Zygmunt Łempicki (1886–1943) und die Geschichte der Philologien
Zygmunt Łempicki (1886–1943) und die Geschichte der Philologien
Der Heidelberger Workshop setzt sich zum Ziel, die Figur eines der anregendsten Philologen Ostmitteleuropas im 20. Jahrhundert zur Debatte zu stellen. Seinerzeit setzte Zygmunt Łempicki in der Literaturwissenschaft Maßstäbe; das vielfältig geartete Werk wirkt bis heute transnational inspirierend. Das Leben des im Konzentrationslager Auschwitz 1943 verstorbenen Gelehrten reflektiert die schwierigen Schicksale von Intellektuellen in den neu- oder wiedererstandenen Staaten der Versailler Nachkriegsordnung. Mannigfaltigen Facetten von Łempickis Tätigkeit als Ordinarius für Deutsche Philologie, Kulturphilosoph und Analytiker der Moderne gehen Expertinnen und Experten sowohl deutscher als auch polnischer Universitäten nach.
Der Workshop führt die Ergebnisse mehrmonatiger Archivrecherchen zusammen; er widmet sich ausgehend von Łempickis Œuvre der Erarbeitung neuer Interpretationsansätze zur Geschichte der Philologien. Der Gelehrte wirkte in einem ausgesprochen interdisziplinären Rahmen, wovon vor allem das unter seiner Ägide erarbeitete Enzyklopädiewerk Zeugnis ablegt. Dieses repräsentierte die polnische Wissenschaftslandschaft der 1930er-Jahre und besticht bis heute durch sein inspirierendes und ästhetisch anspruchsvolles Konzept. Die Verbindungen des 'Auslandsgermanisten' in die europäische „scientific community“ bezeugen eine internationale Gemeinschaft des Wissens.
Kontakt:
Prof. Dr. Dirk Werle
E-Mail: dirk.werle@gs.uni-heidelberg.de