Michelle Watzig

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Michelle Watzig 
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Sprechstunden (vor Ort oder digital) nach Vereinbarung

 

 


Promotionsprojekt: „Wert und Sichtbarkeit von Arbeit: "Native Seamen" auf britischen und deutschen Schiffen, ca. 1880-1920er Jahre“ (Arbeitstitel)

 

Dampfschiff
Plakat der Hamburg-Amerika Linie mit Schnelldampfer Deutschland, ca. 1900, Urheber: Hans Bohrdt

Das Promotionsprojekt "Wert und Sichtbarkeit von Arbeit: "Native Seamen" auf britischen und deutschen Schiffen, ca. 1880-1920er Jahre" setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern die ethnische Herkunft von Seeleuten die (Un)Sichtbarkeit und Wahrnehmung geleisteter Arbeit beeinflusste.


Ziel des Forschungsvorhabens ist es, zu analysieren, inwiefern nicht-europäische Seeleute, sogenannte native seamen, die materielle wie immaterielle Wertschätzung von Arbeit, wie auch Arbeitsstrukturen und Berufsfelder in der Handels- und Passagierschifffahrt beeinflussten. Dabei sollen unterschiedliche Akteure – von Institutionen bis zu den native seamen – sichtbar gemacht und analytisch verschränkt werden. Durch die Verbindung von wirtschafts- und sozialhistorischen Fragen mit trans- und globalgeschichtlichen Ansätzen sollen neue Erkenntnisse über das Selbst- und Fremdbild bestimmter Berufsgruppen im Zeitalter des Imperialismus generiert werden.  
 

Denn betrachtet man sowohl den britischen als auch den deutschen Seehandel im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, fällt auf, dass dieser ohne fremdländische Arbeiter nicht möglich gewesen wäre. Besonders der wachsende Einsatz von Dampfschiffen führte dazu, dass in den Kesselräumen die körperlich anspruchsvollen, gefährlichen und wenig attraktiv bezahlten Arbeiten der Schiffsheizer oder Kohlentrimmer vorrangig von ausländischen Arbeitern verrichtet wurden. Für britische wie auch für deutsche Reedereien war das Anheuern von native seamen, vor allem aus Asien, demnach ein essenzieller Faktor für die Durchführbarkeit und für die wirtschaftliche Rentabilität von Seehandelsunternehmungen. 

Zwar waren multi-ethnische Schiffsmannschaften kein alleiniges Phänomen der Neuzeit, doch stellen sich vor dem Hintergrund von Nationalismus, Imperialismus aber auch der Arbeiterbewegung besondere Fragen an die Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlichster Nationalitäten und Ethnizitäten.

So untersucht das Forschungsprojekt den Einfluss der native seamen auf britischen und deutschen Schiffen in Bezug auf die Wahrnehmung und Bewertung von Arbeit: Nahmen Außenstehende, beispielsweise Passagiere, Arbeit, die von asiatischen Seemännern geleistet wurde, anderes war, als wenn diese von Europäern verrichtet wurde? Wurde Arbeit (un)sichtbar, wenn sie von native seamen geleistet wurde? Inwiefern beeinflusste die Ausübung gewisser Tätigkeiten durch native seamen die Attraktivität von Berufen aus britischer/deutscher Sicht? Wie reagierten britische/deutsche Seemänner auf ihre nicht-europäischen Kollegen? Kam es zu (eingebildeten) Konkurrenzen? Inwieweit generierte der Kontakt mit native seamen ein Bewusstsein für das Imperium? Und inwiefern gab es zwischen dem British Empire und dem Deutschen Kaiserreich Abkommen, Verbindungen oder Konflikte in Bezug auf die Beschäftigung von native seamen, vor allem, wenn diese aus Britisch-Indien stammten?

Um diese Fragen zu klären, werden Archivrecherchen in Großbritannien (London und Warwick) sowie in Deutschland (Bremen, Hamburg, Berlin) durchgeführt. 

 


Zur Person

 

Seit Oktober 2023 

Vertreterin der Doktorad*innen im Fakultätsrat der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg 

 

Seit April 2023

Doktorandin in der Wirtschafts- und Sozialgeschichte bei Prof. Dr. Katja Patzel-Mattern, Promotionsprojekt: "Wert und Sichtbarkeit von Arbeit: "Native Seamen" auf britischen und deutschen Schiffen, ca. 1880-1920er Jahre" (Arbeitstitel)

 

Seit März 2023

Mitarbeit im Projekt "Zwischen Unsichtbarkeit, Repression und lesbischer Emanzipation - Frauenliebende* Frauen im deutschen Südwesten 1945 bis 1980er Jahre" im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit 

 

Seit Oktober 2022

Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 

 

September 2022

Master of Arts, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

 

April 2021 bis September 2022

Studentische Mitarbeiterin und Tutorin am Historischen Seminar der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Professur für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 

 

Juni 2021 bis August 2021, Juni 2022 bis August 2022, Juni 2024 bis August 2024 

Bilingual Assistant, German Summer Language School, Middlebury College, Middlebury VT (USA)

 

Oktober 2019 bis September 2022

Geschichtsstudium (M.A.) an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Schwerpunkte: Wirtschafts- und Sozialgeschichte und Neueste Geschichte

 

August 2019

Bachelor of Arts, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

 

August 2019

Licence de Sciences humaines et sociales, Mention histoire, Université de Strasbourg

 

September 2018 bis Januar 2019

Auslandssemester an der Université de Liège (Belgien)

 

September 2017 bis Juni 2018

Université de Strasbourg (Deutsch-Französischer Studiengang der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Université de Strasbourg, Deutsch-Französische Hochschule)

 

Oktober 2016 bis September 2019

Geschichtsstudium (B.A.) an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg


 
 


Lehrveranstaltungen 

Wintersemester 2024/25

  • Proseminar: "Black Jacks" - "Coloured Seamen" auf englischen Schiffen im 19. und 20. Jahrhundert 

 

Wintersemester 2023/24

  • Proseminar: "Britannia rule the waves!" Die Royal Navy im "langen 19. Jahrhundert"  

 

Sommersemester 2023
  • Proseminar: "Why look at animals?" Mensch-Tier Beziehungen seit dem 19. Jahrhundert 

 


Forschungsinteressen 

 

  • Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Arbeitsgeschichte 
  • Maritime Geschichte (New Naval History)
  • Global History 
  • Gender Studies  
  • Human-Animal Studies

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 03.12.2024
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