben.
Warum haben Sie sich für die Universität Heidelberg entschieden?
Meine Forschungserfahrung mit Prof. Hieke-Kubatzky hat mir geholfen, in meiner wissenschaftlichen Karriere zu wachsen. Sie ist ein außergewöhnlicher Mensch und eine wunderbare Mentorin. Es ist ein Privileg für mich, mit ihrem Forschungsteam verbunden zu sein. Sie hat mich in das Gebiet der Osteoimmunologie eingeführt und hat mich auch gefördert, indem sie mich ermutigt hat, an internationalen Konferenzen teilzunehmen, bei denen ich weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler treffen konnte. Meine wissenschaftliche Erfahrung an der Universität Heidelberg hat mir sehr dabei geholfen, ein Stipendium der DBT/Wellcome Trust India Alliance zu erhalten. Bei meinem aktuellen Stipendium ist Prof. Hieke-Kubatzky meine Mentorin und ich freue mich auf eine weitere Zusammenarbeit mit ihr.
Welche Erfahrungen konnten Sie bisher in Heidelberg sammeln?
Die Stadt Heidelberg hat mich sowohl beruflich als auch persönlich mit vielen Erfahrungen bereichert. Die Gelassenheit der Stadt hilft mir, tiefgehend zu denken und Perspektiven besser zu verstehen. Die Work-Life-Balance, die ich hier erlebe, ist etwas, das ich auch in meinem persönlichen Leben gerne erreichen und umsetzen möchte. Außerdem finde ich die Menschen in der Stadt sehr hilfsbereit und professionell.
Was gefällt Ihnen besonders gut an der Universität Heidelberg, wo haben Sie Verbesserungsvorschläge?
Ich genieße den spektakulären Blick auf das Schloss und die Altstadt, wenn ich am Neckar entlang spaziere. Die Stadt hat so viel Charme und ist für internationale Menschen so günstig gelegen, dass ich wirklich keine Veränderungen wünsche. Außerdem ist die Stadt sehr freundlich zu internationalen Gästen. Es wäre jedoch schön, wenn es bezahlbare internationale Schulen für die Kinder der Stipendiaten gäbe.
Wie beurteilen Sie das deutsche Wissenschaftssystem im Vergleich zu Ihrem Heimatland oder anderen Ländern, in denen Sie bereits geforscht haben?
Das deutsche Wissenschaftssystem pflegt eine hohe Qualität der Forschung und bewahrt eine solide wissenschaftliche Integrität, was leider in vielen Ländern nicht der Fall ist. Ich bewundere immer wieder die Art und Weise, wie das deutsche Wissenschaftssystem die Einhaltung guter wissenschaftlicher Praxis auf allen Forschungsebenen sicherstellt. Außerdem gefällt mir, dass sich das deutsche System durch die Förderung verschiedener Forschungsprogramme und Stipendien außerordentlich offen für wissenschaftlichen Austausch zeigt. Ich schätze zudem die Unterstützung für Frauen in der Wissenschaft, die ihnen dazu verhilft, sich in ihren Forschungsbereichen zu qualifizieren. Es wäre wunderbar gewesen, wenn ich in meinem Land eine ähnliche Unterstützung erhalten hätte. Leider sind in meinem Land Forscherinnen am Anfang ihrer Karriere mit vielen Hürden konfrontiert, die durch unzureichende Maßnahmen bei Kinderbetreuung, flexiblen Arbeitszeiten, Unterbrechungen der Berufstätigkeit usw. entstehen.
Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach internationaler Austausch in der Wissenschaft?
Der internationale Austausch ist für Forscherinnen und Forscher äußerst wichtig, da er eine hervorragende Plattform für Zusammenarbeit bietet. Er ermöglicht ihnen, neue Forschungsgebiete und Spitzentechnologien zu verstehen.
Empfehlen Sie einen Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg an Ihre Studierenden bzw. innerhalb Ihres wissenschaftlichen Netzwerks?
Sicherlich würde ich meinen Studierenden oder Kolleginnen und Kollegen empfehlen, die Universität Heidelberg zu besuchen. Da ich vorhabe, meine Arbeit mit meiner Mentorin und durch unsere Zusammenarbeit fortzusetzen, werde ich der Universität Heidelberg immer verbunden bleiben. Außerdem würde ich gerne meine Zusammenarbeit mit anderen Forschungsgruppen ausbauen, von denen es in Heidelberg viele hervorragende gibt.