Überblick
Im Jahr 2005 schlossen sich das Institut für Japanologie, das Institut für Kunstgeschichte Ostasiens und das Institut für Sinologie zum Zentrum für Ostasienwissenschaften zusammen. Auf diese Weise wurden hervorragende strukturelle Voraussetzungen für Organisation, Forschung und Lehre geschaffen.
Aufgaben
Ostasien ist eine Region mit alten, hochentwickelten Kulturen der heute großes Gewicht in Weltpolitik und -wirtschaft zukommt. Die Heidelberger Ostasienwissenschaften widmen sich der Untersuchung ostasiatischer Gesellschaften in ihren historischen Entwicklungen, regionalen Zusammenhängen und gegenwärtigen Erscheinungsformen. Das Heidelberger Zentrum für Ostasienwissenschaften ist eines der bedeutendsten und internationalsten Lehr- und Forschungszentren seiner Art in Europa mit Schwerpunkt auf den kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Es unterhält einen regen intellektuellen und institutionellen Austausch mit anderen wichtigen regionalwissenschaftlichen Forschungszentren in Ostasien, Europa und den Vereinigten Staaten.
Organisation
Zentrum für Ostasienwissenschaften | ||
Institut für Japanologie | Institut für Kunstgeschichte Ostasiens | Institut für Sinologie |
Bereichsbibliothek Ostasien |
Direktorium
Kontakt
Direktor:
Prof. Dr. Barbara Mittler |
Stellvertretende Direktorin:
Prof. Dr. Judit Árokay |
Organisation
Institut für Japanologie
Bei seiner Gründung 1985 verfügte das Institut über eine Professur mit philologisch-literaturwissenschaftlicher Ausrichtung, 1992 kam eine zweite Professur mit sozial- und geschichtswissenschaftlicher Ausrichtung hinzu. Im Mittelpunkt stehen Kultur und Gesellschaft, politische Geschichte und Ideengeschichte, japanische Literatur; zusätzlich auch Bereiche der Wirtschaft. Der Schwerpunkt liegt auf dem modernen Japan, hinzu kommen bestimmte Bereiche der vormodernen Literatur. In der Ausbildung steh die moderne japanische Sprache im Vordergrund, doch wird auch die Schriftsprache unterrichtet.
Absolventen sind in wissenschaftlichen Institutionen (Verwaltung und Lehre von Universitäten, Forschungsinstitutionen), in anderen öffentlichen Institutionen (Konsulate, Stadtverwaltungen, Schulen), im kulturellen Bereich (z.B. Verlage, Presse, Museen) und in der Privatwirtschaft (z.B. Deutsche Bank, Daimler Chrysler, Bosch) im In- und Ausland tätig.
Institut für Kunstgeschichte Ostasiens
Das weltweit anerkannte Institut verfügt über eine Professur für chinesische Kunstgeschichte und japanische Kunstgeschichte mit je einer Assistentenstelle.
Regelmäßige Kurse, Exkursionen und Vorträge durch Institutsmitglieder und ausländische Gastdozenten sowie ein Lehrangebot mit Experten aus Museen, Denkmalpflege und Kunsthandel gewährleiten eine am internationalen Standard orientierte und praxisnahe Ausbildung.
Von besonderer Bedeutung ist die regelmäßige Ergänzung des Lehrangebotes durch Gastprofessuren ausgewiesener Fachleute anderer Universitäten. Durch diese wird das Unterrichtsspektrum um teils hochspezialisierte Themen ergänzt, die in der internationalen Diskussion bedeutend sind. Seit Frühjahr 2005 konnte eine Ishibashi-Gastprofessur für Kunstgeschichte Japans eingerichtet werden, die jedes Semester mit den besten Wissenschaftlern aus Japan, den USA und Europa besetzt wird. Sie wird von der Ishibashi Foundation, Tokyo, großzügig unterstützt. 2011 wurde gleichermaßen eine Heinz-Goetze-Gastprofessur für Kunstgeschichte Chinas eingerichtet, die einmal im Jahr mit einem hochkarätigen Experten in diesem Fach besetzt wird. Die Heinz-Goetze-Stiftung setzt sich besonders für die Förderung der Kunst und Kultur Asiens, insbesondere Ostasiens ein.
Absolventen arbeiten unter anderem in Galerien, Museen, Auktionshäusern und an akademischen Institutionen im In- und Ausland.
Institut für Sinologie
Am Institut für Sinologie der Universität Heidelberg wird China in einer in Deutschland einzigartigen Vielfalt und thematischen Breite behandelt. An 6 Lehrstühlen erforschen gut 30 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen China in historischer Tiefe, aus verschiedenen Perspektiven, und mit unterschiedlichen disziplinären Ansätzen und Methoden. Dabei geht es nicht nur um Themenbereiche, die das klassische und moderne China betreffen, sondern auch um die Einbettung Chinas in der Welt und die damit einhergehenden, vielfältigen Austauschprozesse, die China nicht erst in jüngster Zeit mit anderen Regionen verbinden.
Charakteristisch für das Institut für Sinologie ist zudem seine hohe Integration in die internationale Forschung und Lehre sowie die enge Zusammenarbeit mit zahlreichen affiliierten nationalen und internationalen Partnern, insbesondere im HCTS (Heidelberger Centrum für Transkulturelle Studien) und dem im Aufbau befindlichen CATS (Centrum für Asiatische und Transkulturelle Studien). Sinologie in Heidelberg bedeutet daher Forschung zu China und dessen Rolle in der Welt im Rahmen eines weitreichenden internationalen Netzwerks.
Bereichsbibliothek Ostasien (BOA)
Die Bereichsbibliothek Ostasien (BOA) der Universität Heidelberg wurde 2009 aus den drei Teilbibliotheken der Kunstgeschichte Ostasiens, der Japanologie und der Sinologie gegründet. Mit rund 240.000 Bänden, über 4.000 audiovisuellen Ressourcen (Filme und Tonträger), 149.000 sonstigen Medien (vor allem Dias), 450 laufenden Print-Abonnements wichtiger Zeitschriften, großen digitalen Quellensammlungen, sowie jährlich durchschnittlich 5.500 Bänden Neuzugang zählt BOA zu den größten Zentren ostasiatischer Medien in Deutschland: nach den Staatsbibliotheken zu Berlin und München rangiert die Heidelberger Bereichsbibliothek auf Platz 3 und ist damit die größte deutsche Einrichtung, die unmittelbar in universitäre Forschung und Lehre Ostasiens eingebunden ist.
Weitere Einrichtungen:
Satzung