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Stipendien

Stipendien bieten für Studienanfänger sowie Doktoranden eine hochwillkommene finanzielle Unterstützung und eine ideelle Bereicherung. 

Stipendien - Übersicht der Universität

Stipendien für Studierende - Übersicht der Universität Heidelberg: Die Ruperto Carola unterstützt deutsche und internationale Studierende auf dem Weg zum erfolgreichen Studienabschluss mit verschiedenen Stipendienangeboten, die auch unterschiedliche Phasen des Studiums berücksichtigen.

Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen

Um Ihnen die ersten Schritte hin zum Stipendium zu erleichtern, sollen an dieser Stelle (Alt-)Stipendiaten der einzelnen Stiftungen am Historischen Seminar aufgeführt werden, an die Sie sich mit Ihren Fragen bezüglich des Aufnahmeverfahrens bzw. des Stipendiatenlebens wenden können.

Weitere Ansprechpartner sind die Vertrauensdozenten der Stiftungen an der Heidelberger Universität.

 

Spezifische Stipendienangebote für das Historische Seminar

Sophie Bernthsen Stipendium

Sophie Bernthsen wurde 1857 als Tochter eines Krefelder Bauunternehmers geboren. Sie war die jüngere Schwester des Chemikers August Bernthsen, der sich 1879 in Heidelberg habilitierte und auch nach der Übernahme der Leitung des Hauptlaboratoriums der BASF im Jahr 1887 an der Universität tätig war – zuletzt (seit 1919) als ordentlicher Honorarprofessor. Mit dem Ruhestandseintritt des Vaters zog Sophie Bernthsen mit ihren Eltern Mitte der 1880er Jahre nach Heidelberg. Wann sie dort ihr Studium an der Philosophischen Fakultät aufnahm, ist unklar, da Frauen in diesen Jahren nur als Gasthörinnen geduldet waren und sich erst seit dem Jahr 1900 regulär immatrikulieren konnten. Bernthsen studierte am Germanisch-Romanischen Seminar, in dem damals die neuphilologischen Fächer zusammengefasst waren, bei dem Anglisten Johannes Hoops. Sie wurde am 30. Juli 1900 mit der Arbeit „Der Spinozismus in Shelley’s Weltanschauung“ promoviert. Ein Nachruf in der Lokalpresse des Jahres 1936 würdigte sie als „der erste weibliche Doktorand der Universität Heidelberg“, irrte hierin aber, da schon ein Dutzend Frauen vor ihr promoviert worden waren.

Nach dem Tod ihrer Eltern nahm die unverheiratet bleibende Bernthsen berufliche und öffentliche Tätigkeiten auf. 1913 gründete sie gemeinsam mit der 1904 ebenfalls in Heidelberg promovierten Sophie Eckardt eine staatlich genehmigte Fortbildungsanstalt für junge Mädchen, die zunächst in der Bergstraße 44 und seit 1915 in der Gutenbergstraße 2 untergebracht war. Nach dem Rückzug Eckardts aus der Fortbildungsanstalt Mitte der 1920er Jahre führte Bernthsen sie als Alleinleiterin weiter, bis sie den Schulbetrieb – vermutlich aus Altersgründen – 1931 einstellte. Parallel zu ihrer Tätigkeit als Schulleiterin war Bernthsen in mehreren Vereinen aktiv: im Flottenbund deutscher Frauen, als dessen erste Vorsitzende sie seit den Jahren des Ersten Weltkriegs amtierte, im Frauenbund der Deutschen Kolonialgesellschaft, dessen Vorstand sie angehörte, in der Kolonialen Arbeitsgemeinschaft und im Verein für das Deutschtum im Ausland. An der Überführung dieser politisch rechtsgerichteten nationalen Verbände in das System gleichgeschalteter Organisationen im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme hatte sie in ihren lokalen Funktionen zumindest einen kleinen Anteil, wie sie selbst auch der Nationalsozialistischen Frauenschaft beitrat. Anlässlich ihres Todes am Jahresanfang 1936 wurden Bernthsen sehr unterschiedliche Würdigungen zuteil: als Protagonistin des Frauenstudiums in Heidelberg, als Pädagogin, die mit ihrer Fortbildungsanstalt zahlreichen Frauen den Weg zu höherer Bildung ebnete, und als überzeugungstreue Kämpferin für den „kolonialen Gedanken“ und gegen die „Kriegsschuldlüge“ in der „Zeit der tiefsten Schmach Deutschlands“.

In ihrem 1935 aufgesetzten Testament machte Sophie Bernthsen die Universität Heidelberg zu ihrer Alleinerbin und schuf damit die Voraussetzung für die Einrichtung des „Sophie Bernthsen-Fonds“ im Jahr 1938. Nach der Satzung für den Fonds von 1954 kommt ein Teil der Erträge dem Historischen Seminar zugute, und zwar für „bedürftige und würdige Studenten“ zum „Zwecke der Ermöglichung eines Auslandsstudiums“. 

Historisches Seminar der Universität Heidelberg, Direktorium / Februar 2024
 

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Letzte Änderung: 09.04.2025
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