Ereignis und Fatum. Zur Zeitlichkeit der Katastrophe in Mittelalter und früher Neuzeit  
Hengstberger-Symposium
1.–3. Juni 2023
Betrachten wir den Diskurs, der sich gegenwärtig an (Natur-)Katastrophen anknüpft, fällt auf, dass diese nicht etwa als unikales Einzelereignis wahrgenommen werden, sondern vielmehr als Teil von Ereignisketten und als Zeichen eines fortschreitenden Verfalls, der kausal und letztlich schuldhaft an menschliches Handeln rückgebunden wird. Das Sprechen über die Katastrophe bricht hierdurch mit seit dem 18. Jahrhundert etablierten Vorstellungen und greift auf Muster zurück, wie wir Sie aus der Vormoderne kennen. Die Katastrophe erscheint hier weniger als unikales und zufälliges Ereignis, sondern verweist auf Zeichen auf vergleichbare Ereignisse in der Vergangenheit und dient Vorhersagen einer (apokalyptischen) Zukunft. Gleichzeitig etablieren sich jedoch Formen individueller und kollektiver Vor- und Nachsorge, die wir heute als Resilienz beschreiben würden. Ziel der Tagung, an der Literaturwissenschaftler*innen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Philologien, Historiker*innen, Musikwissenschaftler*innen sowie Theolog*innen teilnehmen, ist es, die Zeit vor der Beschreibung der Katastrophe als ein dem Zufall unterliegendes Ereignis in den Blick zu nehmen und unter anderem zu diskutieren, welche Formen von Resilienz entstehen können, wenn Katastrophen nicht als kontingent, sondern als Teil einer Vorsehung wahrgenommen werden.

 

 

 

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Kontakt
Dr. Joana van de Loecht

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Deutsches Seminar − Neuere Deutsche Literatur
Platz der Universität 3
79085 Freiburg/Br.

joana.van.de.loecht(at)germanistik.uni-freiburg.de

 

 

 

 

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Letzte Änderung: 25.05.2023
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