Master-Studiengang für Klassische und Moderne Literaturwissenschaft (Komparatistik)
Der neue Heidelberger Master-Studiengang erinnert an das Vermächtnis des großen Romanisten und Literaturwissenschaftlers Ernst Robert Curtius, der in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts in Heidelberg eine kurze, aber prägnante Wirksamkeit fächerübergreifender philologischer Forschung und Lehre entwickelte. Sein Hauptwerk Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter ist bald nach seinem Erscheinen 1948 zum unhintergehbaren Fundament einer Konzeption von Philologie geworden, die die griechisch-römische Antike, die christlich-jüdische Kultur und die Ideenwelt der modernen europäischen Literaturen gleichermaßen im Blick hat.
Die leitende Idee, dass sich das moderne Europa nur auf der Grundlage der Erforschung seiner antiken Wurzeln verstehen lasse, hat auch in Zeiten, in denen Globalisierung und Transkulturalität zu bestimmenden Gesichtspunkten der literaturwissenschaftlichen Studien geworden sind, nichts von ihrem Reiz verloren. Im Gegenteil: Die Auseinandersetzung mit den prägenden Faktoren einer jahrhundertelangen Traditionsbildung schärft nur das Bewußtsein für die Heterogenität und Spezifizität konkurrierender Konzeptualisierungen kultureller Ideen und Artefakte.
Klassische
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Bild: Limot, Walter: Jean Cocteau 1934; Ⓒ VG Bild-Kunst, Bonn 2014; akg images