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Öffentliche Ringvorlesung Was gilt als Wissen und wieso?

Pressemitteilung Nr. 26/2022
20. April 2022

Öffentliche Ringvorlesung im Rahmen des Thematic Research Network „Wissensgeltung“ an der Universität Heidelberg

Warum und unter welchen Umständen wird Wissen als Wissen akzeptiert – oder nicht? Dieser Frage widmet das Thematic Research Network „Wissensgeltung“ an der Universität Heidelberg im Sommersemester 2022 eine öffentliche Veranstaltungsreihe. Jeweils freitags um 11.15 Uhr lädt das disziplinübergreifende Forschungsnetzwerk dazu ein, die Bedingungen und Mechanismen von Wissensentstehung und -geltung kritisch zu reflektieren. Zum Auftakt der Vortragsreihe „Geltungskulturen – Genesen und Genealogien neuzeitlichen Wissens“ am 22. April spricht Prof. Dr. Dirk Werle, Wissenschaftler am Germanistischen Seminar der Ruperto Carola, zu grenzüberschreitenden Wissenserfahrungen in deutschsprachigen Reiseberichten des 17. Jahrhunderts. Die Vorträge finden in Hörsaal 14 der Neuen Universität statt.

Plakat Ringvorlesung Geltungskulturen

Die Ringvorlesung „Geltungskulturen“ untersucht aus interdisziplinärer Perspektive anhand historischer und zeitgenössischer Fallbeispiele, wie sich Wissen als Wissen durchsetzt, welche Institutionen, Konventionen und Personen für die Anerkennung oder Ablehnung von Wissensansprüchen relevant sind und wie sich Wissen über zeitliche, kulturelle und symbolische Grenzen hinweg entwickelt. Hierzu präsentieren die vortragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von den Universitäten Heidelberg und Mainz sowie von der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg Ansätze aus der Literatur- und Kunstwissenschaft, der Kulturgeschichte, der Soziologie, der Wissenschaftsgeschichte sowie der Philosophie.

In insgesamt zwölf Vorträgen in deutscher und englischer Sprache mit Beispielen aus europäischen, asiatischen und amerikanischen Kulturkreisen befassen sich die Sprecher unter anderem mit Pseudowissen im spätkaiserzeitlichen China, mit der Akzeptanz von Theorien in der Wissenschaft, mit konkurrierenden Wissensansprüchen in der Kunstgeschichte oder mit der Bedeutung medizinischer Laienkultur in der hispanoamerikanischen Aufklärung. Den Abschluss der Reihe am 29. Juli bildet ein Vortrag von Dr. Amelia Bonea, Wissenschaftlerin am Heidelberg Centre for Transcultural Studies, zur Entwicklung südasiatischer Wissenskulturen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Die Ringvorlesung „Geltungskulturen – Genesen und Genealogien neuzeitlichen Wissens“ findet im Rahmen des Thematic Research Network „Wissensgeltung“ an der Universität Heidelberg statt. Das Netzwerk wird im Field of Focus III „Kulturelle Dynamiken in globalisierten Welten“ gefördert, welches sich mit der Komplexität und den Herausforderungen einer dynamisierten Welt auseinandersetzt. Das Field of Focus III gehört zu insgesamt vier großen, interaktiven Forschungsfeldern an der Universität Heidelberg, die mit Mitteln aus der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern als Kern der Heidelberger Forschungsstrategie weiterentwickelt werden.