Newsletter Dezember 2009 Nr. 39
INHALT
Alle Jahre wieder!
Auch in diesem Jahr fand die Weihnachtsfeier des Instituts, die Fachschaft und Propädeutikum gemeinsam organisierten, großen Anklang und hatte gleich mehrere Premieren und Highlights zu bieten.
Die schöne Diao Siam - Puppentheater auf der Weihnachtsfeier
Anlässlich der Weihnachtsfeier des Propädeutikums 2009/2010 präsentierte die Heidelberg Taiwanese Drama Group ihr Können zum ersten Mal der Öffentlichkeit und begeisterte das Publikum mit einem Puppenspiel der besonderen Art.
Weihnachten in Greater China
Die Feste einer Kultur erzählen etwas über die Menschen. Das Weihnachtsfest ist das wichtigste Fest im christlichen Kulturkreis, und heutzutage feiern auch viele Nicht-Christen das Fest mit Familie und Freunden. Einige unserer Leser haben uns Photos von ihren weihnachtlichen Erlebnissen in China, Hongkong und Taiwan geschickt.
Alle Jahre wieder!
Auch in diesem Jahr fand die Weihnachtsfeier des Instituts, die Fachschaft und Propädeutikum gemeinsam organisierten, großen Anklang und hatte gleich mehrere Premieren und Highlights zu bieten.
Eröffnet wurde die Feier durch Frau Professor Mittler, die dem Propädeutikum versprach, dass sich alle Qualen des ersten Studienjahres lohnen würden. Direkt im Anschluss an die Begrüßung, begann das Programm mit dem taiwanesischen Puppentheaterstück „Die schöne Diao Siam“. ( zum Artikel) Die Ankündigung des Stücks hatte große Erwartungen geweckt und so viele Besucher angelockt, dass der Saal buchstäblich aus allen Nähten platze. Die Aufführung belohnte die Zuschauer für ihr Kommen mit einer bunten Darbietung, die allen Erwartungen gerecht wurde. Der Drache und die schöne Diao Siam wurden im Handumdrehen zu den Lieblingen des Publikums.
Darauf folgte das traditionelle Weihnachtsstück des Propädeutikums, das großes Gelächter und Beifall erntete. Die Sprachlehrerin Frau Wang führte auf Deutsch durch die wohlbekannte Geschichte, während die Darsteller Maria und Josef auf Chinesisch nach einer Herberge suchen ließen. Die charmante Maria fragte gleich nach den Geschenken, die ihr die Könige aus dem Morgenland dann auch überreichten. Ein wenig Sorge bereitete lediglich die Blässe des Luftballon-Jesus Kind, dessen Geburt, wie sollte es anders sein, den Höhepunkt des Stücks darstellte.
Zum Abschluss des Programms wurde gemeinsam mit Professor Müller-Saini, Professor Mittler und den Sprachlehrern „Stille Nacht, Heilige Nacht“ auf Chinesisch gesungen. Der erste echte Weihnachtsbaum auf einer Weihnachtsfeier der Sinologie bildete hierfür einen würdigen Rahmen.
Sylvia Schneider
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Die schöne Diao Siam – Puppentheater auf der Weihnachtsfeier
Anlässlich der Weihnachtsfeier des Propädeutikums 2009/2010 präsentierte die Heidelberg Taiwanese Drama Group ihr Können zum ersten Mal der Öffentlichkeit und begeisterte das Publikum mit einem Puppenspiel der besonderen Art.
Das taiwanesische Handpuppentheater hat seine Wurzeln im Süden Chinas als eine Weiterentwicklung der traditionellen Holzmarionetten. Alle Bewegungen und Gesten werden vollständig von den Händen der Puppenspieler im Inneren der Puppen gesteuert. Mitte der Qing-Dynastie kam das Puppentheater nach Taiwan und verbreitete sich dort schnell und wurde zum festen Bestandteil der lokalen Kultur. Taiwanesisch beinhaltet viele traditionelle Elemente, die im Mandarin nicht (mehr) vorhanden sind, wodurch es eine ideale Sprache für eine derart ausdrucksstarke Kunstform ist.
Die Geschichten, welche im traditionellen taiwanesischen Puppentheater Budaixi erzählt werden, handeln von Loyalität, Moral und Gerechtigkeit, aber auch von Liebe, Humor und der chinesischen Kampfkunst.
All dies findet sich auch im Stück „Die schöne Diao Siam“ von Thomas Wang: Am Ende der östlichen Han-Dynastie reißt General Dong Dok mit Hilfe seines Adoptivsohns Lu Bo die Macht im Reich an sich und tötet den Kaiser und die Kaiserin. Obwohl sich die Generäle gegen ihn verbünden, gelingt es Dong Dok sich gegen sie zu behaupten und die Hauptstadt Luoyang in Brand zu setzen. Zusammen mit seiner schönen Adoptivtochter Diao Siam schmiedet der Minister Wang Yun Pläne, Dong Dok und Lu Bo zum Wohle des Landes zu entzweien. Mit einer List kann Diao Siam die Saat des Misstrauens zwischen Dong Dok und Lu Bo säen und die einstigen Verbündeten werden zu erbitterten Feinden.
Schon in den ersten Minuten zogen die Akteure die Zuschauer in den Bann ihrer Puppen. Obwohl manch einer aufgrund des taiwanesischen Textes Verständnisschwierigkeiten hatte, kamen die Emotionen doch beim Publikum an. Um das Gesagte besser nachvollziehen zu können, lief begleitend eine Präsentation mit dem chinesischen und dem deutschen Text.
Große Begeisterung kam auf, als Kaja Müller in ihrem Kostüm des Erzählers nach vorne trat und mit kraftvoller Stimme die Geschichte der schönen Diao Siam zu erzählen begann. Thomas Wang, der die Truppe in diesem Wintersemester ins Leben gerufen hatte, sprach nicht nur die Rolle des Ministers Wang Yun, sondern sorgte mit seiner Flöte auch für eine angemessene musikalische Untermalung. Obgleich die Gruppe erst seit so kurzer Zeit besteht, funktioniert das Zusammenspiel reibungslos. Die Puppenspieler waren zwar hinter der Bühne nicht zu sehen, doch ihr Spaß und Enthusiasmus, mit dem sie bei der Sache waren, war für die Zuschauer deutlich zu spüren – was sie ihnen mit viel Applaus dankten.
Katja Modis
Und zum immer wieder sehen: Das Stück auf YouTube.
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