Promovierender Daniel Weinmann
Kontaktinformation
Daniel Weinmann, M. Ed.
Akademischer Mitarbeiter
Postanschrift:
Universität Heidelberg
Historisches Seminar
Grabengasse 3-5
D-69117 Heidelberg
E-Mail: daniel.weinmann@uni-heidelberg.de
Zur Person
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10/2023 | M. Ed. Mit einer Abschlussarbeit in Geschichte, Titel: „History Makers. Vladimir Medinskijs kaleidoskopartiges Histotainment und die geschichtsgetriebene Politik Russlands“, Betreut von: Prof. Dr. Klaus Gestwa, Note: 1,0 |
06/2020–10/2023 | Studium an der Universität Tübingen, M. Ed. Geschichte und Russisch |
07/2023 | Teilnahme an der 17. Aldersbacher Schreib-Praxis des IfZ München – Berlin und des Verlags De Gruyter Oldenbourg |
05/2020 | B. Ed. mit einer Abschlussarbeit in Geschichte, Titel: „Überlagertes Gedächtnis. Das Blockadebuch und geschichtspolitische Konstruktionen in der Sowjetunion“, Betreut von: Prof. Dr. Klaus Gestwa, Note: 1,0 |
04/2016–04/2020 | Studium an der Universität Tübingen, B. Ed. Geschichte und Russisch |
06/2014 | Abitur am Friedrich-List-Gymnasium Reutlingen |
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Seit 01/24 | Akademischer Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Der Aggressor: Selbst- und Fremdwahrnehmung eines Akteurs zwischen den Nationen“ am Historischen Seminar der Universität Heidelberg |
07/2023 | Lektorat für die Aufbau Verlage GmbH & Co. KG von: Mikhail Zygar: „Krieg und Sühne. Der lange Kampf der Ukraine gegen die russische Unterdrückung“, Berlin 2023 |
06/2022–12/2023 | Mitarbeiter in der Bibliothek des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen |
04/2021–08/2021 | Wiss. Hilfskraft für Alexa von Winning, M.A. im Rahmen des Programms „Hilfskraftmittel Digitale Lehre in Corona-Zeiten (SoSe 2021)“ der Gleichstellungskommission der Philosophischen Fakultät, Universität Tübingen |
10/2020–02/2021 | Wiss. Hilfskraft für Alexa von Winning, M.A. im Rahmen des Programms „Mehr Zeit“ der Gleichstellungskommission der Philosophischen Fakultät, Universität Tübingen |
10/2019–04/2020 | Stud. Hilfskraft für Alexa von Winning, M.A. im Rahmen des Programms „Mehr Zeit“ der Gleichstellungskommission der Philosophischen Fakultät, Universität Tübingen |
09/2016–06/2022 | Stud./Wiss. Hilfskraft des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen |
Dissertationsprojekt
History Makers - Die Konstruktion von Aggressorbildern in der (digitalen) Geschichtspropaganda im Russland der Putin-Zeit
Betreuerin: Prof. Dr. Tanja Penter
Das Projekt untersucht, wie offiziell sanktionierte Geschichtsnarrative in Russland genutzt werden, um aktuelle politische Entscheidungen und Ereignisse manipulativ in der Vergangenheit zu verankern und zu legitimieren. Der Analysezeitraum reicht von der Transformation in den 1990er Jahren bis in die Gegenwart und beleuchtet die Darstellung und den Diskurs über historische Aggressoren und Feindschaften als einen Prozess, der die russische Politik wechselseitig prägt und beeinflusst.
Das erste Ziel ist die Untersuchung der medialen Dimension und ihrer Infrastruktur. Der Fokus liegt dabei auf den verschiedenen Medienformaten, in denen die öffentlichen Geschichtsdiskurse stattfinden, ihren Trends und ihrer Rolle bei der Etablierung von Aggressorenbildern. Dies umfasst nicht nur traditionelle Medien, sondern auch neue (soziale) Medien wie YouTube und andere Plattformen, die sowohl Diskursträger sind als auch selbst zu Aggressoren stilisiert werden können. Das zweite Ziel ist die Untersuchung der Entwicklung einer zentralisierten Geschichts- und Erinnerungspolitik. Besonderes Interesse gilt dabei der Rolle der russischen Geschichtswissenschaft. Im Mittelpunkt steht die Herausbildung eines Freund-Feind-Dualismus unter den Hauptakteuren, der Andersdenkende als „ausländische Agenten“ und Schlimmeres diffamiert. Das dritte Ziel konzentriert sich auf die institutionelle Ebene und untersucht die Rolle von staatlich organisierten Nichtregierungsorganisationen (GONGOs) und die von ihnen verbreiteten Narrative. Diese Organisationen dienen dazu, die Kontrolle des Kremls über die Zivilgesellschaft und das vermeintliche historische Wissen zu verstärken. Im Zusammenhang mit historischen Organisationen können wir sie und ihre Vertreter als „History Makers“ bezeichnen, da ihre Arbeit darin besteht, staatliche Unabhängigkeit zu simulieren sowie Teil einer pluralistischen und lebendigen Zivilgesellschaft zu sein, aus der sie angeblich hervorgegangen sind.
Durch die Gegenüberstellung der Narrative und der Geschichtspolitik in Russland mit denen in der Ukraine und/oder Europa versucht das Projekt, einen Eckpfeiler der Putinschen Ideologie besser zu verstehen. Außerdem soll die Verwendung von Geschichte als politisches Instrument und ideologische Triebkraft für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine untersucht werden.
Forschungsinteressen
- Geschichtspolitik und Erinnerungskulturen
- Geschichte in den (Sozialen) Medien
- Putinismus
- Sowjetische, russländische und ukrainische Geschichte
- Historische Propaganda
- Transformationsgeschichte
- Gewaltgeschichte im 20. und 21. Jahrhundert
Publikationen, Tagungsberichte und Interviews
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Vorträge
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History Makers. Aggressor Images of Digital Historical Propaganda in Putin’s Russia on YouTube
- Konferenz des Ladenburger Kollegs der Daimler und Benz Stiftung, 26.–28.2.2024, Ladenburg
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History Makers: „Heilige“ und „digitale“ Geschichtspropaganda in Putins Russland
- Gemeinsamer Vortrag mit Oleg Morozov auf dem 10. Deutsch-Schweizerischen Studientag für Osteuropäische Geschichte, 4.–5.5.2023, Studienhaus Wiesneck
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History on RuTube. New Propaganda Media, Old Methods and Distracting Narratives
- Vortrag beim Workshop „A short History of Digital Publics at War” des Lehrstuhls Public History an der FernUniversität in Hagen, 1.–3.5.2023, Berlin
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Geschichte auf RuTube. Performanz, Motive und Resonanz geschichtsdidaktischer Videos im russischen Internet
- Vortrag im Oberseminar des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde Tübingen am 23.1.2023
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Krieg in Europa – Ukraines „Kellerkinder“
- Vortrag mit anschließender Gesprächs- und Fragerunde bei der KjG im Dekanat Böblingen und der Caritas-Dienste in der Flüchtlingsarbeit am 19.12.2022, online
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Geschichte auf RuTube. Performanz, Motive und Rezeption geschichtsdidaktischer Videos im russischen Internet.
- Vortrag auf der studentischen Tagung „Що робити? – Was tun?“ am 9.10.2022 an der FU Berlin
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Überlagertes Gedächtnis. Das Blockadebuch und geschichtspolitische Konstruktionen in der Sowjetunion
- Vortrag im Kolloquium des Instituts für Osteuropäische Geschichte und Landeskunde Tübingen am 15.6.2020.
Auslandsaufenthalte, Stipendien und Mitgliedschaften
Seit 04/2024 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde e.V.
02/2019–07/2019 Studium an der Staatlichen Pädagogischen Herzen Universität St. Petersburg, Russländische Föderation
Mit einem Stipendium der Baden-Württemberg Stiftung
03/2015–06/2015 Sprachassistent an der Jiaxing High School Nr. 5, Jiaxing, Zhejiang, Volksrepublik China