Finanzierung des Deutsch-Französischen PhD-Tracks
Warum ist das Thema Finanzierung im Deutsch-Französischen PhD-Track so wichtig?
Die Aufnahme in das Deutsch-Französische Doktoratsstudium der EHESS Paris und der Universität Heidelberg ist nicht mit der Zusage zu einer Doktorandenstelle an der Universität Heidelberg oder an der EHESS Paris verbunden. Mit der Annahme der Bewerbung geht lediglich die Immatrikulation der Studierenden an den beiden Hochschulen und das Promotionsstudium an der EHESS und an der Ruperto Carola einher. Das Promotionsstudium und die Finanzierung der Doktorarbeit sind deswegen klar zu trennen. Umso wichtiger ist es, dass die Studierenden eine Möglichkeit finden, ihre Archivreisen, ihre Literatur, ihre Druckkosten, ihre Unterkünfte und alles andere, was im Rahmen eines Doktoratsstudiums anfällt, zu finanzieren.
Erste Finanzierungsmöglichkeit: Stipendium
Die Vorteile eines Stipendiums:
- Die Studierenden können sich den ganzen Tag über, da sie keiner weiteren Arbeit nachgehen müssen, ihren Dissertationsprojekten widmen.
- Sie können frei von anderen Verpflichtungen, die mit einer Arbeitsstelle einhergehen, ihre Forschungsprojekte angehen.
- Sie können sich frei Tätigkeiten in Verbindung mit ihrer akademischen Laufbahn oder mit ihren Dissertationsprojekten widmen, hierzu zählen die Publikation von Aufsätzen oder Archivreisen.
Die Nachteile eines Stipendiums:
- Da Studierenden nicht für einen Lehrstuhl im Rahmen einer Promotionsstelle tätig sind, gewinnen sie keinen direkten und aktiven Einblick in die Welt der Universität, das heißt in die Administration eines Lehrstuhls, in seine Aufgaben, in die Lehre und den Unterricht.
- Da sie weniger in die Welt der Universität eingebunden sind, ist das Knüpfen von Kontakten in der Wissenschaft schwieriger.
Der Bewerbungsprozess:
- Eine Bewerbung um ein Stipendium kann nicht nur am Anfang der Promotion, sondern auch mittendrin und am Ende eingereicht werden.
- Allerdings wird zu einer Bewerbung am Anfang der Promotionsphase geraten, da die meisten Stiftungen die Stipendien in der Anfangsphase der Promotion vergeben.
- Die Stiftungen verlangen für die Bewerbung in der Regel nicht nur eine Skizze des Promotionsprojektes, sondern auch einen Lebenslauf, ein Anschreiben oder Motivationsschreiben sowie zwei (unterzeichnete) Gutachten von zur Promotion berechtigten Dozenten. Es wird geraten, sich dementsprechend zeitnah darum zu kümmern.
Die Dauer der Förderung:
- Die Dauer der Förderung ist von der jeweiligen Stiftung abhängig.
- In der Regel vergeben die Stiftungen die Stipendien für einen Zeitraum von ein bis zu zwei Jahren. Es gibt auch Stiftungen, bei denen die Option einer Verlängerung auf bis zu drei Jahre Förderung besteht. Auch dies hängt von der jeweiligen Stiftung ab.
Arten von Stipendien:
Verschiedene Stiftungen bieten Promotionsstipendien an. Informationen zum Bewerbungsprozess und zu den Zulassungsvoraussetzungen finden sich auf den folgenden Internetseiten:
Allgemein
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Stiftung der deutschen Wirtschaft
Studienstiftung des deutschen Volkes
Stiftungen mit Bezug zur Geschichtswissenschaft
Parteinahe Stiftungen
Bekenntnisorientierte Stiftungen
Auslandsstipendien
Deutscher Akademischer Austauschdienst
Zweite Finanzierungsmöglichkeit: Promotionsstelle
Die Vorteile einer Promotionsstelle:
- Gehaltvoller Einblick in die Welt einer Universität, das heißt in die Lehre, in den Unterricht, in die Organisation von wissenschaftlichen Tagungen und in die Administration des Lehrstuhls.
- Einblick in die Welt eines wissenschaftlichen Instituts, das heißt in die Publikation von Artikeln, in die Redaktion von Aufsätzen, in die Berichterstattung von Tagungen und in die Wissenschaftskommunikation.
- Die Möglichkeit, eine Reihe wichtiger Kontakte in der Wissenschaft zu knüpfen.
- Sammeln beruflicher Erfahrung.
- Größeres finanzielles Polster mit Rücklage für die Rente und für die Versicherung.
Die Nachteile einer Promotionsstelle:
- Die Studierenden sind in ihrer Zeit für die Redaktion der Doktorarbeit sehr eingeengt. Die Promotionsstellen erfordern des Öfteren die Vorbereitung von Unterrichtseinheiten, deren Nacharbeitung und die Korrektur von Hausarbeiten oder Klausuren.
- Es besteht deswegen die Möglichkeit, dass sich die Dauer des Promotionsstudiums insgesamt verlängert.
- Bei der Suche nach einer Promotionsstelle im Rahmen des Deutsch-Französischen Doktoratsstudiums kommen solche Promotionsstellen (in der Regel) nicht infrage, die an eine bestimmte Professur an einer spezifischen Universität gebunden sind. Die Auswahlmöglichkeiten an Promotionsstellen für Studierende des Deutsch-Französischen PhD-Tracks können deswegen von den Optionen bei Studierenden außerhalb des Programms stark variieren.
Der Bewerbungsprozess:
- Eine Bewerbung um eine Promotionsstelle ist nicht nur in der Anfangsphase der Promotion, sondern für jede Phase der Doktorarbeit möglich.
- Je nach Stellenausschreibung der Institutionen ist eine Bewerbung in der Anfangsphase oder in der Endphase empfehlenswert. Die Studierenden werden darum gebeten, sich dementsprechend auf den Internetseiten der Institutionen zu informieren.
- Die Bewerbungsunterlagen umfassen (in der Regel) nicht nur einen Lebenslauf, ein Anschreiben bzw. ein Motivationsschreiben, sondern auch eine Projektskizze. Je nach Institution kann es auch vorkommen, dass die Nennung von Referenzpersonen gewünscht ist. Die Angabe von Kontaktdaten von Referenzpersonen ist aber unbedingt mit dem jeweils in Frage kommenden Dozenten im Voraus abzusprechen. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass Empfehlungsschreiben gewünscht sind. Es gilt sich dementsprechend auf den Internetseiten der Institutionen rechtzeitig zu informieren.
Die Dauer der Promotionsstelle:
- Die Promotionsstellen sind befristet.
- In der Regel erstreckt sie sich auf ein Jahr, es besteht jedoch die Option auf Verlängerung der Promotionsstelle. Diese Möglichkeit variiert je nach Institution.
Arten von Promotionsstellen:
Es gibt für die Studierenden des Deutsch-Französischen PhD-Tracks mehrere Promotionsstellen, die mit dem Programm kompatibel sind und damit zur Auswahl stehen. Jegliche Informationen zum Bewerbungsprozess und zu den Zulassungsvoraussetzungen der einzelnen Institutionen finden sich auf den folgenden Internetseiten:
Stellen an Instituten
Deutsches Historisches Institut Paris
Stellen an Universitäten
Historisches Seminar der Universität Heidelberg