Das Restaurierungsprojekt der Akropolis und das Neue Akropolismuseum
Das Restaurierungsprojekt der Akropolis
und das Neue Akropolismuseum
Eine Ausstellung im Foyer der Neuen Universität
und in der Abguß-Sammlung der Universität Heidelberg
Die Athener Akropolis gilt in Griechenland und in der übrigen Welt als historisches Denkmal von höchster Bedeutung. Die Bewahrung ihrer Bauten, die als Meisterwerke antiker Architektur zum kulturellen Welterbe gehören, verlangt einen enormen Einsatz. Mit der Gründung eines Komitees für die Restaurierung der Akropolis-Denkmäler wurde die Voraussetzung für das umfangreiche Vorhaben geschaffen. So konnten im Laufe von über dreißig Jahren die Ruinen des Parthenon-Tempels, des Erechtheion, des Torgebäudes und des Nike-Tempels mit wissenschaftlicher Unterstützung bis ins Detail vermessen, restauriert und gesichert werden.
Die zweiteilige Ausstellung „Das Restaurierungsprojekt der Akropolis und das Neue Akropolismuseum“ ist ein Bericht über dieses gewaltige Unternehmen. Sie wurde auf Initiative der Griechischen Kulturstiftung als Wanderausstellung konzipiert und ist vom 1. November 2008 bis 1. Februar 2009 in Heidelberg im Foyer der Neuen Universität und in der Abguß-Sammlung am Marstallhof zu sehen. Die Organisation liegt in den Händen des Universitätsmuseums (Teil 1) und des Instituts für Klassische Archäologie (Teil 2).
Der erste Teil im Foyer der Neuen Universität dokumentiert ausführlich die Restaurierung der Akropolisdenkmäler anhand der Bilder des griechischen Photographen Sokratis Mavrommatis. Dieser hat seit 1975 über drei Jahrzehnte hinweg die Arbeit von Architekten, Technikern, Restauratoren und Steinmetzen begleitet.
Die Photoserien geben zunächst eine Vorstellung von den Ursachen, welche die aufwendigen Eingriffe notwendig machten: Von den Schäden, die Wettereinflüsse, kriegerische Ereignisse, Umweltverschmutzung und menschliche Eingriffe im Laufe von 2500 Jahren an den Marmorbauten hinterlassen haben. Dann zeigen sie die Restaurierungsarbeiten selbst, die Sicherung von antiken Werkstücken und ihre Ergänzung mit modernen Marmorteilen, schließlich das Erscheinungsbild der Bauwerke während der verschiedenen Phasen des Restaurierungsprozesses.
Der zweite Teil der Ausstellung in der Abguß-Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie gibt einen Einblick in die Konzeption und Architektur des 2007 fertiggestellten Neuen Akropolismuseums. Dieses ist Teil des denkmalpflegerischen Gesamtkonzepts zur Erhaltung der Akropolis. An ihrem südlichen Fuß gelegen, vereint der moderne, lichte Bau erstmals einen Großteil der Funde von der Akropolis unter einem Dach, darunter Bauskulpturen, Architekturelemente und Weihgeschenke aus dem Heiligtum der Stadtgöttin Athena.
Zwei Modelle führen dem Besucher den Neubau des Architekten Bernard Tschumi und die Situation des Museumsgeländes vor Augen, auf dem vor Beginn der Bauarbeiten umfangreiche Ausgrabungen stattfanden. Von den zahlreichen archäologischen Funden vom Baugelände sind Keramikgefäße, Statuetten und Marmorskulpturen in Kopien zu sehen, darunter Porträts der Philosophen Platon und Aristoteles sowie Statuen orientalischer Gottheiten. Sie sind wichtige Zeugnisse für das vielfältige kulturelle und religiöse Leben in diesem Wohnviertel des antiken Athen.
Die Präsentation wird aus den Beständen der Abgußsammlung der Universität Heidelberg um Abgüsse von Skulpturen ergänzt, welche die antiken Bauten auf der Akropolis schmückten oder im Bereich des dortigen Athena-Heiligtums aufgestellt waren.
Ausstellungsdauer: 31. Oktober 2008 – 1. Februar 2009
Öffnungszeiten:
• Foyer der Neuen Universität: Montag–Freitag 8–20 Uhr, Samstag 8–14 Uhr
• Abguß-Sammlung: Mittwoch 15–19, Freitag 16–18, Sonntag 11–17 Uhr
(während der Weihnachtszeit vom 24.12.2008 bis 06.01.2009 geschlossen)
Ansprechpartner:
• Universitätsmuseum, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
Prof. Dr. Matthias Untermann, Charlotte Lagemann
e-mail: museum@rektorat.uni-heidelberg.de
• Antikenmuseum und Abguß-Sammlung, Institut für Klassische Archäologie
der Universität Heidelberg, Marstallhof 4, 69117 Heidelberg
Dr. Hermann Pflug: Tel. 06221 /54-2515
e-mail: antikenmuseum@urz.uni-heidelberg.de
Der Bildband mit den Schwarz-Weiß-Photos von Sokratis Mavrommatis ist an der Kasse erhältlich (16,90 €).
Im Begleitprogramm zur Ausstellung werden Führungen und Diavorträge zur Geschichte der Akropolis und ihrer Bauten sowie zu den Restaurierungsmaßnahmen angeboten. Führungen für Gruppen und Schulklassen nach Voranmeldung auch außerhalb der Öffnungszeiten.
Beginn der Führungen und Vorträge an Sonntagen um 11 Uhr, an Freitagen um 18 Uhr. Die Vorträge finden im Übungsraum 418 (3. OG) des Instituts für Klassische Archäologie statt.