Objekte erzählen Geschichte(n)
150 Jahre Institut für Klassische Archäologie
Das 150-jährige Jubiläum seiner Gründung nimmt das Institut für Klassische Archäologie zum Anlass, seine eigene Geschichte unter die Lupe zu nehmen und in einer Ausstellung zu präsentieren. Jedes Jahrzehnt der Institutsgeschichte wird darin von einem Objekt oder einer kleinen Gruppe zusammengehöriger Objekte aus den archäologischen Sammlungen präsentiert. Vielfältige Verbindungen werden von den Exponaten zur Situation des Instituts im jeweiligen Zeitraum geknüpft. So werden die Personen, die seine Geschicke bis heute bestimmen, sowie die verschiedenen Örtlichkeiten, an denen es sich im Lauf seiner Geschichte befand, plastisch. Auch die Geschichte der Universität Heidelberg, die Fachgeschichte der Klassischen Archäologie sowie die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland wirkten sich auf das Archäologische Institut aus und werden in der Ausstellung beleuchtet.
So berichten Funde aus dem römischen Heidelberg von der Bedeutung der lokalen Archäologie in den Anfangsjahren des Instituts; anhand eines Gipsabgusses wird die wechselvolle Geschichte der Abguss-Sammlungen resümiert; Stücke aus den Grabungen Heinrich Schliemanns in Troja erzählen von der Epoche der großen Ausgrabungen im Mittelmeerraum; eine bedrohliche Löwenfratze erinnert an die Zeit des heraufziehenden Nationalsozialismus; Darstellungen der römischen Siegesgöttin Victoria weisen auf die epochemachenden Forschungen des langjährigen Institutsleiters Tonio Hölschers zu politischen Bildern im Alten Rom; Fragmente von Gefäßen und Abdrücke von Siegeln der minoischen Kultur bezeugen den thematischen Schwerpunkt des Instituts in der ägäischen Bronzezeit.
Die Exponate werden so als Zeugen für die vergangenen 150 Jahre Wissenschaftsgeschichte zum Sprechen gebracht. Gleichzeitig repräsentieren sie natürlich den Forschungsgegenstand der Klassischen Archäologie und zeigen dessen breites Spektrum auf.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, in dem die ausgestellten Exponate und ihr Bezug zur Institutsgeschichte ausführlich dargestellt werden. Ergänzend beleuchten darin sechs Aufsätze einzelne Aspekte der Institutsgeschichte in diachroner Perspektive.
Ausstellung und Katalog sind gemeinsam von Studierenden und Mitarbeitern des Instituts für Klassische Archäologie erarbeitet worden. Der präsentierte Kenntnisstand beruht auf umfassenden Recherchen zur Institutsgeschichte, die durch eine großzügige finanzielle Zuwendung an das Institut ermöglicht wurden.
Die Ausstellung »Objekte erzählen Geschichte(n) – 150 Jahre Institut für Klassische Archäologie« ist vom 26.10.2016 bis zum 18.4.2017 im Universitätsmuseum, Grabengasse 1, zu sehen.
Öffnungszeiten:
April bis Oktober Di.-So. 10-18 Uhr
November bis März Di–Sa 10–16 Uhr (24.12. – 8.1. geschlossen)
Kombiticket für Studentenkarzer, Universitätsmuseum und Alte Aula
Erwachsene: 3,- €
Ermäßigte: 2,50 €
Mit Heidelberg Card reduzierter Eintritt
Ausstellungsplakat