Editionswissenschaft & Textkritik
Der Studiengang MA Editionswissenschaft und Textkritik ist zum Sommersemester 2024 aufgehoben worden. Neuimmatrikulationen sind nicht mehr möglich. Für bereits immatrikulierte Studierende besteht eine Übergangsfrist von sechs Semestern, danach ist ein Abschluss nur noch im neu geschaffenen editionswissenschaftlichen Schwerpunkt des MA Germanistik möglich.
Der Masterstudiengang „Editionswissenschaft und Textkritik“ mit dem entsprechenden Forschungsschwerpunkt beschäftigt sich in enger Zusammenarbeit von Lehrenden und Studierenden mit der Praxis der Quellenerschließung und der Grundlagenforschung; die Erkenntnisse werden anwendungsbezogen vermittelt. Besonderes Charakteristikum ist dabei, dass das anspruchsvolle Fachstudium die Mitwirkung an Heidelberger Editionsprojekten vorsieht. Der Masterstudiengang wurde am Germanistischen Seminar in Kooperation mit dem Historischen und dem Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg eingerichtet.
Inhalte und Ziele
In der modernen Editionswissenschaft und Textkritik überkreuzen und konzentrieren sich verschiedene Tätigkeitsfelder geisteswissenschaftlicher Praxis. Als Grundlagenforschung erschließt und dokumentiert sie von alters her jene schriftlichen Traditionen, ohne deren reflektierte Aneignung keine Gegenwart ein befriedigendes Bewusstsein ihrer selbst zu erreichen vermag. So wirkt sie schon immer interdisziplinär mit den verschiedenen historisch orientierten Wissenschaften zusammen. Sofern ihre Grundbegriffe fächerübergreifend Verwendung finden (Text, Variante, Fassung, Befund, Deutung usw.), hat sie auch von Anfang an eine allgemeine theoretisch-begriffliche Komponente. Sie vermittelt durch ihre Arbeit aber zugleich auch Kenntnisse über die Funktionsweise von Archiven, über ältere und neuere Speichermedien, über die Vor- und Nachteile verschiedener Text- und Bildrepräsentationen. Die Integration all dieser Komponenten in den Studiengang ist bundesweit einmalig.
Der Studiengang, der im Winter- und Sommersemester begonnen werden kann, umfasst vier Semester (120 ECTS) und führt zum Abschluss „Master of Arts“ (MA). Zielgruppe sind Germanisten, Musikwissenschaftler und Historiker, die sich in der Erschließung und Darstellung überlieferter Dokumente schulen lassen wollen. Die Studierenden werden für eine berufliche Tätigkeit sowohl im engeren Bereich des universitären wie außeruniversitären Editionswesens qualifiziert, darüber hinaus auch für das weitere Beschäftigungsfeld von Institutionen, die mit der Erschließung und Beschreibung historischer Materialien zu tun haben (staatliche und private Archive, Museen, Ausstellungsveranstalter, Auktionshäuser etc.). Durch die Erfahrung mit verschiedenen Formen von Redaktions- und Publikationstechnik sollen die Studierenden in die Lage versetzt werden, auch in Verlagen und Presseorganen tätig zu sein.
Informations-Leporello als pdf
Curriculum
- Studiengangsbeschreibung inklusive ausführlichem Modulhandbuch [pdf]
- Prüfungsordnung für den Master Editionswissenschaft (gültig ab 1. Juni 2010) [Die Modulbeschreibungen befinden sich im Anhang der Prüfungsordnung]
- Veranstaltungen im Masterstudiengang Editionswissenschaft & Textkritik SoSe 2023 (Übersicht)
Laufende Editionsprojekte
Historisch-Kritische Brandenburger Kleist-Ausgabe (BKA)
www.textkritik.de/kleist/bka.htm
Historisch-Kritische Franz Kafka-Ausgabe (FKA)
www.textkritik.de/fka
TEXTkritische Beiträge (Fachzeitschrift)
www.textkritik.de/text/text.htm
Europa Humanistica (Prof. Kühlmann)
http://www.haw.baden-wuerttemberg.de/seiten/forschung/forschungsstellen/humanistica.php
Camena – Lateinische Texte der Frühen Neuzeit (Prof. Kühlmann)
http://www.uni-mannheim.de/mateo/camenahtdocs/camena.html
Edition der Lodzer Getto-Chronik und verwandter Texte aus dem Holocaust (Prof. Riecke)
http://www.holocaustliteratur.de/index.php?content=55&category=20
Bucers Deutsche Schriften (PD Dr. Wilhelmi)
http://www.adw.uni-heidelberg.de/bucer/index.php?active_menu=m_id1
Bewerbung
Für eine Bewerbung ist in der Regel Folgendes erforderlich:
- mit überdurchschnittlichem Erfolg bestandener Bachelor-Abschluss (oder vergleichbarer Abschluss) in einer historischen Sprach-, Literatur oder Kulturwissenschaft (min. 2,0 bzw. ECTS-Grad B);
- ausreichende Fremdsprachenkenntnisse in Englisch und Latein (obligatorisch für Studierende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, sind Deutschkenntnisse auf dem Niveau der Studierfähigkeit);
- ein Bewerbungsschreiben in deutscher Sprache, in dem die Beweggründe für die Wahl des Studiengangs erläutert werden.
- Zulassungsantrag
Bewerbungsadresse:
Prof. Dr. Roland Reuß, Germanistisches Seminar der Universität
Heidelberg, Hauptstraße 207-209, 69117 Heidelberg
Roland.Reuss@urz.uni-heidelberg.de