1970 – 1982 Ewald Maria Vetter / 1972 – 1994 Ralf Reith
Ewald Maria Vetter – „der Holzwurm wie er leib und lebt“
Ewald Maria Vetter. © Ewald M. Vetter: Der Holzwurm wie er leibt und lebt. Neckargemünd-Dilsberg 1997.
Ewald M. Vetter (1922-2006) gilt als Kenner der christlichen Ikonographie. Obwohl seine Dissertation zur Marienikonographie nie gedruckt wird, erreicht sie den Status eines Standardwerkes. Vetter verfasst auch lyrische Texte. Während der Kriegsgefangenschaft schreibt er Mysterienspiele, 1997 erscheint die Gedichtsammlung Der Holzwurm wie er leibt und lebt: „Der Holzwurm ließ sich nicht entzücken/von Katharinas hübschem Rücken./Er wurmte sich ganz bieder/durchs Mieder (Die Heilige Katharina von Veit Stoß).
Publikationen (Auswahl)
- Mariologische Tafelbilder des 15. Jahrhunderts und das Defensorium des Franz von Retz. Ein Beitrag zur Geschichte der Bildtypen im Mittelalter. Heidelberg 1954. (Dissertation)
- Die Kupferstiche zur Psalmodia Eucaristica des Melchior Prieto von 1622. Münster 1972. (Habilitation)
- Probleme der großen Heidelberger („Manessischen“) Liederhandschrift: Stil und Erzählweise, in: Pantheon 36 (1978), S. 207-218.
Ralf Reith – „Bereitwillig wertvolle Hilfe geleistet“
Vasari: Le Vite. Frontispiz der ersten Ausgabe, herausgegeben von Lorenzo Torrentino (1550). © https://anninateatime.files
wordpress.com/2010/04/vasarifrontispiece1550.jpg.
Ralf Reith (1932-2009) studiert von 1952 bis 1966 an den Universitäten Heidelberg und Wien, seinen Lebensunterhalt bestreitet er während dieser Zeit zunächst als Fabrikarbeiter, später als studentische Hilfskraft am Kunsthistorischen Institut. Nach seiner Habilitation lehrt er zunächst als Privatdozent in Heidelberg, bis er 1980 zum Professor ernannt wird. Seine Fachgebiete sind u.a. die Architekturgeschichte und die Denkmalpflege, in seiner Dissertation befasst er sich mit der wissenschaftlichen Begriffssprache in Vasaris Vite. Walter Paatz erinnert sich 1967: „Er hat an der Bereitstellung und Ergänzung der Institutsbestände für den neuen Lehrstuhl einen großen Anteil; auch den anderen Institutsabteilungen hat er bereitwillig wertvolle Hilfe geleistet.“
Publikationen (Auswahl)
- Wissenschaftliche Begriffssprache und Systematik bei Vasari: der Begriff ‚arte‘ nach den theoretischen Teilen der ‚Lebensbeschreibungen‘. Heidelberg 1966. (Dissertation)
- Rudolf Tillessen: Mannheims Villenbauer, in: Jugendstil - Architektur um 1900 in Mannheim. Hrsg. von Jörg Schadt und Michael Caroli. Mannheim 1985, S. 65-99.