NAR-Kollegiaten
Dr. Haifa Maalmi, PhD
Abteilung Klinische Epidemiologie und Alternsforschung, DKFZ
Im Neuenheimer Feld 581
D-69120 Heidelberg
Tel: +49 (0)6221 42 1365
maalmi(at)nar.uni-heidelberg.de
Fellows: Prof. Dr. Hermann Brenner
Die Rolle des Vitamins D in der Prognose von Darmkrebs
Dickdarmkrebs ist eine der häufigsten tödlichen Malignomen, die im hohen Lebensalter auftreten. In den letzten Jahrzehnten wurde das Vitamin D, ein in bestimmten Nahrungsmitteln enthaltenes Molekül, das mit Hilfe von Sonnenlicht gebildet wird, als wichtiger Einflussfaktor im Verlauf der Darmkrebserkrankung erkannt. Beobachtungsstudien belegen, dass ein hoher Vitamin-D-Spiegel sowohl die allgemeine als auch die krankheitsspezifische Überlebensrate von Darmkrebspatienten erhöhen kann [Ng et al; 2008, Mezawa et al; 2010, Fedirko et al; 2012]. Trotz positiver Ergebnisse der epidemiologischen Studien lässt sich die Auswirkung von Vitamin D auf die Verbesserung der Krebsprognose nur eingeschränkt nachweisen, was auf geringe Anzahl und Umfang der Studien, u.a. in Europa, sowie auf zeitliche Abweichungen bei den Blutentnahmen zur Messung des Vitamins D zurückzuführen ist. Sollte jedoch das Vitamin D zur Behandlung von Darmkrebs bei Patienten in Europa eingesetzt werden, sind weitere Untersuchungen der Betroffenen mit größeren Stichproben dringend notwendig.
Das vorliegende Dissertationsprojekt wird im Rahmen der DACHS-Studie (DArmkrebs: CHancen der Verhütung durch Screening), einer auf der Gesamtbevölkerung Deutschlands basierten Fall-Kontroll-Studie, durchgeführt und stellt somit die umfangreichste Studie dar, die die Rolle des Vitamins D in der Prognose von Darmkrebs untersucht. Die Ergebnisse sollen Aufschluss über die Prävalenz des Vitamin-D-Mangels bei Darmkrebspatienten in Europa geben und gleichzeitig klären, inwieweit dieses Vitamin ihre Überlebenschancen erhöhen kann.
Publikationen
- Ng, K., et al., Circulating 25-hydroxyvitamin d levels and survival in patients with colorectal cancer. J Clin Oncol, 2008. 26(18): p. 2984-91.
- Mezawa, H., et al., Serum vitamin D levels and survival of patients with colorectal cancer: post-hoc analysis of a prospective cohort study. BMC Cancer, 2010. 10: p. 347.
- Fedirko, V., et al., Prediagnostic 25-hydroxyvitamin D, VDR and CASR polymorphisms, and survival in patients with colorectal cancer in western European ppulations. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev, 2012. 21(4): p. 582-93.
Kurzlebenslauf
2008 | Bachelor of Biology, University of Tunis El Manar |
2010 | Masterarbeit „Biomoleküle und funktionale Regulation”, University of Tunis El Manar |
2013 | Diplom in Epidemiologie und Biostatistik, University of Tunis El Manar |
2011-2014 | PhD in Biology |
seit 2/2015 | Stipendiatin des NAR-Kollegs, Universität Heidelberg |