Als herausragendes Beispiel einer für beide Seiten fruchtbaren
Zusammenarbeit im Rahmen der Partnerschaft sei hier die „Schule
des Deutschen Rechts“ in Krakau erwähnt. Diese erfolgreiche
Kooperation führte zur Einrichtung eines Europäischen Graduiertenkollegs,
das durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert
wird. Je 15 polnische und deutsche Graduierte werden hier in einem
grenzüberschreitenden Promotionsprogramm betreut.
Ausdruck der langjährigen Partnerschaft mit der Eötvös-Lorand-
Universität Budapest war die Verleihung der Ehrendoktorwürde an
Professor Ferenc Mádl, den Staatspräsidenten der Republik Ungarn,
am 20. Juli 2001 in Heidelberg. Der zwanzigste „Geburtstag“ dieser
Partnerschaft wird im Rahmen der Jahresfeier 2002 feierlich
gewürdigt werden.
Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten Prag und
Heidelberg enthält alle Elemente einer lebendigen Partnerschaft:
gemeinsame Lehrveranstaltungen, Austausch von Dozenten und
Studierenden sowie gemeinsame Symposien und Kolloquien, die
auch in diesem Jahr von beiden Seiten aktiv gestaltet wurden.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Partnerschaft wurden
Vertreter der Universität Heidelberg zu einem Sinologie-Symposium
nach Prag eingeladen. Neben den Fachvertretern gehörten der
Delegation auch der Rektor, die Kanzlerin sowie der Partnerschaftsbeauftragte an.
In der Partnerschaft mit der Hebräischen Universität Jerusalem
wurde neben dem Austausch von Studierenden und Kurzbesuchen
von Wissenschaftlern als neue Form der Zusammenarbeit ein
Workshop im Bereich Molekulare Zellbiologie konzipiert, an dem je
zehn Nachwuchswissenschaftler beider Universitäten teilnehmen
und ihre Forschungsergebnisse präsentieren mit dem Ziel, neue
wissenschaftliche Kooperationen zu etablieren. Der erste Workshop
hat im Mai dieses Jahres in Heidelberg stattgefunden.
Die Zusammenarbeit mit Montpellier wurde in bewährter Weise
fortgesetzt. Zu den „Montpellier-Tagen“ in Heidelberg reiste eine
Delegation von 19 Personen der Partneruniversitäten an. Auch die
gemeinsamen Seminare der Juristen und Theologen wurden erfolgreich
weitergeführt.
Neben den Aktivitäten im Fach Physikalische Chemie, die im Rahmen
des DAAD-Programms PROBRAL gefördert werden, reisten zwei
Vertreter der Juristischen Fakultät zu Gastvorträgen an die
Universidade Federal do Rio Grande do Sul in Porto Alegre.
Die Aktivitäten mit den vier chinesischen Partneruniversitäten sind in
bewährter Weise und in Übereinstimmung mit den jeweiligen
Arbeitsprogrammen fortgesetzt worden. Gleichzeitig zeichnet sich
jedoch ab, dass die dynamische wirtschaftliche Entwicklung des
Landes und die innerchinesischen Reformen im Bildungswesen auch
Auswirkungen auf die Kooperation mit der Universität Heidelberg
haben. So ist das Berichtsjahr gekennzeichnet von einer Phase der
Evaluation der aus den achtziger Jahren stammenden Partnerschaftsvereinbarungen
und der Suche nach neuen Perspektiven für
die zukünftige Zusammenarbeit.
Hemmend für die Entwicklung der Aktivitäten innerhalb der
Partnerschaften sind die eingeschränkten Möglichkeiten kostengünstiger
Unterbringung in Heidelberg. Das Gästehaus der
Rechenschaftsbericht des Rektorats 2001/2002
Universität ist über weite Strecken des Jahres ausgebucht, die
Unterbringung in Hotels übersteigt die im Programm zur Verfügung
stehenden Mittel. Die Unterbringungssituation in Heidelberg ist
inzwischen so prekär, dass geplante Aufenthalte von Gastwissenschaftlern
verschoben oder in Frage gestellt werden müssen.