UNIFY Symposium zur Reichweite von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit an Universitäten

Pressemitteilung Nr. 137/2024
25. November 2024

Veranstaltung befasst sich mit der Rolle von Hochschulen in politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen

Wie robust ist die im Grundgesetz verankerte Freiheit von Wissenschaft angesichts der Polarisierungen in unserer Gesellschaft? Mit der Rolle von Hochschulen in politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen befasst sich ein interdisziplinäres Symposium, zu dem die Universität Heidelberg am 4. Dezember 2024 einlädt. Unter dem Titel „Lost in discourse – Reichweite von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit an Universitäten“ diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über Regeln und Grenzen des Diskurses und die Verantwortung von Hochschulen in öffentlichen Debatten. Ausgerichtet wird die Veranstaltung mit Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussion von UNIFY, der zentralen universitären Einrichtung für die Themen Familie, Vielfalt und Gleichstellung. Zu dem Symposium ist auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen. 

Symposium zur Reichweite von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit an Universitäten

Universitäten haben eine entscheidende Funktion als Diskursraum: Ihre Aufgabe ist es, wissensbasiert unterschiedliche Positionen zu erörtern und über einen analytisch-kritischen Zugriff zur Versachlichung von Debatten beizutragen. Doch politische Polarisierungen und gesellschaftliche Auseinandersetzungen finden sich auch an Hochschulen wieder. Welche Spielregeln braucht es, damit ein „echter“ Dialog zwischen Menschen gelingen kann – jenseits von medialen Echokammern und Aufmerksamkeitsökonomie? Kann es, je nach Kontext oder Schauplatz, Grenzen des Diskurses in Lehre und Wissenschaft geben? Wo und wie entstehen rote Linien, wer deklariert oder verschiebt sie? Wie verhalten sich Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit im Grundgesetz zueinander? Die Rolle und Verantwortung der Universität im Umgang mit öffentlichen Debatten soll im Rahmen des Symposiums aus unterschiedlichen Perspektiven ausgelotet werden.

Den Auftakt der Veranstaltung bildet ein Keynote-Vortrag von Prof. Dr. Hanno Kube, Rechtswissenschaftler an der Universität Heidelberg. Er wird über „Freie Wissenschaft – Der Auftrag der Universität“ sprechen. Den zweiten Hauptvortrag hält Prof. Dr. Geraldine Rauch, Präsidentin der Technischen Universität Berlin. Der Referent und die Referentin stellen sich anschließend der Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Symposiums. Beide Vorträge werden in Deutsche Gebärdensprache verdolmetscht. In einer Podiumsdiskussion kommen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zu Wort. Die Soziologin Prof. Dr. Kathia Serrano Velarde (Heidelberg), die Rechtswissenschaftlerin Prof. Dr. Sarah Elsuni (Frankfurt), der Wissenschaftsphilosoph Dr. Machiel Keestra (Amsterdam) sowie die Politikwissenschaftlerin Hannah Hecker (Tübingen) diskutieren über die Reichweite von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit an Universitäten. 

Im Programm am Nachmittag haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, zentrale Fragestellungen des Symposiums in einem von drei Workshops aufzugreifen und zu vertiefen. Dabei geht es unter anderem um die Frage, ob und wie Universitäten weiterhin Orte für den offenen Diskurs sein können. Dazu sollen neue Ansätze für Debatten in Zeiten von „Cancel Culture“ und veränderten Grenzen des Diskurses erörtert werden.

Eröffnet wird das Symposium „Lost in discourse – Reichweite von Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit an Universitäten“ von Prof. Dr. Frauke Melchior, Rektorin der Ruperto Carola, und Prof. Dr. Marc-Philippe Weller, Prorektor für Internationales und Diversität. Es spricht auch die Gleichstellungsbeauftragte der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Christiane Schwieren. Moderiert wird die Veranstaltung von dem Journalisten Jan-Martin Wiarda. Veranstaltungsort ist die Aula der Alten Universität, Grabengasse 1. 

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich unter: https://check-in.uni-heidelberg.de/UNIFY/4.12.24.