ERASMUS-Information des
Seminars für Alte Geschichte und Epigraphik

 

Quid per se peregrinatio prodesse cuiquam potuit? (Sen. ep. 104, 13, 1)

 

Der römische Philosoph Seneca der Jüngere fragte sich bereits im 1. Jahrhundert n. Chr., was einem das Reisen nütze. Eine Frage, die sich heutzutage vor allem Studierende stellen, wenn das Schlagwort ERASMUS fällt. Dabei erscheint für viele der dazugehörige Aufwand nicht in Relation mit dem eben angesprochenen Nutzen zu stehen. Das Studium würde sich verzögern, weil dort erbrachte Prüfungsleistungen nicht angerecht werden können, man beherrsche die Sprache des Ziellands noch nicht gut genug oder gar, dass die Zukunftsperspektiven nicht wesentlich verbessert werden. Doch diese Bedenken sind völlig unbegründet. Das Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik (SAGE) der Universität Heidelberg lädt euch ein, das ERASMUS-Programm näher kennenzulernen.

 

Was ist ERASMUS?

Das ERASMUS-Programm der Europäischen Union wurde im Jahr 1987 initiiert und entwickelte sich zum weltweit größten Förderprogramm für Auslandsaufenthalte von Studierenden an Universitäten. Dabei erinnert der Name nicht nur an den berühmten Humanisten der Renaissance, Erasmus von Rotterdam (1466/69–1536), sondern steht auch als Akronym für EuRopean Community Action Scheme for the Mobility of University Students, also Aktionsprogramm der Europäischen Gemeinschaft für die Mobilität von Studierenden. So sperrig und behäbig, wie der offizielle Name auch klingen mag, ist das ERASMUS-Programm aber ganz und gar nicht.

 

Welche Vorteile bringt ERASMUS?

Ein Auslandsaufenthalt bietet die ideale Gelegenheit, nicht nur das universitäre System und spezifische Fachkultur eines anderen Landes kennenzulernen, sondern besonders in die dortige Lebensweise und Sprache einzutauchen. Darüber hinaus gibt es wohl nie wieder eine so geeignete Möglichkeit, für einen längeren Zeitraum ins Ausland zu gehen wie im Studium. Denn hier hindern keine Verpflichtungen eines Vollzeit-Berufs daran. Die finanzielle Förderung des ERASMUS-Semesters stellt einen weiteren Vorteil dar. So wird ein Auslandsaufenthalt – je nach Verhältnis der Lebenshaltungskosten im Zielland – mit einem sogenannten Mobilitätszuschuss gefördert. So erhält die Ländergruppe 1 mit höheren Lebenshaltungskosten (beispielweise Dänemark oder Schweden) 600€, die Gruppe 2 (beispielsweise Italien oder Griechenland) 540€ und die Gruppe 3 (beispielsweise Türkei oder Tschechien) 490€ im Monat. Studierende mit Kind sowie Studierende, die als schwerbehindert gelten (Grad der Behinderung bei mindestens 50%), haben ein Anrecht auf eine zusätzliche finanzielle Förderung. Zudem gibt es Förderungen für eine umweltfreundliche Anreise zum Studienort mit Zug oder Fahrgemeinschaften (»grünes Reisen«), für erwerbstätige Studierende oder für Erstakademiker*innen (keinen akademischen familiären Hintergrund). Durch ein ERASMUS-Semester wird auch das Studium nicht verlängert, denn die dort erbrachten Prüfungsleistungen können in der Regel problemlos an der Heimatuniversität angerechnet werden. Diese Anrechenbarkeit wird mittels eines Learning Agreements bestätigt, was vor einem Erasmus-Semester mit den Verantwortlichen ausgefüllt wird. Neben dem Studium hilft Erasmus auch für den Beruf, denn es gibt keine bessere Gelegenheit für das Erlernen einer Fremdsprache als bei einem Auslandsaufenthalt! In der heutigen Arbeitswelt wird besonders für Führungspositionen in der Wirtschaft oder für eine Karriere im akademischen Bereich eine weitere moderne Fremdsprache – neben Englisch – fast schon zwingend vorausgesetzt. Auch in anderen Arbeitsfeldern ist die internationale Vernetzung so weit vorangeschritten, dass eine zweite Fremdsprache auf jeden Fall lohnenswert ist. Dazu wirkt ein Auslandsaufenthalt für den Arbeitgeber auch immer interessant, da er Kompetenzen in Flexibilität und Mobilität verrät.

 

Was bieten wir im Rahmen des ERASMUS-Programms?

Das Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Universität Heidelberg bietet Plätze an 17 europäischen Universitäten an, darunter die traditionsreiche Sapienza – Università di Roma oder die renommierte University of St. Andrews.

Eine genau Auflistung aller Partneruniversitäten findet ihr hier:

Ort Stipendien Dauer Hinweis
Athen, National and Kapodistrian University of Athens 2 8 Monate -
Durham, Durham University 1 9 Monate -
Nijmegen, Radboud University 2 5 Monate -
Parma, Università degli Studi di Parma 2 6 Monate  
Paris, École pratique des Hautes Études 2 12 Monate Nur für Master-Studierende bzw. Lehramtsstudierende mit entsprechendem Studienfortschritt oder Promovierende
Rom, Università degli Studi di Roma La Sapienza 2 12 Monate -
Sevilla, Universidad de Sevilla 2 5 Monate 1 Platz für BA-Studierende, 1 Platz für MA-Studierende
St Andrews, University of St Andrews 2 6 Monate 1 Platz für BA-Studierende, 1 Platz für MA-Studierende
Tarragona, Universitat Rovira i Virgili 2 5 Monate 1 x 5 Monate Wintersemester,
1 x 5 Monate Sommersemester
Venedig, Università degli Studi Ca‘ Foscari di Venezia 2 10 Monate -
Budapest, Eötvös Loránd University 1 12 Monate -
4EU+ Sammelvertrag: København, Københavns Universitet Begrenzt auf 15 für alle Fachrichtungen 10 Monate -
4EU+ Sammelvertrag: Milano, Universita degli Studi di Milano Unbegrenzte Plätze 10 Monate -
4EU+ Sammelvertrag: Paris, Sorbonne Université Unbegrenzte Plätze 10 Monate -
4EU+ Sammelvertrag: Praha, Univerzita Karlova v Praze Unbegrenzte Plätze 10 Monate -
4EU+ Sammelvertrag: Warszawa, Universytet Warszawski Unbegrenzte Plätze 10 Monate -
4EU+ Sammelvertrag: Genève, Université de Genève Unbegrenzte Plätze 10 Monate -

 

Voraussetzung für ein ERASMUS-Semester

Für ein Erasmus-Semester benötigen interessierte Studierende in erster Linie Spaß und Freude daran, andere Länder, Gebräuche und Sprachen zu entdecken. Ist das gegeben, dann klappt die offizielle Bewerbung im Handumdrehen.

Für die Bewerbung werden folgende Unterlagen benötigt: Aussagekräftiges Motivationsschreiben mit Curriculum Vitae, eine Bescheinigung über die an der Universität Heidelberg erbrachten Studienleistungen und der Nachweis von Sprachkenntnissen (falls vorhanden).
Übrigens, zu den Sprachkenntnissen: Manche Partneruniversitäten verlangen ein bestimmtes Niveau der dortigen Landessprache. Aber keine Sorge – diese Sprachkenntnisse können (in den allermeisten Fällen) auch vor Ort nachgeholt werden.

Die vollständige Bewerbung wird bitte möglichst als PDF-Datei an den Erasmus-Beauftragen des SAGE, Herrn Christopher Decker, gesendet:

 

christopher.decker@zaw.uni-heidelberg.de

 

 

  Kurz und knapp: Die Vorteile von Erasmus

  • Möglichkeit, andere Lebensweisen und Sprachen kennenzulernen
  • Interkulturelle Erfahrungen für Studium, Beruf und das Leben sammeln
  • Kontakte und Vernetzungen
  • Attraktiver Mobilitätszuschuss
  • Weitere Zuschüsse für Studierende mit Kind oder schwerbehinderte Studierende, »grünes Reisen« (Anfahrt zum Studienort mit Zug oder Fahrgemeinschaft), erwerbstätige Studierende und Erstakademiker*innen
  • Prüfungsleistungen lassen sich an der Heimatuniversität anrechnen

 

So kann der Studierende, der aus einem ERASMUS-Semester wiederkehrt, Seneca auf seine eingangs gestellte Frage hoffentlich so einiges Positives antworten…

Für weitere Informationen, Fragen oder mögliche Beratungsgespräche steht Herr Decker gerne zur Verfügung.

 

Das Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik freut sich auf eure Bewerbung!

 

Christopher Decker, M.A. Prof. Dr. Christian Witschel
ERAMUS-Beauftragter des SAGE Fachkoordinator ERASMUS

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 04.03.2024
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