Adrian Grimm, M.A.

Grimm 2 5.8.2017

 

Kontakt

Adrian.Grimm@zegk.uni-heidelberg.de

 

Zur Person

Adrian Grimm, geboren 1987 in Ludwigshafen am Rhein, absolvierte ein Bachelorstudium in Geschichte und Musikwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Darauf folgte ebenda ein Masterstudium in Geschichte mit den Schwerpunkten Neuere und Neueste Geschichte, das er 2016 mit der Arbeit „Der Historiker als Intellektueller. Das Verantwortungsproblem von Historikern in theoretischer und historischer Hinsicht“ abschloss.

Erste berufliche Erfahrungen sammelte er über mehrere Jahre u.a. als Tutor für Proseminare in Neuerer Geschichte, bei seiner Arbeit im Qualitätsmanagement der Zentralen Universitätsverwaltung sowie 2014 bei der Ausstellung „Eine Stadt bricht auf – Heidelbergs wilde 70er“ im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelberg. Letztere beförderte die intensivere Auseinandersetzung mit Archivarbeit, audiovisuellen Quellen und der Präsentation historischer Themen.

Seit 2017 ist er Stipendiat und Teilnehmer des Promotionskollegs „Kunst, Kultur und Märkte“ des Zentrums für europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) der Universität Heidelberg.

 

Dissertationsprojekt

Virtuose Rockmusik der 1980er Jahre als kulturelles und wirtschaftliches Phänomen

Was macht die Kultur der 1980er Jahre aus? Das Dissertationsprojekt zielt darauf, musikalische Virtuosität in der Rockmusik unter Berücksichtigung ihres Geschwindigkeitsaspektes als signifikantes Phänomen dieses Jahrzehnts herauszustellen. Dessen Repräsentant ist der Gitarrenvirtuose. Dieser soll unter Zuhilfenahme musikwissenschaftlicher Beiträge zur Virtuositätsforschung historisch verortet werden. So lässt sich in den 1980ern einer „Speed“-Ästhetik nachspüren, die von Akrobatik, Athletik und Innovationen des Musizierens, der Instrumententechnik und des Vermarktens geprägt war. Sie fand ihren musikalischen Niederschlag vor allem im Heavy Metal, aber auch in Fusion und Jazzrock.  

Das Vorhaben konzentriert sich dabei auf die Verbindung von Markt und Kultur. Es stellt die Frage, inwiefern sich beide Begriffswelten überschneiden und einander bedingen mussten, damit virtuose Musik zum „Kulturprodukt“ werden konnte. Märkte, ihre Akteure und deren Wirken werden zudem vor dem Hintergrund ökonomischer, sozialer und kultureller Wandlungen seit den 1970ern betrachtet. Der Wandel von Körperbildern und Leistungsdenken sowie die Frage nach Individualisierung fließen daher in die Untersuchung mit ein.  

Im Projekt werden unter Rückgriff auf wirtschaftshistorische sowie genrespezifische Quellen (z.B. Zeitschriften) musikindustrielle Strukturen untersucht: Organisationen und Institutionen sowie verantwortliche Akteure mit ihren besonderen Rollen und Karrierewegen sind Gegenstand der Studie. Verfolgt wird ein Beziehungsgeflecht aus verschiedenen Industriezweigen bzw. Märkten, zwischen verschiedenen transnational agierenden Akteuren sowie global zirkulierenden Gütern. Diese Kulturmarktperspektive soll zum Verständnis beitragen, wie durch historisch gewachsene ökonomische Kanäle mit ihren Gatekeepern Genese und Verbreitung kultureller und ästhetischer Phänomene zeitspezifisch vonstattengehen können.   

 

Forschungsinteressen

  • Soziale, kulturelle und politische Bewegungen im 20. Jahrhundert

  • Sub- und Gegenkulturen der 1960er bis 1990er Jahre

  • Wissenschaftsgeschichte, insb. Geschichte der Geschichtswissenschaft

  • Musik und Kunst als Quellen und historische Perspektiven

  • Zusammenhänge von Musik, Kultur und Wirtschaft

ZEGK-Redaktion: E-Mail
Letzte Änderung: 13.12.2017
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