Professur für Neuere Geschichte | Prof. Dr. Stefanie Gänger
Stefanie Gänger ist seit 1. April 2019 Professorin für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg. Sie wurde 2011 an der Universität Cambridge im Fachbereich World History promoviert, nach einem Studium der europäischen Geschichte an den Universitäten Augsburg, Sevilla und Cambridge. Während ihrer Promotion war sie Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin und am Geschichtsdepartment der Universität Pennsylvania, nach der Promotion dann Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle des Leibniz-Preises „Globale Prozesse“ an der Universität Konstanz und Juniorprofessorin an der Iberischen und Lateinamerikanischen Abteilung des Historischen Instituts der Universität zu Köln. 2019 wurde ihre Arbeit mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der DFG und des BMBF ausgezeichnet, dem wichtigsten Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Stefanie Gänger ist an verschiedenen Forschungs- und Verbundprojekten beteiligt, u.a. als Mitglied einer CPER-Forschergruppe zu Museums- und Sammlungsgeschichte, eines DFG-geförderten Netzwerkes zu „Stoffgeschichte“ und als Ko-Direktorin der Forschungsstelle des Balzan-Preises „Rethinking Global History“ von Prof. Dr. Jürgen Osterhammel. 2023 hat Stefanie Gänger einen ERC Consolidator Grant für ein Forschungsvorhaben zur Geschichte des Fiebers und der „Fieberkrankheiten“ zwischen 1750 und 1840 erhalten (“FEVER – Global Histories of (a) Disease, 1750-1840”).
Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der neueren Welt- und Globalgeschichte, in der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte und in der Medizin- und Umweltgeschichte des „langen“ 19. Jahrhunderts, meist mit einem regionalen Schwerpunkt auf dem südamerikanischen Andenraum und der atlantischen Welt. Ihre Dissertation zur Geschichte kreolischer antiquarischer Sammlungen und Gelehrsamkeit im Andenraum des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts ist 2014 unter dem Titel Relics of the Past bei Oxford University Press erschienen. Ihr zweites Buch – A Singular Remedy –, zur Kommunikation medizinischer Kenntnisse in der atlantischen Welt um 1800 am Beispiel der südamerikanischen Chinarinde, ist 2020 bei Cambridge University Press erschienen. Ihre Artikel untersuchen eine Vielfalt von Themen, die von der Theorie der Welt- und Globalgeschichte bis hin zur Geschichte gelehrter Soziabilität, populärer Selbstmedikation oder moderner Umweltängste reichen, und sind in Zeitschriften wie Modern Intellectual History, Colonial Latin American Review, Journal of Global History, erschienen.