Aus dem Fundus ihrer F�chervielfalt bot die Universit�t auch im zur�ckliegenden Berichtszeitraum zahlreiche Vortragsreihen an. Aus Platzgr�nden seien hier nur einige Beispiele erw�hnt:
Hunderte von Zuh�rern str�mten jeden Sonntagmorgen in den beiden Wintersemestern zur traditionsreichen Matinee des Zoologischen Museums, die "Quo vadis, Homo sapiens?" und "Weltsichten - Weltbilder" zum Inhalt hatten. Eine Ringveranstaltung mit elf Vorlesungen �ber die nationalsozialistische Verfolgung und Vernichtung der Roma und Sinti in der k�nstlerischen Erinnerung Osteuropas stie� im Sommersemester auf gro�es Interesse. Unter der �berschrift "Europa - aber was ist das?" thematisierte das neu eingerichtete Zentrum f�r Europ�ische Geschichts-und Kulturwissenschaften (ZEGK) als Auftaktreihe in 13 Folgen die Krise der Gro�en Erz�hlungen. In der Ringvorlesung "Bedeutungswandel" der Gesellschaft f�r deutsche Sprache Heidelberg und des Germanistischen Seminars ging es auch um den Bedeutungs- und Bezeichnungswandel in der Sprache der Politik.
Die renommierte Heidelberger Hettner-Lecture 2005, durchgef�hrt vom Geographischen Institut in Kooperation mit der Klaus-Tschira-Stiftung gGmbH, hatte den wohl bekannten Kulturwissenschaftler und Geographen Denis Cosgrove zu Gast. Cosgrove beleuchtete kulturgeschichtliche Zusammenh�nge, die die Wahrnehmung von Erde und Landschaft sowie ihre Darstellung in bildender Kunst und Kartographie pr�gten.
F�r die diesj�hrige "Hans-Georg Gadamer-Professur f�r Geisteswissenschaft" konnte der Kunsthistoriker und Bildtheoretiker Professor Dr. Horst Bredekamp von der Humboldt-Universit�t Berlin als international renommierter Wissenschaftler gewonnen werden.
"Rund um das Dach der Welt" bewegten sich die Vortr�ge der Heidelberger Geographischen Gesellschaft. Weitere Reihen der Alten Geschichte, Klassischen Philologie, Germanistik, des Arbeitskreises Wissenschaftlichkeit in der Medizin, der Medizinischen Psychologie und der Hochschule f�r J�dische Studien machten die geistige Vielfalt Heidelbergs einem gro�en Publikum zug�nglich.
Das "Heidelberger Forum Biowissenschaft und Gesellschaft", zu dem sich seit einigen Jahren EMBL, DKFZ und Universit�t zusammengeschlossen haben, pr�sentierte im Auditorium der Print Media Academy brisante bioethische Probleme und lud die �ffentlichkeit zur Diskussion ein, z. B. �ber die neurobiologischen Grundlagen des Bewusstseins. "Einstein am Samstagmorgen" bot die Fakult�t f�r Physik und Astronomie zum Einsteinjahr.
Als internationalen Gast konnte die Ruperto Carola ihren Ehrensenator und Nobelpreistr�ger Professor Douglas Osheroff gewinnen. Unter dem Thema "Understanding the Columbia Shuttle Accident" beleuchtete Osheroff sowohl die Ursachen des Ungl�cks als auch die Arbeit und die Schwierigkeiten der Untersuchungskommission. Zur besonderen Freude der Ruperto Carola sprach zudem der fr�here Au�enminister Polens, Professor Wlasyslaw Bartoszewski, auf Einladung der Universit�t und des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, in der Alten Aula der Universit�t.
Bei einer gro�en Zahl wissenschaftlicher Symposien lud die Universit�t die Medien zu Pressekonferenzen und Hintergrundgespr�chen ein und trug so zur Gestaltung des �ffentlichen Diskurses bei. Auch hier reichte das Spektrum �ber alle Fakult�ten hinweg, von der "Intramuralen Medizin", bei der es um die Gesundheitsf�rsorge zwischen Heilauftrag und Strafvollzug ging, �ber Mindestmengen und Qualit�tsstandards in der Chirurgie, neurobiologische Aspekte k�nstlerischer Therapien, das Internationale Forum �ber molekulare Katalyse, "Mediation zwischen Vision und Wirklichkeit", Personalmanagement und Arbeitsgestaltung, "Individualit�t als Herausforderung" bis hin zu dem viel beachteten Symposium "Impulse f�r Eliten", das als Schlusspunkt des Impulse-Projektes an anderer Stelle ausf�hrlich beschrieben ist.
"Gef�hrdete Universit�tsmedizin" war das Thema eines Symposiums, mit dem sich Experten aus dem In- und Ausland auseinandersetzen und das von TV, Rundfunk und Printmedien umfangreich aufgegriffen wurde. Hier ging es um die Frage, wie sichergestellt werden kann, dass Medizinische Fakult�ten in Deutschland k�nftig zur internationalen Spitzengruppe der Forschungsinstitutionen geh�ren - und nicht stattdessen zur�ckfallen.
Die Gr�ndung des Interdisziplin�ren Forums f�r Biomedizin und Kulturwissenschaften unter der Leitung von Professor Wilfried H�rle, Wissenschaftliches-Theologisches Institut, und Professor Claus R. Bartram, Institut f�r Humangenetik, stellt einen chancenreichen Ansatz dar, die Potentiale verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen progammatisch und systematisch zusammenzuf�hren, miteinander zu verbinden und dadurch in ihrer Effektivit�t erheblich zu steigern.
Bereits jetzt arbeiten hier Vertreter von 14 unterschiedlichen F�chern konstruktiv zusammen. Im Rahmen von sechs projektierten thematischen Arbeitsgruppen sollen in diese Zusammenarbeit zahlreiche Nachwuchswissenschaftler der Universit�t sowie hochrangige Fachwissenschaftler anderer Fakult�ten einbezogen werden. Daneben werden wichtige aktuelle Fragestellungen der Biomedizin aufgegriffen, die das menschliche Leben von der Entstehung bis zum Tod betreffen und sich gleicherma�en auf Forschung und Entwicklung neuer medizinischer M�glichkeiten wie auf Diagnose und Therapie von Krankheiten und insgesamt auf die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit in allen Lebensphasen und Bereichen der Gesellschaft beziehen. Eine Besonderheit des Forums besteht darin, dass das Prinzip der Menschenw�rde den Orientierungsrahmen f�r seine Arbeit darstellt. An diesem Projekt wird weiter intensiv zu arbeiten sein.
![]() Das Internationale Wissenschaftsforum Heidelberg |
Als Zentrum f�r den wissenschaftlichen Gedankenaustausch ist das Internationale Wissenschaftsforum Heidelberg (IWH) seit langem ein Juwel der Ruperto Carola. Das Kuratorium des IWH hat acht hochkar�tige Symposien mit besonders hohem internationalen und interdisziplin�ren Charakter in das Symposienprogramm des IWH aufgenommen. Unter www.iwh.uni-hd.de k�nnen auch die 49 sonstigen Veranstaltungen des vergangenen Jahres eingesehen werden.
Erneut konnte das Studium Generale wieder zahlreiche Interessierte anziehen. Galt die Vortragsreihe im Wintersemester 2004/2005 dem aktuellen Thema "Elite", widmete sich die Vortragsreihe im Sommersemester 2005 der Fragestellung "Wie frei ist unser Wille?". In Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich "Ritualdynamik" wird im Wintersemester 2005/06 "Die (neue) Kraft der Rituale" beleuchtet. Die Vortragsreihen des Studiums Generale werden in Buchform ver�ffentlicht. Die derzeit verf�gbaren B�nde sind auf Seite 140 aufgef�hrt.
Die Universit�t veranstaltete 2005 erneut eine Reihe von "Tagen der Offenen T�r" und machte der �ffentlichkeit auf diese Weise ihr wissenschaftliches Profil transparent. Herauszuheben ist hier eine Veranstaltung Anfang Mai, zu dem die Krehl-Klinik die Bev�lkerung in ihr neues Geb�ude einlud und ihr umfassendes medizinisches Angebot vorstellte: von der Klinik-Seelsorge bis zum Herzkatheter mit Magnetresonanztomographie, von autogenem Training bis zur Stammzelltherapie.
Auch 2005 beteiligte sich die Universit�t mit. einem attraktiven Programm an der Langen Nacht der Museen. Besonders Alte Aula, Universit�tsmuseum und Studentenkarzer luden Interessierte zum Besuch ein. �gyptologisches Institut, Antikenmuseum, Uruk-Warka-Sammlung, Botanischer Garten, Geographisches Institut, Geologisch-Pal�ontologisches Institut und Sammlung Prinzhorn standen G�sten aus nah und fern offen.
Philosophisches und Germanistisches Seminar gedachten bei den "Heidelberger Schillertagen" dem 200. Todestag des Dichters. Im Mittelpunkt stand dabei seine Ausstrahlung auf Heidelberg, das er weit �fter besuchte als Goethe, auch wenn die Besuche nicht so spektakul�r waren wie die seines gro�en Freundes. Die Schillertage stellten den Autor im Spannungsfeld von Philosophie, Kunsttheorie, Politik, Poesie und Musik vor, um seiner Universalit�t gerecht zu werden.