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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rektorat
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7. Risiken der k�nftigen Entwicklung der Universit�t und ihre Steuerung

7.1 Finanzbereich

Die Koalitionsvereinbarung der neuen Bundesregierung sieht vor, die Umsatzsteuer ab dem 01.01.2007 von 16% auf 19% zu erh�hen. Damit verteuern sich extern beschaffte G�ter und Dienstleistungen f�r alle nicht umsatzsteuerpflichtigen (d. h. hoheitlichen) Bereiche der Universit�t. Da diese Bereiche die erh�hte Umsatzsteuer nicht weitergeben k�nnen, l�sst sich die Verteuerung dort i. d. R. nur durch zus�tzliche Einsparungen kompensieren.

Der im Haushaltsplan des Landes Baden-W�rttemberg veranschlagte Zuschuss wird teilweise in die leistungsorientierte Mittelverteilung (LOM) einbezogen. Zentrale Kriterien bei dieser Verteilung sind die eingeworbenen Drittmittel der Hochschulen sowie Studierenden- und Absolventenzahlen. Da Heidelberg als Volluniversit�t naturgem�� weniger Drittmittel einwirbt als technisch gepr�gte Universit�ten (z. B. mit Ingenieurwissenschaften) und andererseits auch nicht durch Massenf�cher mit hohen Studierenden- und Absolventenzahlen gepr�gt ist, sind auch zuk�nftig Verluste aus der LOM zu erwarten. Die Universit�t ist einerseits bestrebt, diese Verluste zu minimieren, indem sie eine Steigerung der f�r die Mittelverteilung relevanten Indikatoren (z. B. das Drittmittelaufkommen) forciert. Andererseits werden Ausgaben gek�rzt, um Verluste aus der LOM zu kompensieren.

Die Studienbeitr�ge, die der Universit�t zuk�nftig zuflie�en, sollen eingesetzt werden, um die Bedingungen f�r die Studierenden zu verbessern. Da die Universit�t gem�� dem gegenw�rtig vorgesehenen Verfahren die Studienbeitr�ge, die aus Darlehen der Landeskreditbank Baden-W�rttemberg - F�rderbank (L-Bank) finanziert werden, erst zu einem relativ sp�ten Zeitpunkt erh�lt, besteht die Gefahr, dass Ma�nahmen zur Verbesserung der Studienbedingungen durch die Universit�t vorfinanziert werden m�ssen. Dies w�rde f�r die Universit�t eine zus�tzliche finanzielle Belastung bedeuten.

In den vergangenen Jahren hat die Universit�t regelm��ig gr��ere Investitionen aus Mitteln zur F�rderung des Hochschulbaus (HBFG) finanzieren k�nnen. Diese Art der Bund-L�nder-Finanzierung des Hochschulbaus wird durch die F�deralismusreform entfallen. In welcher Form das Land Baden-W�rttemberg auf diese Situation reagieren wird, ist derzeit noch nicht absehbar. Allerdings geht die Universit�t Heidelberg davon aus, dass im Laufe des Jahres 2006 eine neue Regelung f�r die zuk�nftige Bau- und Gro�ger�tefinanzierung gefunden wird.

7.2 Personalbereich

Die Universit�t besch�ftigt neben den Mitarbeitern, die auf Landesstellen gef�hrt werden, auch Mitarbeiter, die aus Landesmitteln finanziert werden. Die hierf�r ben�tigten Mittel werden aus freien Planstellen erwirtschaftet (insbesondere aus Professorenstellen). Es zeichnet sich ab, dass diese Form der Finanzierung zunehmend schwieriger wird, da die Zahl der in den Ruhestand wechselnden Professoren in absehbarer Zeit deutlich abnimmt und somit auch die Zahl der unbesetzten Professorenstellen zur�ckgeht. Auf der anderen Seite l�sst die allgemein angespannte Haushaltslage wenig Spielraum f�r andere L�sungen dieses Problems.

F�r Kooperationsprojekte der Universit�t und �hnliche Vorhaben ist es oftmals m�glich, eine Anschubfinanzierung zu erhalten, insbesondere um die Personalausgaben w�hrend der ersten Jahre zu decken. Da sich die betreffenden Vorhaben h�ufig auch langfristig nicht selbst tragen, stellt sich f�r die Universit�t in sp�teren Jahren regelm��ig das Problem, die Finanzierung des betreffenden Vorhabens fortzuf�hren. Dies wird angesichts von Stellen- und Mittelk�rzungen zunehmend schwieriger. Vor diesem Hintergrund werden entsprechende Vorhaben in der Universit�t intensiver gepr�ft, insbesondere auch im Hinblick auf m�gliche Belastungen in sp�teren Jahren. In den F�llen, in denen die sp�tere Finanzierung unsicher ist, verzichtet die Universit�t ggf. auf das betreffende Vorhaben und die damit verbundene Anschubfinanzierung.

Ein Risiko im Personalbereich, das z. B. die mit der Datenverarbeitung und -kommunikation befassten Organisationseinheiten betrifft, ist die z. T. hohe Spezialisierung der Mitarbeiter. Eine Vertretung ist in diesen F�llen h�ufig nur sehr begrenzt m�glich. Das Ausscheiden der betreffenden Mitarbeiter ist u. U. mit einem Know how-Verlust f�r die Universit�t verbunden, der sich kurzfristig nicht ausgleichen l�sst. Die Universit�t kann diesem Risiko nur begrenzt begegnen, da die Rahmenbedingungen die Einrichtung zus�tzlicher Stellen nicht zulassen.

Geeignete Ma�nahmen sind u. a. die Standardisierung von Verfahren und Programmen sowie eine intensive Zusammenarbeit funktionsgleicher Organisationseinheiten.

7.3 Berufungs- und Bleibeverhandlungen

Um hervorragende Wissenschaftler gewinnen und halten zu k�nnen, muss die Universit�t den Wissenschaftlern ein attraktives Arbeitsumfeld zur Verf�gung stellen. Dies ist verbunden mit einem erheblichen Bedarf an Finanzmitteln und Mitarbeiterstellen, der die Universit�t angesichts der Vielzahl von Berufungs- und Bleibeverhandlungen auf der einen und der beschr�nkten finanziellen M�glichkeiten auf der anderen Seite zunehmend vor Probleme stellt. Um den damit verbunden Risiken zu begegnen, hat die Universit�t Folgendes vorgesehen:

Eine Chance, das wissenschaftlich hohe Niveau der Universit�t Heidelberg nicht nur zu erhalten, sondern auch zu steigern, stellt die bereits erw�hnten Exzellenzinitiative dar. Die Universit�t hofft, dass sie den Exzellenzwettbewerb mit Erfolg abschlie�t und dadurch ihre Handlungsspielr�ume zum Nutzen der Wissenschaft deutlich erweitern kann.

7.4 Forschungsbereich

Die F�rderbedingungen einiger Drittmittelgeber sehen keine Vollkostendeckung vor. H�ufig wird erwartet, dass die Universit�t einen gewissen Prozentsatz der Projektkosten selbst tr�gt oder dass sie eine bestimmte Ausstattung zur Verf�gung stellt. Das Engagement in solchen Drittmittelprojekten hat zur Folge, dass Ressourcen der Universit�t gebunden werden und Handlungsspielr�ume verloren gehen. Den damit verbundenen Risiken kann durch eine geeignete Planung begegnet werden. Im Falle langfristiger Projekte lassen sich die Risiken allerdings auch durch eine Planung nur begrenzt beherrschen. Die Universit�t unterst�tzt daher Bestrebungen f�r eine vollkostenorientierte Abrechnung von Drittmittelprojekten und sieht insbesondere auch in der entsprechenden Initiative der Europ�ischen Union eine Chance f�r eine sachgerechte Abrechnung der Nutzung universit�rer Ressourcen.

7.5 Bereich Datenverarbeitung

Das Thema Sicherheit in der Datenverarbeitung ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Das Universit�tsrechenzentrum registriert zahlreiche Angriffe auf die Datenverarbeitungsanlagen der Universit�t. Datenverlust bzw. Datenmanipulation sind die aus diesen Angriffen resultierenden Risiken. Vorbeugend wurde eine vom Rektorat verabschiedete Sicherheitsrichtlinie verfasst, die die Benutzer zur Einhaltung von definierten Sicherheitsstandards verpflichtet.

7.6 Baubereich

Es besteht seit Jahren ein Missverh�ltnis zwischen dem festgestellten Sanierungsbedarf der von der Universit�t genutzten Geb�ude und den tats�chlich finanzierten Ma�nahmen. Diese Situation f�hrt zu zahlreichen St�rungen und Schadensf�llen (Wasserrohrbr�che, ausfallende Klimatisierung, etc.). In einer landesweit durchgef�hrten Erhebung wurde f�r die Universit�t Heidelberg der Sanierungsbedarf mit ca. 300 Mio. � beziffert (bei einem Zeitwert der Geb�ude von 510 Mio. �). Das Universit�tsbauamt tr�gt zwar Sorge daf�r, dass die dringlichsten Ma�nahmen zuerst durchgef�hrt werden, und stellt auf diese Weise sicher, dass der begrenzte finanzielle Rahmen optimal genutzt wird. Jedoch reichen die Ma�nahmen nicht aus, um den Sanierungsstau abzubauen.

Neben den notwendigen Sanierungen gibt es nach wie vor Um- und Ausbauma�nahmen, die dringend begonnen werden m�ssen. Betroffen ist u. a. die Universit�tsbibliothek, die vor dem Problem steht, dass aufgrund der beschr�nkten Raumkapazit�t, die Literatur z. T. nicht sachgerecht untergebracht werden kann und in absehbarer Zeit auch die notwendigen R�ume f�r neu erworbene Literatur fehlen. Daneben sind auch wichtige technische Einrichtungen der Universit�tsbibliothek erneuerungsbed�rftig. Ohne diese Ma�nahmen besteht das Risiko, dass die Universit�tsbibliothek das hohe Leistungsniveau nicht halten kann. In der Universit�t wurden Pl�ne erarbeitet, so dass die notwendigen Ma�nahmen kurzfristig umgesetzt werden k�nnen, sobald die notwendigen Mittel zur Verf�gung stehen.


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