Der Stammbaum des Menschen – Vortragsreihe im Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg
Am Wochenende vom 5. bis 6. November 2022 findet im Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg eine von der „Stiftung Urmensch von Mauer“ organisierte Vortragsreihe statt. In vier populärwissenschaftlichen Vorträgen und einer abschließenden Podiumsdiskussion werden namhafte Experten über ihre Forschungsergebnisse zur Evolution des modernen Menschen berichten.
Der Stammbaum des Menschen hat heute eher die Bezeichnung Stammbusch verdient, denn es hat sich in den vergangenen 20 Jahren in der Stammbaumforschung unglaublich viel getan. Nicht nur aufgrund von vielen neuen Funden, die es natürlich auch gab, sondern auch Dank neuer Technologien im Bereich der Molekularbiologie. Längst ist die Erbinformation des Neandertalers entschlüsselt und bis dato wurden viele weitere Urmenschenfunde erfolgreich auf DNA und Proteine untersucht. Doch auch die Paläogenetik hat immer noch ihre Grenzen: viele Fossilien von Urmenschen sind einfach zu alt oder die Lagerungsbedingungen über die Jahrtausende bzw. Jahrmillionen wirkten sich negativ auf den Erhaltungszustand von Erbinformationen aus. Obendrein werfen paläogenetische Erkenntnisse oftmals wieder neue Fragen auf. Damit ist und bleibt die Evolution hin zum Homo sapiens ein wichtiges Forschungsfeld der Paläoanthropologie und führt immer wieder zu Diskussionen.
Programm:
Samstag, 5. November 2022
in deutscher Sprache
13:00 Uhr
Referentin: Prof. Madelaine Böhme, Universität Tübingen
Informationen folgen in Kürze!
15:00 Uhr
Referent: Dr. Ottmar Kullmer, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt
Informationen folgen in Kürze!
Sonntag, 6. November 2022
in englischer Sprache
13:00 Uhr
„Between high mountains and the sea: ecological diversity and hominin adaptability in the Southern Caspian Sea Corridor during Late Pleistocene“
Referentin: Dr. Elham Ghasidian, Neandertal Museum Mettmann
Abstract: The narrow area of Southern Caspian Sea Corridor (SCC) is bounded by the northern slopes of high and rugged east-west oriented Alborz Mountain ranges that separate the inner lowland deserts of the Iranian Plateau in the south from the Caspian Sea in the north. In its eastern-most part, Alborz Mountains joins the Kopet Dagh-Khorassan mountains, while from north-west and west it connects to the Lesser Caucasus and Zagros respectively. It is a remarkable setting in the whole Iran and in the Middle East. SCC is partly covered by the Caspian Hyrcanian forest. This forest covers around 55,000 square kilometres. Despite being narrow, a wide diverse topography and strong environmental heterogeneity offered a flora and faunal diversity in this area. Phylogeographical studies of flora and faunal species shows the persistence of several species during glacial periods in the SCC, introducing it as refugium of Hyrcania. Following C. McBurney’s idea that any movement from the west might be expected to pass SCC en route to the Central Asia, the SCC research project conducted intensive Palaeolithic investigations in this area to track late Pleistocene hominins. This contribution presents a new look on the human/environment interactions and their developments during late Pleistocene. I hypothesize that SCC acted as dual role of biogeographical corridor of expansion and habitat, witnessed series of human evolutionary events occurred during Late Pleistocene.
15:00 Uhr
„The genetic history of Europe. What Stone Age genomes tell us about our origins.“
Referent: Prof. Cosimo Posth, Universität Tübingen
Abstract: Paleogenetics provides unique information to reconstruct the genetic history of Europe. Prof. Cosimo Posth from the University of Tübingen, an expert in the evolutionary history of European hunter-gatherers, will provide insights into what we have learned studying the DNA of Neanderthals and ancient humans.
Um die Vortragsreihe abzurunden, findet am Sonntag um 18:00 Uhr eine Podiumsdiskussion (in deutscher Sprache) statt, bei der die Inhalte der Vorträge aufgegriffen werden. Einige der Referenten werden unter Moderation des 2. stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Homo heidelbergensis von Mauer e.V., Dr. Jürgen Schweizer, unter Einbezug der Hörerschaft diskutieren, ob an der „Out of Africa“-Theorie noch festgehalten kann und welche Bedeutung die Paläogenetik für die Stammbaumforschung hat.
Veranstaltungsort:
Institut für Geowissenschaften
Großer Hörsaal/Museum
Im Neuenheimer Feld 235
69120 Heidelberg
Die Teilnahme an den Vorträgen und der Diskussionsrunde ist kostenfrei.
Corona: bei sich ändernder Sachlage der dann geltenden Verordnung hinsichtlich Abstände, Hygienevorkehrung, ggf. Maskenpflicht etc. passen wir die Regeln an.
Weiter Informationen zur Veranstaltung auch auf der Homepage der Stiftung Urmensch von Mauer www.stiftung-urmensch-mauer.de.
Wir freuen uns auf Sie!