Die von der Europ�ischen Union gef�rderten ERASMUS- und LEONARDO-Programme haben die Mobilit�t von Studierenden der Universit�t Heidelberg erneut erh�ht. Im Jahr 2004 absolvierten 501 Heidelberger ERASMUS-Stipendiaten ein Auslandsstudium, im Gegenzug kamen 404 Studierende zu einem Kurzzeitstudium nach Heidelberg. Als neuer ERASMUSPartner ist die T�rkei als m�gliches Gastland eines Studienaufenthaltes hinzugekommen.
Die volle Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen unter Anwendung des European Credit Transfer System (ECTS) erh�lt einen immer gr��eren Stellenwert. Um dem steigenden Beratungsbedarf zur Anwendung des ECTS - auch hinsichtlich des Bologna Prozesses - entgegenzukommen, hat das Akademische Auslandsamt eine Informationsveranstaltung angeboten und einen ECTSLeitfaden entwickelt.
Im ERASMUS-Dozentenmobilit�tsprogramm haben zw�lf Heidelberger Dozenten ein- bis zweiw�chige Blockveranstaltungen an Partnerhochschulen durchgef�hrt. Im LEONARDO-Programm erhielten erneut neun Heidelberger Studierende und Graduierte im Jahr 2004 eine F�rderung f�r ein Praktikum im europ�ischen Ausland.
Neben den Austauschprogrammen der Europ�ischen Union er�ffnen rund 70 bilaterale Austauschprogramme der Universit�t ein breit gef�chertes Angebot f�r einen Studienabschnitt an einer ausl�ndischen Universit�t. Nordamerika und Asien bilden Schwerpunkte der internationalen Kontakte. Neue Vereinbarungen wurden im Jahr 2004 mit der Sungkyunkwan University in Seoul (S�dkorea), der National Taiwan University in Taipeh, der Tohoku University in Sendai (Japan) (f�r Graduierte naturwissenschaftlicher F�cher) und der Zagreb School of Economics and Management (Kroatien) (f�r Studierende der Volkswirtschaft) abgeschlossen. Im Bereich der Medizinischen Physik wurden erstmals Studierende und Graduierte mit Universit�ten in den USA (Harvard University, Duke University, Johns Hopkins University, Tufts University), China (Shanghai Jiao Tong University), Gro�britannien (University College, London) und Chile (Universidad de Chile, Santiago) ausgetauscht. In Vorbereitung ist zudem ein Austauschprogramm mit der Tsinghua University, Beijing, China.
Den positiven Entwicklungen stehen auch Herausforderungen gegen�ber. In manchen F�llen, insbesondere in Programmen mit englischsprachigen L�ndern (USA, Kanada, Australien, Neuseeland), sind die Austauschbilanzen nicht ausgeglichen. Die Nachfrage von Heidelberger Studierenden nach diesen Zielregionen ist sehr hoch. Allerdings wird es zunehmend schwieriger, Studierende aus den genannten L�ndern f�r einen Studienaufenthalt in Heidelberg zu gewinnen, so dass auch die f�r Heidelberger Jura-Studenten besonders attraktiven LL.M.- Austauschprogramme mit amerikanischen Law Schools in teilweise schwieriges Fahrwasser geraten sind. Urs�chlich hierf�r sind vor allem nicht ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache bei den Studierenden aus diesen L�ndern. F�r unausgeglichene Austauschzahlen wird von Seiten der ausl�ndischen Studierenden gelegentlich auch das Heidelberger Curriculum angef�hrt, das "moderne" Studieng�nge wie "Women Studies" oder "Film" vermissen lie�e.
Um die Attraktivit�t eines Studienaufenthalts in Heidelberg weiter zu erh�hen, finanziert das Akademische Auslandsamt vorbereitende und studienbegleitende Deutschkurse f�r Austauschstudierende und vergibt verst�rkt Stipendien aus Mitteln der Landesstiftung Baden-W�rttemberg gGmbH an Studierende aus L�ndern, die von Heidelberger Studierenden nachgefragt werden. Einige Programme konnten damit konsolidiert werden. Dennoch bleibt es schwierig, gen�gend Studierende f�r einen Aufenthalt in Deutschland zu motivieren. Immer wieder nachgefragt werden in diesem Zusammenhang auch englischsprachige Lehrveranstaltungen sowie Veranstaltungen zu europabezogenen Themen.
Durch Stipendien der Landesstiftung Baden-W�rttemberg wurden im Berichtszeitraum 122 Heidelberger und ausl�ndische Austauschstudierende gef�rdert. 55 Heidelberger Studierende und Nachwuchswissenschaftler erhielten ein DAAD-Stipendium. Die Fulbright-Kommission vergab zwei Jahresstipendien und acht Reisestipendien an Heidelberger Studierende.
Insbesondere die Zusammenarbeit mit China hat sich im Berichtsjahr auf allen Ebenen des wissenschaftlichen Austausches intensiviert. Von gro�em Wert f�r den Ausbau der Kooperationen mit den chinesischen Partnern ist das Heinz-G�tze-Memorial Fellowship-Programm, das von der Athenaeum-Stiftung ins Leben gerufen wurde. Mit diesem Programm werden j�hrlich bis zu sieben besonders qualifizierte chinesische Stipendiaten aus dem Bereich der Lebenswissenschaften nach Heidelberg kommen. Mit der Tongji Medizinischen Fakut�t Wuhan hat sich zus�tzlich zu den bisherigen Aktivit�ten ein reger Austausch hinsichtlich des neuen Curriculums der Medizinischen Fakult�t Heidelberg "HEICUMED" entwickelt.
Von den Fremdsprachenuniversit�ten in Peking und Shanghai kommen - neben den in den Arbeitsprogrammen festgelegten Ma�nahmen des Studierenden-, Doktoranden- und Dozentenaustausches - vermehrt Gastwissenschaftler mit Forschungsstipendien des chinesischen Erziehungsministeriums nach Heidelberg. Die Planungen f�r die Etablierung eines gemeinsamen BA-Studiengangs (Deutsche Studien) in Peking schreiten voran. Mit der Tsinghua Universit�t Peking wurde eine weitere chinesische Spitzenuniversit�t als Kooperationspartner gewonnen. Neben der bestehenden Zusammenarbeit der lokalen Technologie-Parks wurde zun�chst eine Vereinbarung �ber den Austausch von Studierenden getroffen. Schrittweise soll die Kooperation insbesondere in der Forschung ausgeweitet werden. Auch mit der National Taiwan University wurde ein neues Kooperations- und Austauschprogramm mit Beteiligung verschiedenster Fakult�ten etabliert.
Innerhalb Europas werden intensive Partnerschaften insbesondere mit den f�nf Partneruniversit�ten in Polen, Russland, Tschechien und Ungarn gelebt. Im Zuge des europ�ischen Einigungsprozesses kommt diesen Kooperationen eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist unter anderem die F�rderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch eine verst�rkte Einbindung in Mobilit�ts- und Stipendienprogramme. Auf diese Art werden durchschnittlich 100 Personen pro Jahr durch "Ostpartnerschaften" gef�rdert. Im Rahmen der Partnerschaft mit der Hebrew University of Jerusalem wurde im Februar 2004 ein "Joint Symposium in Social Psychology" durchgef�hrt. Zu den "Heidelberg-Tagen" in Montpellier besuchte eine Wissenschaftlerdelegation die dortigen Partneruniversit�ten.
Bei der Zahl der ausl�ndischen Gastwissenschaftler/innen nimmt die Universit�t Heidelberg weiterhin ihren Spitzenplatz unter den deutschen Hochschulen ein. Im Berichtszeitraum wurden rund 230 Gastwissenschaftler/innen vom Akademischen Auslandsamt begr��t. Die meisten von ihnen stammen aus China, den USA, der Russische F�deration, Italien, Gro�britannien, Spanien, Indien und Japan.
Bei der F�cherverteilung �berwogen die Naturwissenschaften und die Medizin. Die Mehrzahl der Gastwissenschaftler/innen erhielt ein Stipendium f�r ihren Forschungsaufenthalt, wobei die gr��te Zahl von der Alexander von Humboldt-Stiftung gef�rdert wurde, gefolgt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.