Stefanie Siess
Lehrstuhl für Zeitgeschichte
Kontakt
Büro:
Historisches Seminar, Raum 141a
Postanschrift:
Historisches Seminar der Universität Heidelberg
Postfach 10 57 60
D-69047 Heidelberg
E-Mail: stefanie.siess@zegk.uni-heidelberg.de
Sprechstunde: n.V.
Zur Person
Stefanie Siess studierte Geschichte und Germanistik in Heidelberg und Paris. Sie ist Doktorandin im deutsch-französischen PhD-Track der EHESS Paris und der Universität Heidelberg und seit Oktober 2022 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Zeitgeschichte tätig.
Beschäftigungen
- seit 10/2022: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Historisches Seminar der Universität Heidelberg
- seit 01/2022: Freie Kulturvermittlerin am Badischen Landesmuseum Karlsruhe
- 2016 - 2018: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Historisches Seminar der Universität Heidelberg
Stipendien und Auszeichnungen
- 10/2024 - 12/2024: Abschlussstipendium der Landesgraduiertenförderung Baden-Württemberg
- 04/2019 - 10/2022: Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Promotionsförderung
- 10/2016 - 09/2018: Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung zur Grundförderung im Master
- 10/2016 - 07/2017: Mobilitätsstipendium der Deutsch-Französischen Hochschule
- 01/2015 - 06/2015: ERASMUS-Stipendium am Institut Catholique de Paris
- 2012: Franz-Schnabel-Gedächtnismedaille für die besten Abiturleistungen im Fach Geschichte, Eichendorff-Gymnasium Ettlingen
Forschungsinteressen
- Alltags- und Mikrogeschichte
- Geschichte von Besatzungen, Occupation Studies
- Geschichte der deutsch-französischen Beziehungen, deutsch-französische Vergleiche und Transfers
- Ego-Dokumente als Quellen, Schreiben als intimer Akt
Dissertationsprojekt
Besatzung (be)schreiben. Intimität und Alltag in Ego-Dokumenten aus der französischen Besatzungszone
(1945-1955) (Arbeitstitel)
Betreuung: Prof. Katja Patzel-Mattern (Heidelberg); Prof. Emmanuel Saint-Fuscien, Prof. Régis Schlagdenhauffen (Paris)
Die Arbeit beschäftigt sich mit der französischen Besatzungszone als Teil der alliierten Besatzung Deutschlands nach 1945 aus alltagsgeschichtlicher sowie aus emotionsgeschichtlicher Perspektive im Sinne einer französischen histoire de l’intime. Deutsche und französische Ego-Dokumente bieten einen persönlichen und subjektiven Zugang und werfen Fragen über Schreiben als soziale Praxis und als intimen Akt auf. Quellengrundlage sind Briefe, Tagebücher und Erinnerungen aus der französischen Zone und Berlin, archiviert im Tagebucharchiv Emmendingen, in verschiedenen Stadt- und Landesarchiven in Südwestdeutschland und Berlin, in den Archives diplomatiques in La Courneuve, sowie im Archiv der APA in Ambérieu-en-Bugey.
Eine zweite, übergreifende Perspektive ist die einer vernetzten deutsch-französischen Besatzungsgeschichte. Dabei werden Kontinuitäten, Transfers und Zusammenhänge zu vorhergegangenen Konflikt- und Besatzungserfahrungen aufgezeigt, auch im Ausblick auf die deutsch-französischen Annäherung, die parallel in den 1950er Jahren beginnt. Das Projekt reiht sich in das interdisziplinäre Forschungsfeld der Occupation Studies ein. Die französische Besatzung soll als asymmetrisches Kräfteverhältnis zwischen sozialen Akteur*innen untersucht werden, um alliierte Besatzung als dynamische Herrschaftsform, als Transformation und als Prozess über einen Zeitraum von zehn Jahren zu beschreiben.
Vorträge
- Besatzung (be)schreiben. Intimität und Alltag in Ego-Dokumenten aus der Französischen Besatzungszone (1945-1955), Neuzeitkolloquium WS 2023/24, Universität Heidelberg, 10.01.2024, https://www.uni-heidelberg.de/md/zegk/histsem/neuzeitkolloquium_wise_2023-24.pdf.
- (Re)writing occupation. Ego Documents from the French Zone of Occupation as sources de l’intime (1945-1955), Internationale Nachwuchstagung „Besetzter Alltag – Neue Perspektiven auf die westalliierten Besatzungen (1945–1955)“, EHESS Paris, 19.-20.01.2023, https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-137722.
- Mediating Figures and Magazine Culture: Transcultural Communication in the French Zone of Occupation (1945-1955), Online-Workshop “Translation, Mediation and the Politics of Communication in the European Space 1945-1960”, Johannes Gutenberg-Universität Mainz/ Nottingham Trent University, 24.11.2022, https://networks.h-net.org/node/73374/announcements/11535501/conf-translation-mediation-and-politics-communication-european.
- Besatzung (be)schreiben. Ego-Dokumente aus der Französischen Besatzungszone als sources de l'intime (1945-1949/55), Zeitgeschichtliches Kolloquium der Universität Hannover, 07.11.2022, www.hist.uni-hannover.de/fileadmin/hist/PDF/ZG_Kolloquium_WS_2022-23_Plakat.pdf.
- German Writers as Occupiers and Occupied. Franco-German Representations in the Works of Felix Hartlaub (1940-1941) and Tami Oelfken (1945-1955); International Conference “European Literatures of Military Occupation 1938-1955”, Villa Vigoni, 04.04-07.04.2022, https://www.hsozkult.de/event/id/event-116812.
- Les années 1980 en Allemagne, années de débat en histoire contemporaine : Historikerstreit et Alltagsgeschichte, Demi-journée d’étude du LIER-FYT, Paris, 21.06.2021, https://lier-fyt.ehess.fr/evenement/positionnements-critiques.
- Social Representations in Ego-Documents from the French Zone of Occupation (1945-1955); International Workshop „Gender Relationships between Occupiers and Occupied during the Allied Occupation of Germany (1945-1955)”, Universität Freiburg (FRIAS), Juni 2019, https://www.frias.uni-freiburg.de/de/veranstaltungen/tagungen/workshop-gender-relationships-between-occupiers-and-occupied-during-the-allied-occupation-of-germany-1945-1955.
Publikationen
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German Writers as Occupiers and Occupied: Franco-German Representations in the Works of Felix Hartlaub (1940-1941) and Tami Oelfken (1945-1955), in: Matthias Buschmeier, Jeanne E. Glesener (Hg.): European Literatures of Military Occupation. Shared Experience, Shifting Boundaries, and Aesthetic Affections, Leuven 2024, S. 133-153, https://library.oapen.org/handle/20.500.12657/90966 (peer reviewed).
- Soziale Repräsentationen unter der französischen Besatzung Südwestdeutschlands (1945-1949/55) – Krise und „Normalität“, in: Alltag unter der Besatzung. Sport und Gewalt in den von Deutschland besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkriegs, Blog der Universität Göttingen, https://besatzung.hypotheses.org/660, 26.08.2019.
Tagungsorganisation
- Forschungsatelier „Besetzter Alltag – Neue Perspektiven auf die westalliierten Besatzungen (1945–1955) / Rencontrer et vivre avec l’ennemi. Nouvelles perspectives sur les occupations des Alliés occidentaux (1945-1955)“, EHESS Paris, 19.-20.01.2023, gefördert durch die DFH (gemeinsam mit Valentin Bardet (Sciences Po Lyon), Élise Mazurié (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg/EHESS), Félix Streicher (Maastricht University)), CfP: https://www.hsozkult.de/event/id/event-129837?title=besetzter-alltag-neue-perspektiven-auf-die-westalliierten-besatzungen-1945-1955&recno=4&q=&sort=&fq=&total=758; Programm: https://www.grk2571.uni-freiburg.de/events/workshops/workshops_uploads/programme_everyday_life_under_occupation_2023_fr
Lehrveranstaltungen
- WS 2024/25; WS 2023/24: Ü Zeitgeschichtliche Zugriffe auf die 1980er Jahre (Blockseminar)
- SoSe 2024: Ü Protestgeschichten der 1980er Jahre
- WS 2022/23: PS Turns, Trends, Kontroversen. Historiographische Entwicklungen in der deutschen und französischen Zeitgeschichte
- WS 2021/22: Ü Alliierte Besatzung revisited. Neue Forschungsperspektiven auf die Umbruchzeit 1945-55 (mit Prof. Edgar Wolfrum)
- SoSe 2020: QÜ „Düstere Franzosenzeit“? Soziale Repräsentationen und Alltagserfahrungen in der französischen Besatzungszone (1945-1955)
Mitgliedschaften
- LIER-FYT / IRIS (EHESS Paris)
- Occupation Studies Research Network
- HEIPAR e.V.