Dr. Patrick Mertens
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Kontakt
patrick.mertens@zegk.uni-heidelberg.de
Zur Person
Patrick Mertens studierte Musikwissenschaft und Germanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 2016 schloss er sein Masterstudium mit einer Arbeit über das Spannungsverhältnis von amerikanischem Selbstbild und politisch-kritischer Reflexion in Robert Wards Oper „The Crucible“ ab.
2013 bis 2016 arbeitete er als Tutor für Harmonielehre und Kontrapunkt am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg. Seit 2016 ist er regelmäßig als Regieassistent in der Opernsparte des Theater und Orchesters Heidelberg tätig; jüngst als dramaturgischer Mitarbeiter bei Andrew Lloyd Webbers „Sunset Boulevard“.
Seit 2017 ist er Stipendiat des Promotionskollegs „Kunst, Kultur und Märkte“ des Zentrums für europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften (ZEGK) der Universität Heidelberg.
Seit dem Sommersemester 2018 ist er zudem als Lehrbeauftragter am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg tätig. Im Herbstsemester 2019/2020 unterrichtet er darüber hinaus als Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Mannheim.
Sein Aufsatz "Das Wechselverhältnis von Kunst und Ökonomie in Kurt Weills How Can You Tell an American? aus der Musical Comedy Knickerbocker Holiday" wurde mit dem Tonkunst-Preis 2019 prämiert.
Im Mai 2023 schloss er seine Promotion mit "summa cum laude" ab. Die Dissertation erscheint unter dem Titel "Musiktheater und Kommerz" im August 2024 bei Böhlau.
Seit Januar 2024 bereitet Mertens ein Post-Doc-Projekt zu den Opernproduktionen im Mannheimer Nationaltheater in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor. Darüber hinaus arbeitet er als freier Autor für zahlreiche Verlage, Theater und Konzertveranstalter in Deutschland.
Im Wintersemester 2024/25 wird Mertens zudem die Professur "Geschichte und Theorie populärer Musik" an der Justus-Liebig-Universität Gießen vertreten.
Forschungsschwerpunkte: Musiktheater im 19. und 20. Jahrhundert, Musical, Filmmusik sowie Musikwirtschaftsforschung
Dissertationsprojekt
Musiktheater und Kommerz. Das Wechselverhältnis von Kunst und Ökonomie am Beispiel des Londoner Musiktheatermarktes in den 1880er- und 1980er-Jahren
Das Vorhaben untersucht den Zusammenhang von Kultur und Wirtschaft am Beispiel des kommerziellen Musiktheaters seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Kompositorische Gestalt und bühnentechnische Umsetzung unterliegen hier den Anforderungen eines Marktes. Der Geschmack des Publikums wird zum bestimmenden Element für die Theaterlandschaft außerhalb der staatlich subventionierten Kulturinstitutionen. Ökonomisches Handeln und kompositorisches Schaffen geraten so in ein Wechselverhältnis, das den Werkbegriff als Schöpfung eines Individuums in Frage stellt.
Diese Wechselwirkung zwischen einem Kulturmarkt und künstlerischer Produktion wird an Fallbeispielen aus dem Bereich des kommerziellen europäischen Musiktheaters der letzten 150 Jahre erforscht. Die Untersuchung der ausgewählten Werkkorpora, ihre Kontextualisierung sowie die Betrachtung ihrer europäischen Rezeption werden neue Erkenntnisse über die historische Entwicklung des Wechselverhältnisses von Markt und Kultur sowie die Funktionsweisen eines europäischen Kulturmarktes ermöglichen.
Veröffentlichungen
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Musiktheater und Kommerz. Das Wechselverhältnis von Kunst und Ökonomie auf dem Londoner Musiktheatermarkt am Beispiel von „The Mikado“ (1885) und „Chess“ (1984), Wien 2024 [Dissertationsschrift]
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„Wie die Oper nach Heidelberg kam. Die Integration der Spieloper in den Spielplan des Heidelberger Theaters in der Spielzeit 1829/93“, in: Jahrbuch Musik in Baden-Württemberg (in Druck)
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„‚Night on Disco Mountain‘: Zum Einsatz von Modest Musorgskijs Nach auf dem kahlen Berge als Filmmusik mit besonderem fokus auf Saturday Night Fever (1977), Die Teufelin (1989) und Babylon (2022)“, in: Christoph Falmm (Hrsg.), Ost-West-Kontakte. Festschrift für Dorothea Redepenning zum 70. Geburtstag, Heidelberg 2024, S. 245–260
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„Gilbert und Sullivans The Pirates of Penzance: Die Bedeutung des Notenmarktes für die Verbreitung ‚populärer Musik‘im spätviktorianischen England“, in: Knut Holtsträter (Hrsg.), Lied und Populäre Kultur. Richtig populär? Kriterien der Popularität von Musik (=Jahrbuch des Zentrums für Populäre Kultur und Musik 2022, Jg. 67), Münster, New York 2022, S. 79–104
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„Zwischen Broadway und Tin Pan Alley: Künstlerische und ökonomische Einflüsse auf Kurt Weills Song Economics aus dem Musical Love Life“, in: Studienbuch Kulturmärkte des Promotionskollegs „Kunst, Kultur und Märkte“ der Universität Heidelberg (in Vorbereitung)
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„Die Theaterfaltrate für Studierende in Heidelberg. Städtische Theater als Orte akademischer Bildung“, in: HINT. Heidelberg Inspirations for Innovative Teaching 3 (2022), S. 207–222
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„‚Ein freier Verein der Musiker zu gesellschaftlichem Zweck‘. Die Musikalischen Akademien des Nationaltheater-Orchesters Mannheim zwischen Kunst und Ökonomie“, in: Die Tonkunst 15 (4/2021), S. 451–463
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„Andrew Lloyd Webbers Requiem: Eine Totenmesse zwischen hoher Kunst und kommerziellem Unterhaltungsprodukt“, in: „Das verdächtig Populäre in der Musik“, hrsg. von Marina Schwarz, Wiesbaden 2021, S. 131–149
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„Blondel – Vom Minnesänger zum Musical-Popstar“, in: Bericht zur Tagung „Musikgeschichte auf der Bühne – Performing Music History“ (Oldenburg 09.05.–11.05.2019), hrsg. von Anna Langenbruch, Daniel Samaga und Clémence Schupp-Maurer, Bielefeld 2021, S. 163–179
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„Das Wechselverhältnis von Kunst und Ökonomie in Kurt Weills How Can You Tell an American? aus der Musical Comedy Knickerbocker Holiday“, in: Die Tonkunst (Ausgabe Juli 2019; ausgezeichnet mit dem Tonkunst-Preis 2019), S. 344–353
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„Die 42nd Street als Mikrokosmos der amerikanischen Gesellschaft – Das Filmmusical (1933) und das Broadway-Musical (1980) im Vergleich“, in: Musik und Straße, hrsg. von Michael Ahlers, Martin Lücke und Matthias Rausch (=Jahrbuch der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung 2019), Wiesbaden 2019, S. 147–174
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„Inszenierung von Tradition. Untersuchungen zur Prologsequenz des Musicals Fiddler on the Roof (Anatevka)“, in: Die Tonkunst (Ausgabe April 2015), S. 201–206
Lehrveranstaltungen
- 2013 - 2016: Tutorium zu „Harmonielehre“ und „Kontrapunkt“ am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg
- 2018: Proseminar „Die Geschichte des Broadway-Musicals“ am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg
- 2018 - 2019: Proseminar „Filmmusik“ am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg
- 2019: Proseminar „American Music“ am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg
- 2019 - 2020: Proseminar „Sinfonische Dichtungen“ am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg
- 2019 - 2020: Proseminar „Programmmusik“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2020: Proseminar „Kurt Weill“ am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg
- 2020: Proseminar „Streichquartett“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2020 - 2021: Proseminar „Das Liedschaffen Franz Schuberts“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2021: Proseminar „Felix Mendelssohn Bartholdy“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2021 - 2022: Proseminar „Savoy Opern und das britische Musiktheater des 19. Jahrhunderts“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2022: Proseminar „Johann Sebastian Bach“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2022/2023: Proseminar „Clara und Robert Schumann“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2023: Proseminar „Richard Strauss“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2023/24: Proseminar „Joseph Haydn – Vom fürstlichen Kapellmeister zum freien Künstler“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
- 2024: Proseminar „Georg Friedrich Händel – Art & Business“ an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim
Vorträge (Auswahl)
- „The Megamusical of the Eighties between Art and Economy. The Exploitation Techniques in the Megamusical Field Discussed Using the Example of Chess“, Vortag beim internationalen Symposium Musical Mercata: Finance, Commodity and the Music Industry from Antiquity to the Present (7th Sibelius Academy Symposium on Music History), University of the Arts Helsinki, 05.–07. Juni 2024.
- „Finanzielle Aspekte der Pasticcio-Praxis für Händel als Opern-Impresario“, Vortrag beim Symposium Obskure Praxis? Händel und das Pasticcio im Rahmen der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen, 11. Mai 2024.
- „Traumbalette im Musical: Ein musikalisches Experimentierfeld“, Vortrag auf der interdisziplinären Tagung Schlafmusik // Sleep Music, Universität Regensburg, 02.–04. Mai 2024.
- „Das Mannheimer Konzertwesen im 19. Jahrhundert“, Vortag für den Mannheimer Altertumsverein, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, 12. Januar 2023
- „Les Misérables: Zwischen Kunst und kommerziellem Unterhaltungsprodukt“, Vortrag beim Heidelberger Symposium, 21. Mai 2021
- „Musikmärkte. Überlegungen zu musikalischer Produktion aus ökonomischer Perspektive: Musikalische Akteure und wirtschaftliche Interessen“, Interdisziplinäre Ringvorlesung Kulturmärkte, Universität Heidelberg, 08. und 15. Januar 2019 (zusammen mit Dorothea Redepenning)
- „Die wechselseitige Beeinflussung von Kunst und Wirtschaft am Beispiel von Andrew Lloyd Webbers Tell Me on a Sunday“, Vortrag auf der Tagung Künste und Mächte. Politiken in und durch die Künste des Arbeitskreises „Soziologie der Künste“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Leuphana Universität Lüneburg 22. und 23. November 2018
- „Musiktheater und Kommerz“, Vortrag beim Auftaktworkshop des Promotionskollegs Kunst, Kultur und Märkte des Zentrums für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 24. November 2017
Programmheftbeiträge und kleinere Texte (Auswahl)
- „Kunst in düsteren Zeiten: Mathis der Maler von Paul Hindemith“ sowie „Ein Bekenntnis individueller Frömmigkeit: Francis Poulencs Glora“, in:, in: Universitätskonzert Wintersemester 2023/24 (Programmheft des Collegium Musicums Heidelberg), Heidelberg 2024, S. 4–11
- „The Impossible Dream: Amerika und das Broadway-Musical in den Sechzigern“, in: Der Mann von La Mancha (Programmheft der Heidelberger Schlossfestspiele), Heidelberg 2023, S. 7–13
- „Billy Wilders Sunset Boulevard. Eine Abrechnung mit dem ‚System Hollywood‘“ sowie „Von der Bühne zur Leinwand: Andrew Lloyd Webbers Sunset Boulevard“, in: Sunset Boulevard (Programmheft des Theater und Orchesters Heidelberg), Heidelberg 2023, S. 8–16
- „Alle Menschen werden Brüder. Beethovens Sinfonie Nr. 9 in d-Moll“, in: Universitätskonzert Sommersemester 2023 (Programmheft des Collegium Musicums Heidelberg), Heidelberg 2023, S. 6–10