Die Umsetzung der neuen Studienstruktur ist nach wie vor eines der zentralen Themen im Bereich Studium und Lehre und erfordert einen hohen Zeit- und Personalaufwand auf allen Ebenen der Universität. In der Sitzung am 13. September 2005 hat der Senat Leitlinien zur Studienstrukturreform verabschiedet, an deren Ausarbeitung auch die Studierenden mitgewirkt haben. Die Leitlinien enthalten Regelungen zum Modul- und Leistungspunktesystem, zu übergreifenden Kompetenzen, zur Struktur der Bachelor- und Master-Studiengänge sowie zu Prüfungen, Noten und Zeugnissen.
Auf der Grundlage der Leitlinien wurden Muster-Prüfungsordnungen für Bachelor- und Master-Studiengänge entwickelt und verabschiedet. Vom Dezernat für Studium und Lehre wurde eine eigene Homepage zur Studienstrukturreform entwickelt, die alle relevanten Vorschriften und Informationen zur Verfügung stellt (http://www.uni-heidelberg.de/studium/bologna/uni.htm). Zudem wurde im Wintersemester 2005/06 eine begleitende Vortragsreihe zu relevanten Themen der Studienstrukturreform angeboten.
Begleitend zur Umstellung des Studienangebots der Universität Heidelberg auf die gestuften Studiengänge hat das Zentrum für Studienberatung und Weiterbildung (ZSW) einen Vorschlag für die Gestaltung des Bereichs der fachübergreifenden Kompetenzen erarbeitet, der als eine Option in die Leitlinien aufgenommen worden ist. Die einzelnen Bausteine sind als integrale Bestandteile der einzelnen Fachcurricula konzipiert und können differenziert in die Studienangebote der Fächer eingepasst werden.
Im Rahmen des Programms "Die Deregulierte Hochschule" des Stifterverbandes hat die Universität Heidelberg u. a. die Federführung für den Themenbereich "Wie sind die Studien- und Lebensbedingungen der Studierenden durch die Hochschulen zu gestalten?" übernommen.
Der Bereich Studien- und Lebensbedingungen nimmt eine zentrale Stellung in der aktuellen Studienstrukturreform ein. Ein rascher Einstieg ins Studium, optimale Organisation des Studiums und exzellente Betreuung der Studierenden sind in Folge der Neustrukturierung und Straffung der Studiengänge noch stärker als bisher wesentliche Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium. Zudem gewinnt das lebenslange Lernen an Gewicht, und damit auch die Aufgabe, konkurrenzfähige Angebote der Wissenschaftlichen Weiterbildung zu entwickeln und umzusetzen.
Gemeinsam mit den Technischen Universitäten Dresden und München möchte die Ruperto Carola in Workshops mit externen Experten und über Auswertungen von Best Practice Beispielen einen Gesamtentwurf für eine Optimierung der Studien- und Lebensbedingungen entwickeln. Außerdem möchte die Universität in zwei wichtigen Bereichen gesetzliche Deregulierungen befördern. Dies ist zum einen der Bereich "Studierendenauswahl und verbesserte Selbst-Information von Studieninteressierten" und zum anderen der Bereich "Kapazitätsverordnung". Die geltende Kapazitätsverordnung hindert die Universitäten derzeit, die Betreuung der Studierenden nachhaltig zu verbessern. Im Rahmen eines mehrtätigen Symposiums der Universitäten Heidelberg und Bremen im November 2005 diskutierten Hochschullehrer, Vertreter mehrerer Ministerien und erfahrene Praktiker über mögliche Lösungsansätze. Dabei bestand Einigkeit darin, dass die Umstellung auf die Bachelor-/Master-Struktur zu einer grundlegenden Reform des die Hochschulen seit Jahrzehnten einengenden Kapazitätsrechts genutzt werden müsse. Ein Folgesymposium ist für Frühjahr 2006 geplant und soll dazu beitragen, die Reform des geltenden Kapazitätsrechts auch von Seiten der Hochschulen her anzustoßen und zu treiben.