Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis Pionierarbeit auf dem Gebiet des neuromorphen photonischen Rechnens

20. März 2025

Wolfram Pernice erhält Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Mit Prof. Dr. Wolfram Pernice hat ein herausragender Wissenschaftler der Universität Heidelberg den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland, erhalten. Wolfram Pernice forscht zur integrierten Photonik, um neue Methoden für die Informationsverarbeitung und für schnelle Rechenverfahren mit Licht zu entwickeln. Mit seiner Forschung zum neuromorphen photonischen Rechnen habe der Experimentalphysiker Pionierarbeit geleistet, so die DFG. Die insgesamt zehn Auszeichnungen wurden am 19. März 2025 in Anwesenheit von Bundesforschungsminister Cem Özdemir in Berlin übergeben.

Rektorin Prof. Dr. Frauke Melchior: „Wir freuen uns über die Auszeichnung und sind stolz, dass mit Wolfram Pernice eine international anerkannte Forscherpersönlichkeit der Universität gewürdigt wird. Die Auszeichnung ist auch ein Ausweis für die Forschungsstärke unserer Naturwissenschaften, die sich durch vielfältige interdisziplinäre Vernetzungen auszeichnen.“ Prof. Pernice – seit 2021 Inhaber einer Professur für Experimentalphysik an der Universität Heidelberg – leitet am Kirchhoff-Institut für Physik die Arbeitsgruppe „Neuromorphic Quantumphotonics“. 

Dank der Forschung von Wolfram Pernice kommen wir der Erfüllung des Traums von intelligenter Materie gerade ein Stückchen näher.

Prof. Dr. Katja Becker, Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft

„Die einzigartigen Leistungen des menschlichen Verstandes auf unbelebte Materie zu übertragen, war bekanntermaßen eines der großen Lebensprojekte von Gottfried Wilhelm Leibniz. Dank der Forschung von Wolfram Pernice kommen wir der Erfüllung dieses Traums von intelligenter Materie gerade ein Stückchen näher“, betonte Prof. Dr. Katja Becker. Seine Arbeiten nach dem Modell neuronaler Informationsverarbeitung setzen, so die DFG-Präsidentin, „international Maßstäbe“. Der Heidelberger Wissenschaftler zeigt, „wie kurz der Weg von der erkenntnisgeleiteten Grundlagenforschung zur Anwendung sein kann, wenn man mit dem kreativen und konstruktiven Blick eines Ingenieurs interdisziplinäre Synergien zwischen Physik, Biologie, Materialwissenschaften sowie Informatik nicht nur erkennt, sondern auch realisiert“. 

In seiner Arbeitsgruppe befasst sich Wolfram Pernice mit neuronalen Netzwerken, bei denen Licht anstelle von Elektronen zum Einsatz kommt. Dabei verbindet er optische Methoden der physikalischen Datenverarbeitung mit parallelen Berechnungen, die für die Implementierung Künstlicher Intelligenz zentral sind. „Seine Forschungsergebnisse weisen den Weg zu innovativen und nachhaltigen Methoden, um den Energieverbrauch von KI-Computerhardware zu reduzieren und dennoch schnelle Berechnungen zu ermöglichen. Darüber hinaus ist er weltweit als Wegbereiter auf dem Gebiet der integrierten Quantenphotonik bekannt“, würdigt die Deutsche Forschungsgemeinschaft seine Arbeiten. 

Die DFG vergibt den Leibniz-Preis jährlich an bis zu zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Prof. Dr. Katja Becker, Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft, überreichte die Auszeichnungen des Jahres 2025 im Rahmen einer Feierstunde an vier Preisträgerinnen und sechs Preisträger. Neben Prof. Pernice gehört dazu auch die Mathematikerin Prof. Dr. Angkana Rüland, die von 2020 bis 2023 an der Universität Heidelberg lehrte und forschte. Die Auszeichnungen im Rahmen des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms wurde zum 40. Mal vergeben. Die DFG feiert mit dem Leibniz-Jubiläum „nicht nur vier Jahrzehnte Spitzenforschung in Deutschland, sondern auch das Prinzip einer freien und neugiergetriebenen Wissenschaft“.

Mitschnitt der Preisverleihung

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