Ein Jahr nach dem 35. Kunsthistorikertag in Göttingen...
wird die Sektion "Markt Macht Kultur. Das Kunstwerk im Spannungsfeld von Kultur und Märkten" als Anzeichen für die Nahbarkeit der Kunstgeschichte gewertet. In der Märzausgabe der "Kunstzeitung" findet sich auf Seite 7 im Artikel "Die Kunstgeschichte hat den Elfenbeinturm verlassen" von Jörg Restorff ein klares Pädoyer für mehr zeitgenössische und kritische Kunstgeschichte.
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Workshop zu Wissenschaftskommunikation mit Dagmar Röhrlich am 24.01.2020
Die Wissenschaftjournalistin Dagmar Röhrlich, Springer-Nature-Gastprofessorin für Wissenschaftskommunikation am Marsilius-Kolleg, weiß bestens, worauf es bei der Kommunikation zwischen Wissenschaftler*innen und Angehörigen der Presse ankommt - annekdotisch statt analytisch, in Bilder und mit Gegenwartsbezug sprechen und die eine(!) Message betonen. Das und vieles mehr erfuhren wir bei unserem Workshop am 24.01. und probierten aus, wie sich ein solcher 5-Minuten-Pitch anhören könnte. Fazit des Tages war: Am besten übt man bei jeder Gelegenheit - gern auch mit den Stammgästen in der Lieblingskneipe!
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Redaktionssitzung für das gemeinsame Studienbuch am 10.10.2019
Ein letztes Mal trafen wir uns, um Formalia zu klären und weitere redaktionelle Absprachen zu treffen. Nun steht noch aus, die Texte zu finanlisieren und auf ihre Passung zueinander zu überprüfen. Im Frühjahr kommenden Jahres geht das Studienbuch hoffentlich in Druck.
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Studienbuch-Workshop in Annweiler in der Südpfalz (02./03.05.2019)
Erneut trafen sich die Mitglieder des Kollegs in Annweiler, um während zweier Tage über die Konzeption und die Realisierung des gemeinsamen Studienbuchs zu sprechen. Sowohl die Ergebnisse und Erfahrungen aus der vorangegangenen Vorlesung konnten hierfür in die Aufsätze eingearbeitet werden als auch weitere Argumentationslinien und Verknüpfungen zwischen den Aufsätzen ausgemacht werden. Wir freuen uns auf die Fertigstellung des Manuskripts und darauf, unsere Ergebnisse der Öffentlichkeit präsentieren zu können.
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Gemeinsamer Ausflug zur großherzoglichen Grabkapelle in Karlsruhe am 25.05.2019
An einem zunächst sonnigen Sonntagmittag besuchten die Kollegmitglieder gemeinsam die großherzogliche Grabkapelle mitten im grünen Fasanengarten in Karlsruhe, deren Glocke Forschungsgegenstand von Laila Baur für ihren Artikel im gemeinsamen Studienbuch zu Kulturmärkten ist. Die wechselvolle Geschichte der Kapelle und der Familie der Bauherren wurde uns bei einer Führung durch Erdgeschoss und Keller vorgeführt. Überrascht wurden wir überdies durch einen sommerlichen Regenguss, der uns die kunstvollen Wasserspeier in Drachengestalt vorführte - was eine Handwerkskunst!
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Sektion "Markt Macht Kultur: Das Kunstwerk im Spannungsfeld von Kultur und Märkten" beim XXXV. Deutschen Kunsthistorikertag in Göttingen 29. März 2019
Bei dem diesjährigen, 35. Kunsthistorikertag in Göttingen gestalteten am Freiatagvormittag sowie -nachmittag die am Kolleg beteiligten Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern (Wirtschafts- und Sozialgeschichte) und Prof. Dr. Henry Keazor (Neuere und Neueste Kunstgeschichte) die Sektion zu "Markt Macht Kultur: Das Kunstwerk im Spannungsfeld von Kultur und Märkten".
Sechs Vorträge von Frankreich bis Indien, von 1500 bis in die Gegenwart bereicherten die Sektion und gaben Anlass das Thema unseres Kollegs aus neuen Perspektiven zu sehen und sich über Verbindungslinien zwischen Kunst und Markt auszutauschen. Unter den Vortragenden war diemal unser Kollegmitglied Adrian Grimm mit seinem Vortrag über "Giger, Kunst und Celtic Frost".
Einen Bericht zur Sektion verfasste Antonia Kazmierczak - eine der Student*innen, die vom Nachwuchsforum des XXXV. Deutschen Kunsthistorikertages durch Unterstützung der Gerda-Henkel-Stiftung mit einem Reisestipendium geförderten wurde. Die gleiche Fördeurung konnte unser Kollegmitglied Franziska Meier einwerben - Neben der Sektion "Markt Macht Kultur" finden weitere Aspekte der Tagung in ihrem Bericht Erwähnung.
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Vorlesung "Kulturmärkte" WS 2018/19
Die Bewertung der Kulturwirtschaft – also der Herstellung, des Vertriebs sowie des Konsums insbesondere künstlerischer und musikalischer Güter an Märkten – als ein wichtiger Zukunftssektor durch Politik und Gesellschaft fordert dazu heraus, das Phänomen der Kulturmärkte aus einer historisch-kritischen Perspektive zu untersuchen. Eine solche Herangehensweise muss vor allem die Verbindung zwischen Wirtschaft und Kultur sowie deren Genese in den Blick nehmen: Märkte werden kulturell geformt, sie stehen in enger Wechselbeziehung zu den Wahrnehmungen und Praktiken ihrer Akteure und sie unterliegen in ihrer konkreten Ausgestaltung historischen Wandlungsprozessen. Die Vorlesung „Kulturmärkte“ wird von den Stipendiaten*innen und beteiligten Professor*innen des ZEGK-Promotionskollegs „Kunst, Kultur und Märkte. Geschichte der europäischen Kulturwirtschaft vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ gemeinsam getragen. Die Beiträge widmen sich unter anderem der Begriffsgeschichte und unterschiedlichen Konzepten von Markt bzw. Kulturmarkt seit der Frühen Neuzeit und diskutieren unter Verweis auf konkrete historische Fallbeispiele aus dem Arbeitsprozess des Kollegs einzelne ‚Märkte‘ wie den Medien-, Kunst-, Musik- und Religionsmarkt. Ziel der Vorlesung ist es, erstmals einen Überblick über die einzelnen Facetten eines kulturwissenschaftlichen Konzeptes zur Analyse von Kulturmärkten zu geben.
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Master-Class: "Den Kulturmarkt erforschen. Zugänge und Umsetzungen" (25./26.06.2018)
Am 25. und 26. Juni widmete sich das Promotionskolleg während einer zweitägigen Master-Class den theoretischen Möglichkeiten zur Erforschung des Kulturmarktes aus historischer Perspektive. Hierzu waren die beiden Wirtschaftshistorikerinnen Prof. Dr. Monika Dommann (Zürich) und Prof. Dr. Julia Rischbieter (Konstanz) als Referentinnen und Teilnehmerinnen eingeladen. Sowohl die einzelnen Dissertationsprojekte als auch allgemeine Fragen wurden diskutiert.
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Werkstattgespräch mit Christian Bruhn (27.05.2018)
Christian Bruhn ist einer der größten Schlager-, Unterhaltungs- und Filmmusikkomponisten Deutschlands. Zu seinen Hits gehören u. a. "Marmor, Stein und Eisen bricht", die Titelmusik zu "Heidi" und Werbejingels, darunter für Milka und LBS. Er hat es geschafft, den Geist der Zeit zu erspüren, aufzugreifen und in Musik zu verwandeln.
Am Abend des 27. Mai 2018 zeigte das Karlstorkino in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte den 2017 entstandenen Dokumentarfilm "Meine Welt ist die Musik – Der Komponist Christian Bruhn" von der Regisseurin Marie Reich. Im Anschluss an die Vorführung kam das Publikum in den Genuss einer musikalischen Einlage des Filmprotagonisten und hatte die Möglichkeit zum Austausch mit ihm und dem Filmteam.
Bereits am Nachmittag traf das Promotionskolleg auf Christian Bruhn. Wir freuten uns, im Rahmen eines für interessierte Gäste offenen Werkstattgesprächs die Gelegenheit zu haben, ihm Fragen zu seinen vielfältigen Tätigkeiten in der Musikbranche zu stellen und Einblick in sein Schaffen und Wirken zu erhalten.
Zum Nachhören und Nachlesen:
Mascha Drost, Moderation: Interview mit Prof. Dr. Henry Keazor (Professur für Kunstgeschichte, Heidelberg) zu dem Film "Meine Welt ist die Musik" - Der Komponist Christian Bruhn, in: Tonart. Köln, Deutschland: Deutschlandfunk Kultur, 25.05.2018.
Micha Hörnle: Der bekannteste Unbekannte der deutschen Melodien - Ohrwurm garantiert (plus Videos), in: RNZ-online, 01.06.2018.
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Offizielle Eröffnung des Promotionskollegs (29.01.2018)
Die Veranstalter und alle Beteiligten des Promotionskollegs freuten sich, als sich der Saal des Karlstorkinos am Abend des 29. Januar 2018 beinahe bis auf den letzten Platz füllte. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch die Stipendiatin Laila Baur wurde der Film „The Square“ gezeigt. Diese mehrfach ausgezeichnete europäische Koproduktion aus dem Jahr 2017, bei welcher Ruben Östlund aus Schweden als Drehbuchautor und Regisseur fungierte, thematisiert gesellschaftliche Probleme und den zeitgenössischen Kunstbetrieb. Da sich das Promotionskolleg aus einer historisch-kritischen Perspektive mit den Zusammenhängen von Kultur und Wirtschaft beschäftigt sowie mit der – auch vom Film aufgeworfenen – Frage, wie sich ökonomisches Handeln und künstlerisch-kulturelles Schaffen wechselseitig beeinflussen, folgte auf die Filmvorführung eine Podiumsdiskussion zum Thema „Kunst und Kommerz“. Der Kollegiat Adrian Grimm stellte das Podium vor: die Stipendiatin Franziska Meier und den Stipendiaten Patrick Mertens sowie die Kooperationspartnerin des Kollegs, die Historikerin Prof. Dr. Monika Dommann von der Universität Zürich.
In ihrem Eingangsstatement sprach Monika Dommann u. a. von den verschiedenen Räumen, die im Film sichtbar werden: Zum einen sind da die diversen Kunsträume, z. B. der durch den Kurator bestimmte Raum, welcher Objekte zu Kunst werden lässt, und zum anderen die städtischen Räume, welche die Trennungen innerhalb der Klassengesellschaft verdeutlichen. Rasch entwickelte sich im Saal eine Art „Brainstorming“, wie es eine Teilnehmerin sehr treffend feststellte. Die vielen Beiträge aus dem Publikum, die unterschiedliche Hintergründe und Überlegungen offenlegten, reichten von juristischen, gesellschafts-, medien-, kunst- und kulturkritischen Perspektiven bis zu musik- und filmwissenschaftlichen Analysen der Filmmusik und visuellen Umsetzung des Films. Dieses breite Spektrum der Diskussionsbeiträge spiegelt den Film wider, der durch Themenvielfalt und Facettenreichtum Denkanstöße zu diversen Themen bietet. Dementsprechend fanden auch „Kunst und Kommerz“ Eingang in die Debatte. Wie frei sind Kunst und Künstler von Einflüssen wie Geldgebern und Vermarktungsprozessen und wie stark treten Künstler und ihre Ideen hinter Kuratorenvorstellungen, PR-Maßnahmen und (Massen-)Markttauglichkeitsfragen zurück? Dass Kunst außerhalb eines Marktes und dessen Bedingungen funktioniert, ist kaum vorstellbar. Der Markt bedeutet in diesem Fall die Plattform, auf der die Akteure aufeinandertreffen und ihre sehr unterschiedlichen Interessen aushandeln. Interessanterweise tritt im Film die Künstlerin während dieses Aushandlungsvorgangs als Akteurin vollkommen hinter den Kurator, die PR-Agentur, die Direktion, die Geldgeber und das Publikum zurück.
Die RNZ berichtete; hier zum Nachlesen:
Jonas Labrenz: Neues Promotionskolleg in Heidelberg. Dreigroschenoper, völkische Lieder und virtuose Rockmusik, in: RNZ-online, 07.02.2018.
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Workshop zum Thema "Wissenschaftskommunikation" (15.12.2017)
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Ziel des gemeinsamen Workshops zum Thema „Wissenschaftskommunikation“ am 15. Dezember 2017 war es, die Doktoranden*innen des Promotionskollegs durch die beteiligten Wissenschaftler*innen gezielt zu beraten und zu ermutigen, sich an Projektaktivitäten zu beteiligen und sich bzw. ihre Forschungsergebnisse der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zu präsentieren.
Zunächst referierte Marietta Fuhrmann-Koch, die Pressesprecherin der Universität Heidelberg und Leiterin der Rektoratsabteilung Kommunikation und Marketing, über Grundprinzipien der Wissenschaftskommunikation. Dabei betonte sie, dass es sich bei Wissenschaft auch um einen „Wettbewerb um Nachrichten“ handle, bei dem der fachliche Erfolg hinter den kommunizierten Erfolg zurücktrete. In diesem Zusammenhang stehe auch der Auftritt der Universität Heidelberg als Marke mit einem prägnanten Corporate Design, um wissenschaftliche Leistungen über die unterschiedlichsten Kommunikationswege an die Öffentlichkeit zu vermitteln. Dabei ist die Kommunikation an eine externe Öffentlichkeit von der an die Fachöffentlichkeit und die außerfachlichen Wissenschaftszweige zu unterscheiden. Allen drei gemeinsam sind jedoch die Prinzipien von Wahrhaftigkeit und Transparenz, welche die entscheidenden Faktoren für eine nachhaltig erfolgreiche Wissenschaftskommunikation darstellen.
Anschließend stellte Stefan Stadler von der Firma vmapit – software solutions aus Mannheim Apps als Tools für Wissenschaftskommunikation vor. Die besonderen Vorteile bei Apps liegen in ihrer Aktualität, ihrer Fähigkeit den Standort des Benutzers einzubeziehen und in der Möglichkeit, diese neben Informationsvermittlung auch zu einer Interaktion mit den Anwendern, beispielsweise durch Push-Nachrichten, Gutscheincodes oder Ähnliches, zu nutzen. Dabei sei diese Form der Wissenschaftskommunikation keine Einbahnstraße – die App-Anwender könnten unmittelbar teilhaben, reagieren und selbst Input geben. Nachteil ist hierbei allerdings der immense Kostenaufwand, welcher eine eigene App für viele wissenschaftliche Projekte schlicht nicht finanzierbar mache.
Abschließend referierte der freiberufliche Historiker, Autor und Blogger Moritz Hoffmann über Möglichkeiten zur Wissenschaftskommunikation durch die neuen sozialen Medien, wobei insbesondere die Nutzung von Facebook, Twitter und Wissenschaftsblogs diskutiert wurde. Die Vorteile dieser Medien liegen neben einer allgemeinen Schreib- und Formulierungsschule vor allem in der Netzwerkbildung, der Ideenerzeugung und einem fortlaufenden Diskussionstraining, da diese Kommunikationswege besonders darauf ausgelegt seien, in beide Richtungen zu funktionieren und Reaktionen schon in der Veröffentlichung angelegt sind. Hierbei sei jedoch der zeitliche Aufwand zu bedenken, da von Blog zu Twitter für eine erfolgreiche Kommunikation das Intervall der von den Nutzern erwarteten Inhalte kürzer werde.
In einer gemeinsamen Abschlussdiskussion erörterten die Stipendiaten*innen zusammen mit den Professor*innen und Referent*innen, wie die vorgestellten Mittel der Wissenschaftskommunikation in der Praxis für das Promotionskolleg und für jeden individuell zum Einsatz kommen können. Jeder Input gab anregende Ideen und neue Möglichkeiten wurden eröffnet.
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