Newsletter Juni 2009 Nr. 34
INHALT
Ein Blick zurück - die Jahreshauptversammlung 2009
Am 3. Juni fand die diesjährige Hauptversammlung von SHAN statt, deren wichtigste Aufgabe die Wahl eines neuen Vorstands war. Gleichzeitig bot sich für die scheidenden Vorstandsmitglieder die Gelegenheit, eine Bilanz ihrer Arbeit zu ziehen. Dabei wurde deutlich, wie viel der Verein im letzten Jahr geleistet hat.
Frischer Wind - der neue Vorstand von SHAN
Ehrgeizige Ziele haben sich die neuen Vorstandsmitglieder für das kommende Vereinsjahr gesteckt. Im Vordergrund stehen vor allem die Verbesserung der Außenwirkung und der internen Organisation des Vereins, aber auch ganz konkrete Einzelprojekte. Wir stellen Ihnen hier den neuen Vorstand vor. Eines steht fest: Bei SHAN gibt es keinen Mangel an engagierten Frauen in Führungspositionen.
Rezension: Chiew-Siah Tei - Der Pavillon der springenden Fische
Als Tochter chinesischer Migranten in Malaysia geboren und aufgewachsen, lebt die Autorin Chiew-Siah Tei seit 2002 in Glasgow. Sie schreibt sowohl auf Chinesisch als auch auf Englisch und gewann bereits einige Preise für chinesische Prosa und Kurzfilme. In ihrem Roman erzählt sie die Geschichte von Chai Mingzhi, dem erstgeborenen Enkel von Meisters Chai, dem Clan-Oberhaupt und Großgrundbesitzer im Pflaumenblütendorf.
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Popular Propaganda? Art and Culture in Revolutionary China
Im März bekam Frau Prof. Dr. Barbara Mittler den "Henry Allen Moe Prize" der Amerikanischen Philosophischen Gesellschaft verliehen. In dem ausgezeichneten Artikel geht sie der Frage nach, warum die Propaganda der Kulturrevolution ihre Wirkung entfalten konnte, und wie sie von ihrem Zielpublikum aufgenommen wurde: wie erklärt man, dass die Menschen eine Propaganda nicht zurückweisen, die aus einer Zeit kommt, deren Erinnerung für viele eine Erinnerung an Folter, Gewalt und psychologischen Terror bedeutet?
Die Lektüre lohnt sich nicht nur, weil der Text spritzig geschrieben ist, sondern weil er auch den Blick für eine differenziertere Sicht auf die heute noch in China populäre Kunst jener Zeit freimacht. Und nebenbei lernen wir einen populären deutschen Witz der vierziger Jahre kennen.
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Ein Blick zurück - die Jahreshauptversammlung 2009
Die wichtigste Aufgabe der Jahreshauptversammlung am 3. Juni 2009 war die Wahl eines neuen Vorstandes. Gleichzeitig bot sich für die scheidenden Vorstandsmitglieder die Gelegenheit, eine Bilanz ihrer Arbeit zu ziehen. Dabei wurde deutlich, wie viel der Verein im letzten Jahr geleistet hat.
Da wären zum einen die interessante Vorträge von Bundesminister a.D. Christian Schwarz-Schilling über seinen Weg vom Sinologiestudium in die Politik, von Professor Carsten Herrmann-Pillath über das chinesische Innovationssystem und von Elinor Rowlands über ehrenamtliche Arbeit in China zu nennen. In einem Bewerbungstraining mit zwei professionellen Trainerinnen für berufliche Fort- und Weiterbildung und einer Fortbildung für Lehrende der chinesischen Sprache konnten die Studierenden sich außerdem wertvolle Tipps holen und über den akademischen Tellerrand schauen.
Auch die Kooperationen wurden ausgeweitet. So fanden in Zusammenarbeit mit der Fachschaft zwei Praktika-Informationsveranstaltungen statt, die insbesondere bei den Bachelorstudenten auf großes Interesse stießen. SHAN nahm mit seinen Mitgliedern an der von der China-Initiative Heidelberg veranstalteten John Rabe Matinee teil, ebenso wie am Chinesischen Dorf im Rahmen des Aktionstags Lebendiger Neckar.
Das Schulteam war erneut sehr aktiv. Neben den von studentischen Teammitgliedern geleiteten Chinesisch-AGs an diversen Schulen der Region ist hier insbesondere die eigene Datenbank für Unterrichtsmaterialien aufzuführen, die bereits auf der Tagung des Fachverbands Chinesisch in Berlin präsentiert werden konnte. Daneben nahm das Team in Zusammenarbeit mit der Akademie für Information und Management in Heilbronn an der letzten Pfingstakademie teil und veranstaltete einen Gongfu Workshop in Kooperation mit dem Nibelungemuseum Worms.
Das PR-Team hat es wieder geschafft jeden Monat einen Newsletter herauszubringen, der Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit über die Tätigkeiten des Vereins informiert und Wissenswertes aus dem weiten Feld der Sinologie berichtet hat. Die zweite große Aufgabe des Teams war die Erstellung einer neuen Homepage, wobei insbesondere deren Mitgliederbereich in Zukunft neue Möglichkeiten für SHAN eröffnen wird.
Höhepunkt des Jahres war aber sicherlich die 2. Ehemaligenfeier am 16. Mai 2009, die auch dieses Mal ein voller Erfolg war und viele Ehemalige und Studierende im Rahmen eines schönen Festes in Heidelberg zusammen gebracht hat. Nach einem Workshop über Innovationsstrategien und einem Sektempfang in den Räumen des Karl Jaspers Centers hielt Professor Rudolf G. Wagner die Festrede in der Alten Aula der Universität und ließ aus Anlass seines letzten Lehrsemesters noch einmal die Entwicklung der Heidelberger Sinologie Revue passieren.
Auch die finanzielle Bilanz des letzten Jahres fällt positiv aus. Trotz des großen Kostenaufwands für die Ehemaligenfeier steht der Verein gut dar, und gegenüber dem Vorjahr konnte sogar ein kleiner Gewinn erzielt werden, womit ein komfortables Polster für den neuen Vorstand geschaffen wurde. Dieser stellt sich nach der Neuwahl wie folgt dar:
Vorsitzende: Hanni Truong
1.Stellvertreterin: Kristina Bodrozic-Brnic
2.Stellvertreterin: Simone Müller
Kassenwart: Wan Li
Schriftführerin: Christel Chemnitz
1.Beisitzerin: Lena Hessel
2.Beisitzerin: Thomas Kampen
Aus dem Vorstand ausgeschieden sind die Vorsitzende Josie-Marie Perkuhn, der 2. Stellvertreter Johannes Lejeune, Kassenwart Sven Lippmann und die 1. Beisitzerin Cora Jungbluth. Ihnen und allen, die im letzten Jahr mit Fleiß und Freude bei der Verwirklichung der zahlreichen Aufgaben des Vereins geholfen haben, sei an dieser Stelle ein großes Dankeschön ausgesprochen!
Johannes Lejeune
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Frischer Wind - der neue Vorstand von SHAN
Ehrgeizige Ziele haben sich die neuen Vorstandsmitglieder für das kommende Vereinsjahr gesteckt. Im Vordergrund stehen vor allem die Verbesserung der Außenwirkung und der internen Organisation des Vereins, aber auch ganz konkrete Einzelprojekte. Wir stellen Ihnen hier den neuen Vorstand vor. Eines steht fest: Bei SHAN gibt es keinen Mangel an engagierten Frauen in Führungspositionen.
Das Ehemaligentreffen am 16.5. stellte nicht nur eines der wichtigsten Projekte des letzten Jahres dar, sondern auch den glanzvollen Schlusspunkt für den im Mai 2008 gewählten Vereinsvorstand. Mit der Mitgliederversammlung am 3. Juni verabschiedete sich der alte Vorstand mit der Wahl des neuen Vorstandes.
Die Vorstandswahl ging wie folgt aus:
Hanni Truong (Vorsitzende; Zweite von rechts)
Kristina Bodrozic-Brnic (1. Stellvertreterin; ganz rechts)
Simone Müller (2. Stellvertreterin)
Li Wan (Schatzmeisterin; Zweite von links)
Christel Kemnitz (Schriftführerin; ganz links)
Dr. Thomas Kampen (1. Beisitzer)
Lena Hessel (2. Beisitzerin)
Bei der Zusammensetzung des neuen Vorstands gibt es sowohl Kontinuität als auch Abwechslung.
Josie-Marie Perkuhn wird als Vorsitzende von Hanni Truong abgelöst, die auch im letzten Jahr bereits aktiv im Vorstand mitarbeitete und gemeinsam mit Cora Jungbluth (Leiterin Team Alumni) federführend an der Organisation des Ehemaligentreffens beteiligt war. Hanni studiert Ostasienwissenschaften und politische Ökonomik im 6. Semester. Für das kommende Jahr stehen für Hanni vor allem Effizienzsteigerung und Erhöhung der Attraktivität von SHAN für Studierende und Alumni im Vordergrund. Die “Entlastung der einzelnen Mitarbeiter durch Effizienzsteigerung” soll erreicht werden, indem Projekte genauer konzipiert und die Teams besser vernetzt werden. Um den Beitritt zu SHAN attraktiver zu machen, will sich Hanni einerseits für eine langfristige Beitragssenkung einsetzen, die durch Sponsorenbeiträge finanziert werden könnte, andererseits dafür, sowohl Alumni als auch Studierende des Instituts besser einzubinden, beispielsweise durch mehr Zusammenarbeit mit der Fachschaft.
Den Posten der ersten Stellvertreterin übernimmt Kristina Bodrozic-Brnic. Mit ihr konnte SHAN ein neues Gesicht für den Vorstand gewinnen. Die Studentin der Sinologie und Ostasiatischen Kunstgeschichte engagierte sich bereits im Team “Öffentlichkeitsarbeit”, dessen Leitung sie nun übernimmt. Auch sie will den Bekanntheitsgrad von SHAN erhöhen. Das Profil des monatlichen Newsletters will sie gestalten, indem sie “kreative Ideen fördern” und “neue Features einbringen” wird. Daneben liegt ihr vor allem am Herzen, mehr Studenten für eine aktive Mitarbeit in den Teams zu gewinnen.
Wie Hanni Truong hat auch die zweite Stellvertreterin, Simone Müller, bereits Vorstandserfahrung. Im letzten Jahr war sie als Schriftführerin tätig. Simone studierte moderne Sinologie, öffentliches Recht und Politische Wissenschaften Südasiens auf Magister und absolvierte zusätzlich ein Zweitstudium der Anglistik und politischen Wissenschaften auf Lehramt. Seit Januar unterrichtet sie als Referendarin Englisch, Gemeinschaftskunde und Chinesisch am Friedrich-Schiller-Gymnasium Marbach. Simones Ziel für das kommende Jahr ist vorrangig die Weiterführung der Arbeit des Schulteams, das Projekttage und Arbeitsgemeinschaften an Schulen der Region betreut, um zu einem differenzierteren Chinabild an deutschen Schulen beizutragen. Dazu gehört auch der Ausbau der Wikidatenbank zur Vernetzung von Chinesischlehrer/Innen in Deutschland.
Wan Li löst Sven Lippmann als Kassenwart ab. Die ursprünglich aus Nanchang stammende Li studiert moderne Sinologie und Deutsch als Fremdsprache. Als Kassenwärtin möchte sie sich neben den laufenden Vereinsaufgaben für die Gewinnung neuer Mitglieder einsetzen und die Suche nach Sponsoren vorantreiben.
Christel Kemnitz, die zur Schriftführerin gewählt wurde, ist Bachelorstudentin mit den Fächern Ostasienwissenschaften und Ethnologie. Christel absolvierte bereits ihr Studienpraktikum bei SHAN und ist in diesem Jahr erstmals Mitglied im Vorstand. Als Leiterin des Teams “Unternehmenskontakte” möchte sie sich dafür engagieren, den Bekanntheitsgrad von Ostasienwissenschaftlern bei Unternehmen zu erhöhen, deren “breitgefächertes Fachwissen” und “interkulturelle Kompetenzen” für viele Unternehmen von Interesse sind. Gleichzeitig will sie Studierenden helfen, ihre Kompetenzen im Rahmen von Praktika anzuwenden und zu erweitern.
Neben Thomas Kampen, der SHAN weiterhin als Beisitzer erhalten bleibt, ist mit der zweiten Beisitzerin, Lena Hessel, ein weiteres neues Gesicht im Vorstand hinzugekommen. Lena studierte zunächst Jura in Heidelberg. Interesse an ausländischem Recht und an Ostasien brachten sie zuerst ins Sprachlabor zum Chinesisch-Unterricht, schließlich aber zum Parallelstudium Sinologie und 2008/9 für ein Jahr an die Tsinghua Universität in Beijing. Neben SHAN engagiert sie sich auch im Debattierclub. Sie möchte als Vorstandsmitglied vor allem die Zusammenarbeit mit anderen Fachbereichen stärken, beispielsweise durch gemeinsame Vortragsveranstaltungen oder Workshops.
Insgesamt hat sich für das Vereinsjahr 2009/10 ein hochmotiviertes Team zusammen gefunden, das auf spannende Ergebnisse hoffen lässt. Aber auch hochmotivierte Vorstandsmitglieder sind auf engagierte Mitarbeiter angewiesen, um Projekte umsetzen zu können. SHAN bietet allen interessierten Studierenden und Absolventen die Möglichkeit, sich in den Teams im Alumnibetreuung, Unternehmenskontakte, Öffentlichkeitsarbeit oder im Schulteam zu engagieren. Auch wer noch kein Mitglied des Vereins ist, kann gerne in die Teamarbeit „reinschnuppern“. Selbstverständlich stellt SHAN ehrenamtlichen Mitarbeitern auch Bescheinigungen über ihre Tätigkeit aus.
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Rezension: Chiew-Siah Tei - Der Pavillon der springenden Fische
„Yinshui siyuan.“ Denke immer an die Quelle des Wassers, das dir Leben schenkt.
Nein, Mingzhi wird nie vergessen, woher er kommt. Auch dann nicht, als er endlich dem Herrenhaus und seinem Großvater entkommen und zum ersten Mal den Geschmack von Freiheit kosten kann. Zum ersten Mal muss er sich nicht den strengen Regeln und Bräuchen der Familie beugen, durch die er sich stets eingeengt fühlt. Er genießt es, die Fische in seinem Teich zu beobachten, wie sie unbefangen plätschern, springen und blubbern – in seinem Pavillon der springenden Fische. An seinem Zufluchtsort kann er sich in Ruhe auf seine Prüfungen vorbereiten, sich heimlich neues Wissen von den fremden Teufel aneignen und vom Mädchen im blauen Kleid träumen, bei dem ihm jedes mal ein Hauch von Jasmin in die Nase steigt.
Als Tochter chinesischer Migranten in Malaysia geboren und aufgewachsen, lebt die Autorin Chiew-Siah Tei seit 2002 in Glasgow. Sie schreibt sowohl auf Chinesisch als auch auf Englisch und gewann bereits einige Preise für chinesische Prosa und Kurzfilme. In ihrem Roman erzählt sie die Geschichte von Chai Mingzhi, dem erstgeborenen Enkel von Meisters Chai, dem Clan-Oberhaupt und Großgrundbesitzer im Pflaumenblütendorf.
Es ist das Jahr 1875. Meister Chai hat beschlossen, dass sein neugeborener Enkel Mandarin werden und der Familie nicht nur zu noch mehr Reichtum verhelfen, sondern auch Ehre und Ansehen einbringen soll. So wächst Mingzhi in einer Familie auf, deren hierarchische und traditionelle Werte, Bräuche und Pflichten er schnell zu verstehen lernt. Es ist eine jahrtausendalte Tradition, die auch noch am Ende des 19. Jahrhunderts das kaiserliche China prägt. Die Erwartungen der Familie, das Pflichtgefühl der Kinder und die Rolle der Frau stehen dabei im Vordergrund.
Mingzhi ist ein begabter Schüler, der bald alle Fünf Klassiker und die Vier Bücher auswendig kann und deren Inhalt verinnerlicht hat. Er ist gewillt die Prüfungen zu bestehen und verbringt viel Zeit mit seinem Studium, sehr zur Freude von Meister Chai, der seinen Enkel bereits im Amtssaal sieht. Doch anders als von Meister Chai geplant ist das Studium für Mingzhi vor allem ein Weg, um dem Haus seines Großvaters, dem Pflaumenblütendorf und dem Duft der Mohnblüten zu entfliehen.
Dem Leser entgeht nicht, dass Mingzhi immer wieder von schlechten Träumen heimgesucht wird: Ereignisse aus seiner Kindheit, sein Freund Kleiner Spatz aus der Operntruppe und sein schwarzer Hund Kohle. Dazu quälen ihn der Hass und Neid seines Halbbruders und die Opiumsucht seines Vaters. Trost findet er nur bei seiner liebevollen Mutter und seinem Onkel Liwei. Durch seine Freundschaft mit Vater Terry erweitert sich für Mingzhi der Horizont. Er lernt die englische Sprache, damit er Vater Terrys Bücher lesen und dadurch seinen Wissensdurst stillen kann. Er ist neugierig auf all die Dinge, von denen er noch nie etwas erfahren hat. All die fremden Länder, die er gerne bereisen würde.
Währenddessen machen sich Unruhen im ganzen Land bemerkbar. Die Fremden im Reich bringen nichts Gutes. Verträge werden geschlossen, Gebiete abgetreten. Dazu beherrschen die Intrigen und Korruption der Beamten das Leben. Das Volk hungert und leidet. Reformen müssen her, eine Umstrukturierung der Machtverhältnisse und mehr Gerechtigkeit, so die Forderungen der intellektuellen Demonstranten. Es sind die Petition und Reformvorschläge Liang Qichaos und Kang Youweis, die nach einer Erneuerung schreien.
Durch die bestandenen Prüfungen ist Mingzhi nun an seinem Ziel angelangt. Es ist Mandarin. Er versucht gerecht zu handeln und dem Volk so gut er kann zu dienen. Es sind jedoch schwere Zeiten für den jungen Beamten. In den Wirren des Boxeraufstandes verändert sich für Mingzhi das ganze Leben.
„Bei der Geburt sind alle Menschen gut. Vom Wesen her ähnlich, entwickeln sie doch unterschiedliche Gewohnheiten...“.
Mit der großen Liebe zum Detail ist es Chiew-Siah Tei nicht nur gelungen, den Leser an diese Geschichte zu fesseln, sondern auch mit dem Protagonisten mitzufühlen und mit ihm erwachsen zu werden. Der für den Man Asian Literary Prize 2007 nominierte erste Roman Teis ist voller Kontraste, Konflikte und Weisheiten aus der chinesischen Kultur und den Lehren des Konfuzius, eingebettet in poetischen Zeilen und einen historischen Hintergrund. Der Leser bekommt einen guten Einblick in die Gesellschaft Chinas am Ende der Qing-Dynastie und erhält einen Eindruck davon, welchen Stellenwert die Beamtenprüfungen einnahmen. Der Pavillon der springenden Fische ist ein lesenswerter Roman, der zwar keine monumentale Dramatik vorzuweisen hat und ein gewisses Verständnis für die Geschichte und Kultur Chinas voraussetzt, jedoch durch die gewählte und wohlgeformte Sprache Teis, die ihre tiefe Verbundenheit zu ihrer Herkunft verrät, besticht.
Chiew-Siah Tei (2009): Der Pavillon der springenden Fische (dt. Übersetzung: Clausia Feldmann)
ISBN: 3426198231
Originaltitel: Little Hut of Leaping Fishes
Droemer Knaur Verlag
Hoa Chu Thi
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