Leben in Heidelberg
Blickt man einmal über die von Walter Benjamin so plastisch beschriebenen Ruinen des Heidelberger Schlosses hinaus, so stellt man fest, dass Heidelberg ein Standort ist, an dem die erstrangige wissenschaftliche Erforschung einer breiten kulturellen Tradition mit einer intensiven Präsenz zeitgenössischer Literatur und Kunst verbunden ist. Die Universitätsbibliothek Heidelberg mit ihren dezentralen Bibliotheken verfügt heute über einen Bestand von über 6 Millionen Bänden. Als einer der wichtigsten Wissenschaftsverlage Europas ist der Universitätsverlag Winter in Heidelberg ansässig. Die Präsenz weiterer unabhängiger Verlage wie zahlreiche Veranstaltungen, vor allem die „Heidelberger Literaturtage“, machen die Stadt zu einem wichtigen Zentrum des literarischen Lebens der Bundesrepublik: Als die erste und bislang einzige deutsche Stadt darf Heidelberg seit 2014 den Titel „UNESCO City of Literature“ tragen. Die 1993 als Kooperation zwischen der Universität und der Stadt Heidelberg begründete Poetik-Dozentur wird an die renommiertesten Vertreter zeitgenössischer Dichtung vergeben (https://www.gs.uni-heidelberg.de/aktuelles/poetik.html). Das literarische Spektrum wird durch Film- und Musik-Festivals umrahmt. Neben dem Theater und Orchester Heidelberg mit dem erfolgreichen Festival „Stückemarkt“ soll hier die räumliche Nähe zum Nationaltheater Mannheims erwähnt werden, das auf Anregung des Kurfürsten Karl Theodor errichtet wurde. Bekannter wurde das Nationaltheater durch die Uraufführung von Schillers Drama „Die Räuber“. Zahlreiche Museen (z.B. das Kurpfälzische Museum), Galerien (wie etwa die Edition Staeck), Antiquariate und Cafés bereichern das kulturelle Leben in der Universitätsstadt Heidelberg.