Heidelberger Vorträge zur Landesgeschichte
Die "Heidelberger Vorträge zur Landesgeschichte", 2004 ins Leben gerufen, wollen ein Forum für aktuelle Forschungen zur südwestdeutschen Landesgeschichte bieten. Unter ihrem Dach finden in unregelmäßigem Abstand Abendveranstaltungen statt, die sich an ein breites Publikum richten. Seit 2009 kooperiert das FPI für diese Reihe mit der Volkshochschule Heidelberg.
Die "Heidelberger Vorträge zur Landesgeschichte" im Sommersemester 2025
Karl Banghard (Museumsleiter, Archäologisches Freilichtmuseum Oerlinghausen): "Ein neuer Blick auf die Geschichte und Archäologie der Germanen".
Datum: 02.07.2025
Ort: Historisches Seminar, Hörsaal
Ein neues Germanenbuch: Wer schreibt heute noch so etwas? Als ob es davon nicht schon genügend gäbe, bessere wie schlechtere? Angesichts einer Zukunft, in der die künstliche Intelligenz aus den durchaus ausführlichen und aktuellen Wikipedia-Einträgen zum Thema bald mühelos ein auf individuelle Bedürfnisse maßgeschneidertes Kompendium zusammenkochen kann? In der Geschichtswissenschaft kommen massive Fluchtreflexe auf, wenn Statements zu den Germanen gefordert werden. Kein halbwegs aufgeklärter Mensch macht heute noch bei einem nationalen Selbstfindungszirkus zu Germanen mit. Als Identitätsschmiere scheint der Germanenstoff zu dünn.
Vorgestellt wird ein neues Sachbuch, das gegen die in Millionen Schulstunden und Medienereignissen eingehämmerten Stereotype ankämpft. Denn unser Germanenbild ist abgeliebt wie ein Erdkundefilm aus den Siebzigern. Der Vortrag legt besonderen Wert auf die germanische Geschichte des Oberrheingebiets.