Newsletter Mai 2007 Nr. 11
INHALT
Veranstaltungen und Termine
Mitgliedervollversammlung von SHAN
Diesen Dienstag, den 15. Mai 2007, findet die erste öffentliche Vollversammlung von SHAN statt. Beginn ist um 19 Uhr in Raum 136 des Gebäudes Akademiestraße 4-8. Ein wesentlicher Punkt auf der Tagesordnung ist die Wahl des neuen Vorstands.
Alle Mitglieder und Interessenten sind herzlich eingeladen!
Vortrag von Tilman Spengler im Rahmen des Ehemaligentreffen
Vom 16. bis 17. Juni 2007 lädt SHAN alle Alumni der Heidelberger Sinologie zum Ehemaligentreffen ein. Neben einem Festvortrag und dem Angebot zu weiteren kulturellen Programmpunkten wird es vor allem Gelegenheit geben, sich bei einem gemeinsamen Abendessen auszutauschen und alte Freundschaften wieder aufleben zu lassen. Wenn Sie Interesse haben, schicken Sie einfach eine E-Mail an alumni@sino.uni-heidelberg.de. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir Tilman Spengler, Sinologe, Publizist und Kuratoriumsmitglied von SHAN für einen Vortrag gewinnen konnten. Der Vortrag zum Thema "China - unser Utopia?" ist öffentlich und findet am 16. Juni um 17 Uhr in der alten Aula statt. Im Anschluss gibt es einen Sektempfang, zu dem wir alle Mitglieder und Studierenden des Zentrums für Ostasienwissenschaften willkommen heißen. Wir freuen uns auf Ihr/Euer Erscheinen!
Einladung zum SHAN-Stammtisch
In Zukunft wird sich der SHAN-Stammtisch jeden letzten Donnerstag im Monat treffen, um in lockerer Atmosphäre den Austausch zwischen Mitgliedern, Helfern des Netzwerkes und Interessierten zu erleichtern. Das erste Treffen wird am 31. Mai ab 20 Uhr im Zeughaus der Marstallmensa stattfinden.
Treffen der Ortsgruppe Peking
Am Samstag, den 21. April 2007 fand in Beijing in der South German Bakery das Gründungstreffen der Ortsgruppe Beijing statt. Die anwesenden Alumni betonten, wie wichtig eine Plattform wie SHAN für Sinologen ist.
Zwei neue chinesische Sprachlehrer unterrichten seit diesem Semester in Heidelberg. An dieser Stelle möchten wir sie Ihnen kurz vorstellen
Wu Chwun-jing aus Taiwan --- "Deutsches Brot und deutscher Käse schmecken mir sehr, das Essen ist einfach und gesund. Seit ich hier in Heidelberg bin, habe ich noch nicht richtig selbst gekocht und vermisse chinesisches Essen gar nicht."
Wu Chwun-Jing unterrichtet in diesem Semester Sprachkurse im Propädeutikum, taiwanesische Zeitschriftenlektüre sowie eine Übung zum Wissenschaftsdiskurs. Sie beschäftigt sich schon seit ungefähr 20 Jahren mit Chinesisch als Fremdsprache, zwischendurch hat sie als Journalistin und Redakteurin gearbeitet. Seit einigen Jahren unterrichtet Wu Chwun-Jing an der National Taiwan Normal University. Obwohl sie zum ersten Mal in einem anderen Land ist fühlt sie sich sehr wohl hier in Deutschland. "Für mich ist alles fremd, aber zum Glück sind die Leute hier in Deutschland sehr freundlich, sowohl die Studenten und Mitarbeiter in der Sinologie als auch die Passanten auf der Straße. Sie haben mir oft geholfen."
Neben ihrer Lehrtätigkeit lernt Wu Chwun-Jing fleißig Deutsch. "Husserl und Heidegger sowie ihre Phänomenologie haben bei mir für Deutschland und deutsche Kultur Interesse geweckt. Zur Zeit kann ich nur einige Sätze, aber ich hoffe, dass ich in einem Jahr gutes Deutsch sprechen kann."
Li Wenhong aus Qingdao --- "Vor zehn Jahren war ich schon als Austauschstudentin hier am Sinologischen Institut. Ich kenne Heidelberg gut, in den letzten Jahren hat sich die Stadt fast nicht verändert. Dafür ist meine Rolle eine ganz andere als früher."
Wenn ich durch die Straßen gehe erinnere ich mich langsam wieder an meine Studentenzeit in Heidelberg", sagte Li Wenhong. Zuletzt arbeitete sie als Sprachdozentin in der Deutschabteilung der Fremdsprachenhochschule Beijing. Jetzt ist sie nach Heidelberg zurückgekehrt. Li Wenhong unterrichtet in diesem Semester den Anfängerkurs Hörverständnis.
Neben ihrem Unterricht möchte sie zum Thema Menschrechte in der deutschen Außenpolitik forschen. Hierzu hat sie bereits einige Bücher aus der Universitätsbibliothek und dem politikwissenschaftlichen Institut ausgeliehen. Von den Professoren dort habe sie viele wichtige Hinweise bekommen, erzählt Li Wenhong. "Deutschland ist in diesem Forschungsbereich sehr aktiv, ich interessiere mich dafür und möchte mich damit beschäftigen. Dadurch kann ich auch wieder eine schöne Zeit in Heidelberg verbringen."
Miss Mao sorgt für Aufsehen
Wie in China gegen unliebsame Kunst vorgegangen wird - und dies den Künstlern mitunter nützen kann.
Am 6. Mai ging in Peking die "CIGE", Chinas derzeit wichtigste Ausstellung für Zeitgenössische Kunst, zu Ende. An vier Tagen zeigten 120 internationale und lokale Galerien Werke größtenteils chinesischer, aber auch internationaler Künstler. Jeden Tag gingen Vertreter des Organisationskomitees durch die Hallen um zu überprüfen, ob die Exponate "den chinesischen Vorschriften entsprechen", wie der Text in der offiziellen Ausschreibung lautet.
"Edition Le Monde Diplomatique: China. Verordnete Harmonie, entfesselter Kapitalismus."
China ist überall und ständig wiederkehrendes Thema. Kaum vergeht eine Woche, in der nicht eine größere Tages- oder Wochenzeitung ein China-Spezial oder ähnliches bringen würde. Und so wählt "Le Monde diplomatique", bisher insbesondere für den "Atlas der Globalisierung" bekannt, für ihr erstes Themenheft der neu erscheinenden Reihe "Edition LMD" auch gleich China.
Chinavereine, Asiengesellschaften und ihre Publikationen
Weltweit gibt es eine ganze Reihe chinawissenschaftlicher Vereinigungen, die ihre Arbeiten zum Teil auch online zugänglich machen. Einige der wichtigsten Chinavereine und Asiengesellschaften werden hier kurz vorgestellt.
SHAN-Treffen in Beijing
Am Samstag, den 21. April 2007 fand in Beijing in der South German Bakery das Gründungstreffen der Ortsgruppe Beijing statt.
Patricia Schetelig, die bei der Deutschen Botschaft in Beijing arbeitet und auch Mitglied des Kuratoriums von SHAN ist, sprach ein Grußwort von Seiten des Kuratoriums. Darin betonte sie, dass die Gründung des Alumnivereins „eine großartige Idee und gerade für Sinologen die Vernetzung untereinander von großem Interesse sei.“ Sie lobte ausdrücklich die bisher geleistete Arbeit, wie etwa den regelmäßig erscheinenden Newsletter und die gelungen gestaltete Website.
In der anschließenden Vorstellungsrunde gaben alle Teilnehmer Einblicke in ihre Tätigkeitsfelder, die von Unternehmensberatung oder der Arbeit für die Botschaft über chinesisch-deutschen Kulturaustausch und Traditionelle Chinesische Medizin bis zur Forschung im Bereich klassische chinesische Archäologie oder zur Internationalisierungsstrategie chinesischer Unternehmen reichten. Diese Vielfältigkeit zeigt auch die Flexibilität der Einsetzbarkeit sinologischer Kompetenzen und beweist, dass es für Sinologen zwar nicht „den“ idealen Job geben kann, sie für viele Bereiche aber die ideale Qualifikation mit sich bringen können.
Michael Meyer, Berater bei Boston Consulting in Beijing, betonte jedoch, dass „Firmen darauf achten, womit man sich während des Studiums beschäftigt hat und welche Persönlichkeit sich daraus entwickelt hat.“ Mehrere Fremdsprachen seien natürlich immer ein plus genauso wie ein wirtschaftswissenschaftliches Zusatzfach und gute Noten. Sinologen haben in vielen Bereichen Jobaussichten, müssen diese allerdings noch aktiver als so genannte „harte“ Fächer gestalten. Trotz allem sei es seiner Meinung nach oft leichter, einem guten Sinologen wirtschaftliches Know-how beizubringen als einem Wirtschaftsstudenten Chinesisch.
Über die Wichtigkeit der Sprachkenntnisse in ihrer Arbeit für die Botschaft sprach auch Patricia Schetelig. Als Sinologin mit sehr guten Chinesischkenntnissen hätte sie einen deutlichen Vorteil gegenüber denjenigen, die die hiesige Landessprache nicht können.
Isabell Hess-Friemann, ursprünglich auf das Christentum in China spezialisiert, mittlerweile als Heilpraktikerin in Beijing tätig, wies aber darauf hin, dass „gegenüber Sinologen in vielen Firmen Vorurteile existierten.“ Sinologen identifizierten sich so sehr mit der chinesischen Kultur, dass nicht mehr klar sei, „auf wessen Seite sie eigentlich stünden.“ Auf der anderen Seite brächten Sinologen aus diesem Grund auch vielerlei Erfahrungen und Netzwerke aus China mit, die sie im Berufsleben zum Einsatz bringen könnten.
Alexandra Dziuba, die lange Zeit für das Goetheinstitut in Peking gearbeitet hat, wies darauf hin, dass gerade für die jetzige Studentengeneration Praktika „das A und O für den Eintritt ins Berufsleben seien,“ und es wichtig sei, sich schon während des Studiums in dem Bereich zu orientierten, den man sich als späteres Berufsfeld vorstellen könne. Denn es ist nicht so, „dass der Arbeitsmarkt auf Sinologen wartet“, wie Michael Meyer es treffend auf den Punkt brachte.
Aus diesem Grund waren sich alle Anwesenden einig, dass SHAN für angehende, aber auch fertige Sinologen eine gute Plattform bietet, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen, und den Studenten der Heidelberger Sinologie mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Am Ende des Treffens entschieden sich daher auch alle Teilnehmer, die noch nicht Mitglied von SHAN waren, dem Verein beizutreten.
Cora Jungbluth, Liisi Karindi
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Miss Mao sorgt für Aufsehen
Am 6. Mai ging in Peking die „CIGE“, Chinas derzeit wichtigste Ausstellung für Zeitgenössische Kunst, zu Ende. An vier Tagen zeigten 120 internationale und lokale Galerien Werke größtenteils chinesischer, aber auch internationaler Künstler. Jeden Tag gingen Vertreter des Organisationskomitees durch die Hallen um zu überprüfen, ob die Exponate „den chinesischen Vorschriften entsprechen“, wie der Text in der offiziellen Ausschreibung lautet. Als nicht vorschriftsmäßig beurteilten sie unter anderem die Skulpturen der Brüder Gao, die eine italienische Galerie ausstellte: „Miss Mao“ ist eine Kunststoffskulptur in mehreren Ausführungen und verschiedenen Größen, die Kopf und Oberkörper einer unbekleideten comicartigen Figur zeigt. Die Frisur und das charakteristische Muttermal am Kinn verraten, dass es sich um ein Porträt Mao Zedongs handelt. Allerdings hat die Figur Brüste und eine pinocchioartige Nase. Die Aussage ist, der Galeristin nach, die folgende: Maos größte Lüge sei gewesen, dass er die „Mutter der Nation“ sei, sprich, dass der kommunistische Staat für die Menschen sorge.
Gegen 14 Uhr am 2. Ausstellungstag, so schildert es die Galeristin Beatrice Benedetti, sei ein Mitglied des Organisationskomitees in Begleitung dreier Wachmänner aufgetaucht und hätte kurz angebunden deutlich gemacht, dass die zwei Exemplare von Miss Mao nicht mehr ausgestellt werden dürften. Proteste der Galeristin und der Künstler hielten die Wachmänner nicht davon ab, die Statuen provisorisch mit Tüchern und Plakatfolien zu verhüllen. Die Bitte der Gao–Brüder Löcher für die Augen und die Nase freischneiden zu dürfen lehnten sie kategorisch ab, ebenso wie den von der Galeristin daraufhin an die Sockel der Statuen angebrachten Schriftzug „Censured by the government“.
Durch einen glücklichen Zufall kam allerdings in diesem Augenblick der Genfer Galerist und Sammler Pierre Huber vorbei. Huber ist unter anderem Creative Director der im September in Shanghai stattfindenden „ShContemporary“ (ebenfalls eine Messe für Zeitgenössische Kunst) und schreibt derzeit an einem Buch über chinesische Zensur. Er erstand die kleinere Ausführung von Miss Mao – samt dem Überwurf und dem provisorisch angebrachten Zensurhinweis – für 15 000 US Dollar. Der wirtschaftliche Schaden den das Atelier davonträgt ist also eher gering. Vielmehr hat die, zugegebenermaßen zu Teilen auch provozierte Zensur laut Beatrice Benedetti dazu geführt, dass den Plastikskulpturen der Brüder Gao große Aufmerksamkeit zuteil wurde.
Andere Ateliers hatten weniger Glück. Ausstellungsstücke, die leichter zu transportieren waren als die wuchtige Miss Mao, mussten kurzerhand entfernt werden. Dem von der Kunsthalle Koblenz ausgestellten Künstler Ren Rong gelang es laut Aussage des deutschen Vertreters „mit Engelszungen“ die Veranstalter davon zu überzeugen, dass seine Bilder keine Kritik darstellten, sondern er vielmehr Stolz darauf sei (in Form seines Logos) mit Mao auf einem Bild zu erscheinen. Die Spermienschwärme die von Maos Kopf ausgingen, schienen daraufhin kein Problem mehr darzustellen.
Die Brüder Gao sind nicht das erste Mal mit den chinesischen Behörden in Berührung gekommen. Selbst in ihrer eigenen Galerie dürfen sie bestimmte Kunstwerke nicht ausstellen. Da sie sich 1989 an einer Unterschriftenaktion für den politischen Gefangenen Wei Jingsheng beteiligten, wurde ihnen für mehrere Jahre die Ausreise aus China untersagt.
Weiterführende Informationen:
CIGE
Gao-Brüder
ShContemporary
Fabian Lübke
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Edition Le Monde Diplomatique: China. Verordnete Harmonie, entfesselter Kapitalismus.
China ist überall und ständig wiederkehrendes Thema. Kaum vergeht eine Woche, in der nicht eine größere Tages- oder Wochenzeitung ein China-Spezial oder ähnliches bringen würde. Und so wählt „Le Monde diplomatique“, bisher insbesondere für den „Atlas der Globalisierung“ bekannt, für ihr erstes Themenheft der neu erscheinenden Reihe „Edition LMD“ auch gleich China.
Wenn sich auch der Vergleich mit ähnlichen Publikationen, wie beispielsweise den „Heften zur politischen Bildung“ der Bundeszentrale für politische Bildung aufdrängt, so unterscheiden sich beide durch die Strukturierung des Inhalts voneinander. Der vorliegende Band ist weniger ein in sich geschlossener, inhaltlich stringent positionierter Aufsatz über aktuelle Aspekte der chinesischen Entwicklung, sondern vielmehr eine lose Sammlung von Artikeln und Essays von ganz unterschiedlichen Autoren.
China polarisiert, dem kann sich auch die Redaktion von „Le monde diplomatique“ nicht entziehen. Die Grundfrage, der sich die Redaktion gegenübersieht und die man durch die Beiträge sowie deren Auswahl hindurch nachverfolgen kann, ob man nämlich einen kritischen Ton anschlägt oder eher die Fortschritte der letzten Jahre in den Vordergrund stellt, wird nicht mit einer einheitlichen Positionierung beantwortet, sondern jedem Autor überlassen.
Obwohl das Editorial die vermeintliche Marschrichtung mit einem kritischen Überblick über die aktuelle Situation in China anhand der Propagandaparole der „harmonischen Gesellschaft“ vorzugeben scheint, finden sich dadurch erstaunlich unterschiedliche Positionen wieder. So findet sich vom Direktor des Zentrums für Amerikastudien der Fudan University in Shanghai eine Rechtfertigung der chinesischen Position zum Irakkrieg neben einem Plädoyer von Lung Yingtai für die internationale Anerkennung Taiwans wieder. Ein Blick auf die Autorenliste offenbart auch warum. Neben einigen hauseigenen Journalisten des Herausgeberverlags finden sich dort ferner für sinologische Ohren nicht unbekannte Namen wie Wang Hui, Georg Blume oder eben Lung Yingtai.
Etwas zu wünschen übrig lässt jedoch die redaktionelle Nachbearbeitung. Abgesehen von einigen Widersprüchen im Detail (in einem Artikel bekämpft Chiang Kai-shek in den dreißiger Jahren erst die Kommunisten, dann die Japaner; während in einer Fußnote auf Seite 51 das genau entgegengesetzt dargestellt wird) erfordern unterschiedliche Sichtweisen für den mit der Diskussion nicht ganz vertrauten Leser eine Erläuterung. Wenn von einem der Autoren wie in China politisch korrekt der Terminus „Unabhängigkeit Taiwans“ in Anführungszeichen gesetzt wird, während sie in einem anderen Artikel gefordert wird, dann wäre da eine Erläuterung angebracht, der solche Feinheiten in den Diskurs über die entsprechende Frage einordnet.
Zudem stellt sich die Frage, warum die Aufsätze und Artikel thematisch nur ungenau geordnet sind: warum etwas über die derzeitigen Vorbereitungen auf Olympia lesen, dann etwas zu Außenpolitik um daraufhin doch wieder zur Innenpolitik zurückzukehren?
Sehr positiv fallen dagegen die etwa aus dem „Atlas der Globalisierung“ bekannten Grafiken und die Zeitleisten auf, die dem Leser übersichtlich und einprägsam eine Menge Informationen zu vermitteln wissen.
Insgesamt gelingt es den Herausgebern, die wichtigsten Facetten zu China herauszugreifen und in griffigen Artikeln dem Leser zu präsentieren, ohne sich auf eine endgültige Bewertung oder Sichtweise festlegen zu wollen oder zu können. Dies geschieht immerhin mit mehr Tiefe als in einigen der derzeitigen auf den Markt erscheinenden Bücher über China – viel mehr als das lässt sich von einem solchen Band kaum erwarten.
Benjamin Kemmler
Edition Le Monde Diplomatique Nr. 1/2007
China
Le Monde Diplomatique
ISBN 1864-3876 (978-3-937683-09-6)
EUR 18,00
Artikelaktionen
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Chinavereine, Asiengesellschaften und ihre Publikationen
Arbeitsgemeinschaft junger Chinawissenschaftler/Innen (China AG)
Die China AG ist eine 1992 gegründete sinologische Nachwuchsgruppe, die sich einmal im Jahr an wechselnden Orten trifft, zuletzt im Februar 2007 in Berlin. Sie veröffentlicht keine Publikationen, besitzt aber in Heidelberg eine Homepage mit einer ausführlichen Liste von Veröffentlichungen und betreibt eine E-Mailliste.
>> zur Webseite der China AG
Deutsche Gesellschaft für Asienkunde (DGA)
Die zunächst 1967 gegründete und seit 1981 den heutigen Namen tragende DGA ist die wichtigste gegenwartsbezogene asienwissenschaftliche Organisation in Deutschland, die Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Politik und Wirtschaft. Die DGA trifft sich alle zwei Jahre in Berlin, zuletzt im Mai 2007. Sie publiziert seit 1981 die vierteljährliche wissenschaftliche Zeitschrift "ASIEN", die Inhaltsverzeichnisse sind online verfügbar.
Die DGA hat seit zwei Jahren eine Nachwuchsgruppe, die eigene Tagungen durchführt. Ein Bericht von der letzten Tagung ist hier im SHAN-Newsletterarchiv zu finden.
>> zur Webseite der DGA
Deutsche Morgenländische Gesellschaft (DMG)
Die schon 1845 gegründete DMG ist eine berühmte Organisation für klassische Orient-Studien. Sie veranstaltet in unregelmäßigen Abständen den "Deutschen Orientalistentag", der 2007 in Freiburg stattfindet. Die DMG veröffentlicht vor allem die "Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft" (ZDMG).
>> zur Webseite der DMG
Deutsche Vereinigung für Chinastudien e.V. (DVCS)
Die DVCS wurde 1990 in Berlin gegründet und förderte in den folgenden Jahren vor allem die Zusammenarbeit ost- und westdeutscher, sowie österreichischer und schweizerischer Chinaexperten. Die Vereinigung besitzt keine Zeitschrift, hat aber von vielen ihrer Tagungen Konferenzbände veröffentlicht. Der wichtigste war der Band "Chinawissenschaften", der zum ersten Mal die gesamte deutschsprachige Sinologie des 19. und 20. Jahrhunderts dokumentierte und oft rezensiert wurde. Das Inhaltsverzeichnis ist hier zu finden. 2006 fand eine Tagung in Köln mit dem Thema Sport in China statt. Die nächste Tagung ist für November 2007 in Bochum geplant.
>> zur Webseite der DVCS
Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF)
Die GDCF Berlin, die in den frühen siebziger Jahren gegründet wurde, hat 1990 die Redaktion der Zeitschrift "Das neue China" übernommen, die vierteljährlich erscheint und schwerpunktmässig die Volksrepublik China und die deutsch-chinesischen Beziehungen in kurzen, lesbaren Beiträgen behandelt.
>> zur Webseite der GDCF
Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens E.V. (OAG)
Die 1950 gegründete hamburgische O.A.G. (Ost-Asiatische-Gesellschaft) führt die Tradition der 1873 in Tôkyô gegründeten "Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens" fort. Sie veröffentlicht – meist einmal im Jahr – die "Nachrichten der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens E.V." (NOAG). Außerdem veröffentlicht sie die Buchreihe "Mitteilungen der Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens E.V." (MOAG).
>> zur Webseite der OAG
European Association of Chinese Studies (EACS)
Die EACS wurde 1975 in Paris als Nachfolgerin der "Junior Sinologues Conferences" gegründet, die auf das Jahr 1948 zurück gingen. Seit 1976 finden alle zwei Jahre wissenschaftliche Tagungen statt, die letzte 2006 in Slowenien, von der hier ein Bericht im Newsletterarchiv zu finden ist. Die nächste ist für 2008 in Lund (Südschweden) geplant.
Die EACS vertreibt zweimal im Jahr einen online zugänglichen Newsletter. Von manchen Tagungen sind Konferenzbände erschienen, die jeweils in den einzelnen Tagungsorten erstellt und veröffentlicht wurden. Einen umfangreihen Überblick über die EACS und ihre Geschichte gibt es hier
>> zur Webseite der EACS
Association for Asian Studies (AAS)
Die AAS ist die wichtigste internationale Organisation der Asienforschung und hat mehrere tausend Mitglieder, vor allem in den USA. Die jährlichen Konferenzen finden im Frühjahr in wechselnden amerikanischen Universitätsstädten statt. Die AAS veröffentlicht die hochangesehene vierteljährliche Zeitschrift "Journal of Asian Studies" und zusätzlich einen Newsletter und die Reihe "Education about Asia".
>> zur Webseite der AAS
Dr. Thomas Kampen
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