Newsletter Oktober 2011 Nr. 56
INHALT
In der Grenzüberschreitung: Ein Interview mit Uwe Kräuter (Teil 2)
Im August-Newsletter haben wir den ersten Teil des Interviews mit Uwe Kräuter veröffentlicht. Im zweiten Teil berichtet er nun von seiner Erfahrungen als Filmschaffender und Familienvater in China.
Erzählen Sie mal ... Lothar Wagner
Dr. Lothar Wagner kennen die meisten Studierenden aus den Kursen zur Einführung in Klassisches Chinesisch. SHAN hat ihn zu seinem Weg zu einem Sinologiestudium und seinen Forschungsinteressen befragt.
Praktikumsbericht: Rebecca Göhner bei der "Rheinischen Sparkasse"
Seit dem letzten Jahr ist China kein Partner deutscher Entwicklungszusammenarbeit mehr. Während ihres Praktikums beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bot sich für Rebecca Göhner daher die Gelegenheit noch eine andere Region kennenzulernen.
Im Herbst 2009 kam die allseits beliebte Wang Huijian an unser Institut nach Heidelberg. Im Interview mit Fabienne Wallenwein berichtet sie von ihrer Liebe zu deutschem Brot und ihren humorvollen Studenten aus der Sinologie.
Und dann... Heidelberger Alumni erzählen.
Jedes Jahr verabschiedet das Institut für Sinologie von Heidelberg aus Alumni in die weite Welt. In dieser Ausgabe berichtet Maximilian Kalkhof, wie er nach seinem Bachelor sein Studium in Taiwan fortgesetzt hat.
Sprachkolumne: 萌 (méng)- cute – süß, goldig, liebenswert
In der fünften Folge ihrer Sprachkolumne berichtet He Xiangling von der heilenden, stressberuhigenden Kraft einer kleinen Katze. Wie das geht? Lesen Sie hier.
Filmrezension: Still Life
In dieser Ausgabe der Filmrezension stellt Johann Platt ein Juwel aus dem Jahre 2006 vor: Still Life (三峽好人) von Regisseur Jia Zhangke. Der Film erzählt die Geschichte eines Familiendramas, aber auch die der Region um Fengjie, die nach dem Bau des Drei-Schluchten-Damms zur Flutung verurteilt ist.
In der Grenzüberschreitung: Ein Interview mit Uwe Kräuter (Teil 2)
In diesem Newsletter veröffentlichen wir den zweiten Teil des Interviews, das wir von SHAN e.V. (Lena Hessel, Helen Hübner, Hanni Truong und Dr. Thomas Kampen) am 22. Juni 2011 mit Herrn Kräuter geführt haben. Zu dieser Zeit war er für einen Besuch in Deutschland und las u. a. im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten der Universität Heidelberg aus seinen Erinnerungen: Literaturgespräch: Uwe Kräuters "Grenzüberschreitungen".
Darf ein Ausländer eine Chinesin heiraten?
SHAN: Sie waren nun schon weit länger als nur die ursprünglichen zwei Jahre in China...
Uwe Kräuter: Wissen Sie, das Land ist so spannend, Jahr für Jahr! Egal, ob jemand 1980 nach Peking kam, oder heute, viele von den Neuankommenden sagten damals und sagen heute, wörtlich: Ich bin ja so froh, dass ich gerade in diesem Jahr nach China komme, wo hier doch gerade jetzt soviel passiert!
Nach neun Jahren dachte ich, es dürfen nicht zehn werden, denn nach zehn Jahren würde ich nicht mehr den Weg zurück nach Deutschland finden (lacht). Da lernte ich Ende 1983 Shen Danping kennen.
Ihre Frau...
Ja. Das war brisanter, als es sich so anhört. Allein schon das private Kennenlernen zwischen einem Ausländer und einer jungen Chinesin war ein Fehler. Wie hatten sich die beiden kennenlernen können, ohne einen offiziellen Rahmen, ohne dass es zwischen ihnen eine Arbeitsbeziehung gab? Liebesbeziehung mit einem Ausländer war verboten. Ebenso war natürlich auch die Heirat mit einem Ausländer nicht erlaubt, es gab solche nur mit seltener Sondergenehmigung. Nun, wir hatten uns kennengelernt und wollten uns wiedersehen. Also wagten wir es. Sie wohnte im Pekinger Film Studio, sie war Schauspielerin. Manchmal trafen wir uns in ihrem Zimmer, während in der einen Ecke fünf oder sechs Freunde saßen, während wir in der anderen Ecke unser Liebesgeflüster betrieben. Die Freunde waren da, um immerhin als Alibi zu dienen, falls jemand unwillkommen draußen geklopft hätte. Es war eine phantastisch rebellische Atmosphäre. Oder wir gingen auf dem Boulevard des Langen Friedens spazieren – mit mehreren Metern Abstand voneinander.
Wir trafen uns auch, ganz verwegen, in meinem Hotel, sie begleitet von einem ehemaligen Kommilitonen, der dann in dem einen Zimmer ein Buch las, während wir beide uns im anderen Zimmer austauschten. Solch ein Liebesverhältnis hätte, wenn es entdeckt worden wäre, dramatische Auswirkungen, die Chinesin würde in ferne Provinz verschickt werden, ihre Karriere wäre beendet, der Ausländer hätte allemal das Land zu verlassen. Die Bekanntheit von Shen Danping als Schauspielerin hätte die Lage eher verschlimmert als erleichtert.
Aber Sie waren wild entschlossen?
Nun, auch wilde Entschlüsse müssen reifen. Bald war uns klar, wir hätten denen gegenüber, die uns illegaler Beziehung bezichtigen mochten, die Kraft des höheren Rechts der Liebe und den Vorteil der Ehrlichkeit. Nach wenigen Monaten beantragten wir die Heirat, sie bei ihrer Arbeitseinheit, ich bei meiner. Die Nachricht schlug ziemlich ein, es blühten unmöglichste Gerüchte, und wir stürzten in den Wochen von einer Aufregung in die andere, aber agierten überlegt... und auf einmal, noch völlig unerwartet, wurde uns vom Pekinger Amt für zivile Angelegenheiten die in rote Seide gebundene Heiratsurkunde überreicht!
Photo (© Uwe Kräuter):
Photo mit Shen Danping, aufgenommen am Tag des Empfangs der Heiratsurkunde
Wir waren so überrascht, wir liefen uns an den Händen haltend durch die sonnendurchflutete Wangfujing-Straße, die Menschen starrten uns an, manche nickten total verwundert. Als man am Eingang meines Hotels Shen nicht einlassen wollte, zückte ich die Heiratsurkunde – und wir konnten passieren. Es war der 21. Juli 1984.
Wie ist es heute, wenn eine Chinesin oder ein Chinese jemand aus dem Ausland heiraten möchte?
Heute? (lacht) Oh, sie lernen sich heute im Café, auf einer Party kennen, können morgen heiraten, und sich, wenn sie wollen, übermorgen scheiden lassen. Es gibt sogar entsprechende Agenturen zur Heiratsvermittlung.
Gegensätze ziehen sich an. So auch die von Ost und West. Es gibt heute täglich solche Heiraten – aber nach der ersten Faszination folgen auch nicht wenige Scheidungen, denn die Erwartungen sind häufig zu unterschiedlich, und es fehlt manchen die notwendige Geduld.
Shen Danping und ich genießen in China einige Popularität. Man kennt unsere Geschichte. In den ersten Jahren nach der Heirat war es für Shen schwierig, Rollen zu bekommen. Doch durch harte Arbeit hat sie sich ihre Position lange schon wiedererkämpft. Die Tatsache – und das ist jetzt gar nicht witzig gemeint – dass wir, wo alles in China so schnellebig ist, von den üblichen Scheidungen nicht zu sprechen, auch die der Chinesen untereinander, nach wie vor zusammen sind, ist ein wichtiger Grund für eben die Popularität... ich kann auch sagen: für das Vertrauen.
Von Dazhai zu Wan Li
Wann haben Sie Ihren ersten Film gedreht?
Das war 1985/86, ich war schon nicht mehr bei meiner ursprünglichen Arbeitseinheit, kämpfte unablässig um Visumsverlängerung, meine Frau erwartete unser erstes Kind, wir hatten keine geregelte Wohnungssituation, aber der von mir seit drei Jahren angedachte Film war mir ein Anliegen.
Der Film handelt von Ihren „Pekinger Künstlerfreunden“. Wie konnten Sie sich zutrauen, einen Film zu produzieren, zumal unter den Bedingungen im damaligen China, und woher kam die Finanzierung?
Es waren eben gerade die Bedingungen im damaligen China, die Unmögliches ermöglichten! Ich war viel mit Filmleuten zusammen, wir sprachen über ihre Projekte, ich beobachtete sie bei der Arbeit, ich übernahm selber diese oder jene Rolle und wuchs so in diese Atmosphäre hinein. Wer würde meinen Film finanzieren? Da war eine Gruppe von Freunden, junge Filmkünstler und junge Unternehmer, die bei der Suche halfen. Und so erschienen eines Tages bei mir sechs Bauern, mit Säcken von Früchten ihrer Produktion, die sie mir überreichten, und sie umarmten mich und sagten, sie würden gerne meinen Film finanzieren, sie seien jetzt reich und wollten neben der Landwirtschaft Filmproduktion betreiben, und warum sollten sie keinen Film über die berühmtesten Künstler des Landes machen, und zwar in Kooperation mit einem ausländischen Freund! Sie repräsentierten einen Distrikt fünf Zugstunden von Peking entfernt. Ich war sehr bewegt.
Wußten Sie, was auf dem Land vor sich ging?
Sicher.
Photo (© Uwe Kräuter):
Im Kamerakran bei der Produktion der Serie "Wuestenkinder" in Xinjiang
War es für Sie als Ausländer einfach, in die Provinz reisen? Sozusagen als „Landpartie“ am Wochenende?
Nun, nicht so. Aber wir reisten in den Jahren von Anfang an viel und regelmäßig, und ich kriegte das ganze Land zu sehen. Sehen Sie, z.B. in dem Jahrzehnt, wo ich im Verlag arbeitete, war man dort sehr interessiert, dass wir wußten, was im Land passierte, wie es sich entwickelte, schon damit wir unsere Arbeit angemessen leisten konnten. Ich bin viel herumgekommen, habe Menschen aus allen Schichten kennengelernt, war in Bergwerken und Erdölraffinerien, in vielen Dörfern, in Fabriken und Häfen, Schulen und Universitäten, und habe zahllose Gespräche und Interviews geführt. Ein besonderes Interesse hatte ich eine Zeitlang für das Dorf Dazhai entwickelt...
Das „Musterdorf“ für die kollektive Landwirtschaft?
...genau. Ich habe Dazhai mit seinen Terrassenfeldern drei- oder viermal besucht und viele der Bauern einen nach dem anderen interviewt, besonders auch die Parteisekretärin Guo Fenglian, Chinas frühes Poster Girl, ein sogenanntes „eisernes Mädchen“, das den Männern nicht nachstehen wollte. Sie war eine gutaussehende Frau von Ende zwanzig, die auch zu reden verstand. Sogar die Städterinnen waren von ihr begeistert, sie wird bis heute bewundert.
Photo (© Uwe Kräuter):
Mit der Leiterin des Musterdorfs Dazhai, Guo Fenglian
Der Ruhm des kleinen Dorfes stammte von vor der Kulturrevolution, als es in einem Unwetter weggewaschen wurde, und der damalige Parteisekretär Chen Yonggui die Bauern aufforderte, nicht auf Hilfe von oben zu hoffen, sondern auf die eigene Kraft zu vertrauen. Dieser Chen Yonggui wurde als einfacher Bauer eine Vorbildfigur im Land, und schließlich – stellvertretender Ministerpräsident.
Chen Yonggui galt als lebendes Symbol für das Denken von Yu Gong, dem törichten Weisen, der mit der Schaufel den Berg vor seiner Hütte abtragen wollte. Ich hatte die Gelegenheit zu einem langen Gespräch mit ihm, in der Großen Halle des Volkes. In dem Gespräch – faszinierend zu dem Datum – kündigte sich der Abgang einer ganzen politischen Generation an, der Abgang eines ganzen gesellschaftlichen Modells.
Photo (© Uwe Kräuter):
Mit Vizeministerpraesident Chen Yonggui in der Großen Halle des Volkes. Uwe Kräuter raucht die ihm von Chen angebotene Zigarette und überreicht ihm ein Stück Kunsthandwerk von einer deutschen Bäuerin. Der Dolmetscher im Hintergrund ist Herr Ma Jie.
Später hat Ihnen der stellvertretende Ministerpräsident Wan Li den Rücken gestärkt – wo die von Wan Li in der Folge vertretene politische Linie gewissermaßen den Gegenpol zu dem Dazhai-Denken darstellte?
Das ist richtig. Wan Li war höchst populär, seit er als Führer der Provinz Anhui genehmigt hatte, Agrarland unter den Bauern aufzuteilen und diese ihre überschüssigen Produkte frei verkaufen durften, also völlig weg von den Gleichheitsprinzipien der Volkskommune. Die nationale Politik übernahm dies als richtungsweisend.
Welche Beziehung gab es zu Ihrem Film?
Der Film war abgedreht und fertiggestellt. Es hatte allerhand Schwierigkeiten gegeben, da während der Produktion auf einmal die Direktive gekommen war, Kollektivbetriebe hätten nicht das Recht zur Filmproduktion. Der Film wurde zwar produziert vom Jugendfilmstudio unter der Pekinger Filmakademie, aber es war gerade unser Film in den Medien, der eben von einem Kollektivbetrieb finanziert war. So, und nun erhielt der Film nicht die Vertriebsgenehmigung.
Photo (© Uwe Kräuter):
Bei Filmarbeit auf dem Tiananmen.
Die Bauern schafften es darauf, eine Verbindung zu dem Vizeministerpräsidenten Wan Li (Anm. d. Red.: 1988 – 93 Vorsitzender des Nationalen Volkskongresses) herzustellen, und der war bereit, sich den Film im Kinosaal des Zhongnanhai am Sitz der Regierung anzusehen. Er klatschte nach der Vorstellung und sagte die befreienden Zauberworte: „Der Film weist keinerlei Probleme auf“, und „Euer Film ist mit dem Herzen gemacht.“ So war auch ich von haltlosen Vorwürfen befreit, die sich im Verlauf der Produktion wieder einmal verbreitet hatten. Drei Wochen darauf kriegten wir die Zustimmung zum Recht auf Vertrieb.
Für mich war dies der Beginn, Film- und Fernseharbeit zu betreiben, später gründete ich meine Joint Venture Firma „Asia World Network Ltd.“. Ich drehte Filme, repräsentierte deutsche Fernsehanstalten, brachte Fernsehserien und Spielfilme aus Deutschland nach China, seltener von China nach Deutschland, organisierte etwa eine große deutsch-chinesische Fernsehshow von China Central Television CCTV und dem Westdeutschen Rundfunk WDR, Titel: „Heute Abend in Beijing“, oder auch mit dem Zweiten Deutschen Fernsehen ZDF und Bavaria Film International den ersten Programmmarkt von deutschen Fernseh- und Kinofilmen in China.
Die '80er Jahre und der Umbruch von den '90ern bis heute
Wie haben Sie die '80er Jahre sonst erlebt? Es gab doch eine ganze Reihe von Kampagnen, „Gegen geistige Verschmutzung“, „Gegen bürgerliche Liberalisierung“...
Das ist eine gute Frage. Die '80er Jahre zeichneten sich aus durch den Wunsch nach Öffnung zur Welt, Austausch mit dem Westen, ja, Bewunderung für den Westen. So viele Menschen, egal wie alt, suchten nach Möglichkeiten, ein westliches Land zu besuchen, am besten für länger, ein Studium, ein Praktikum, oder überhaupt für immer in den Westen zu gehen. Ganz oben auf der Reisewunschliste waren die USA, gleich danach kam Westdeutschland. Der Westen erschien traumhaft. Die Politik der Konservativen war außerstande, damit umzugehen und bot allein die altbekannten Lösungen an, nämlich politische Kampagnen, Kritik, Verbote.
Ein in Hongkong gedrehter Film meiner Frau, „Ye Shanghai“, in dem sie die Sängerin Zhou Xuan aus den 40er Jahren spielt und also auch deren Lieder singt, wurde verboten, weil die Liedinhalte angeblich von geistiger Verschmutzung zeugten. Die beiden politischen Haltungen, die der liberaleren und die der radikaleren Kräfte, bekämpften sich unablässig. In solcher Situation war es mir z.B. dennoch möglich, zahlreiche Folgen von „Derrick“ als erste deutsche Fernsehserie in China zur Ausstrahlung zu bringen. Da wurden an jedem zweiten Abend zwei Folgen gezeigt, und ganz China sah zu!
Derricks Aussehen kam bei den Mädchen nicht sonderlich an. Dagegen sagten die Jungen, seine Nase usw., das sei doch nun wirklich nicht entscheidend, wichtiger sei seine Herangehensweise an einen Fall. Doch, die Serie führte zu Fragen, Diskussionen und Debatten, auch bei der Führung und sogar bei der Polizei.
Da haben die Macher von „Derrick“ beim ZDF gejubelt?
1989 in Shanghai, als es dort auf der Kippe stand, ob die Armee wie in Peking eingreifen würde, stoppte die Shanghaier Stadtregierung kurzerhand die amerikanische Serie „Hunter“, die gerade lief, und wo der Kommissar – im Unterschied zu unserem Derrick – immer gleich sein Schießeisen zur Hand hat und Menschen abknallt, und ersetzte „Hunter“ eben durch „Derrick“. Die Absicht war eindeutig, nämlich auf Beruhigung und mehr Nachdenklichkeit hinzuwirken.
Welches sind für Sie die wichtigsten Wandlungen in den zwei Jahrzehnten von 1989 bis heute hinsichtlich Chinas Verhältnis zum Westen?
(lacht) Ein zu großes Thema!
Nach der Niederschlagung der Rebellion von 1989 gab es die Vermutung, China werde in lange Finsternis fallen und die Selbstisolation wählen. Aber Deng Xiaoping forderte in der Situation mehr denn je Chinas Öffnung zur Welt.
Die Ausreise wurde erleichtert. Studenten und Wissenschaftler, Geschäftsleute und Touristen, Politikerdelegationen, machten sich auf nach Westen. Von 1992 an nahm Chinas Austausch mit Europa und den USA beispiellos zu. Westliche Literatur und Sachbücher kamen in die Läden, Hollywood-Filme zogen die Massen in die Kinos, immer mehr westliche Luxusautos konkurrierten, auch bei fast 300 % Aufpreis, mit japanischen Brands. Das Ausland begann, massiv in China zu investieren. Täglich entstanden neue internationale Niederlassungen, Produktionsstätten, Repräsentanzen, Luxushotels, Restaurants, sogar westliche Schulen. Gleichzeitig strömten Besucher aus Asien, Amerika und Europa ins Land. Der unerreichbare Westen fing endlich an, in den Köpfen der Menschen von einem Traumgebilde zur berechenbaren realen Normalität zu werden.
Und unerwartet begannen Chinesen, die sich jahrelang im Westen aufgehalten hatten, in großer Zahl zurückzukehren. Denn China bot ihnen auf einmal Möglichkeiten, wie sie vorher unvorstellbar gewesen waren. Das Land befand sich in einer gewaltigen Entwicklung, die mehr Wege fuer individuelle Initiativen offenhielt als irgendwo sonst in der Welt, und empfing sehr gerne diese Rückkehrer, die außerdem vielseitiges Wissen aus fernen Gesellschaften plus Investition nach Hause mitbrachten.
In diesem Prozess gewann das Verständnis an Boden, dass man den bewunderten Menschen im Westen langfristig keineswegs nachzustehen brauchte, die Chinesen die gleichen Fähigkeiten und Energien wie der Westen erlangen könnten und man durchaus in Konkurrenz würde treten können.
Sie kommen jährlich mehrmals nach Deutschland und Heidelberg. Hat sich Heidelberg verändert, seit Sie 1974 von hier fortgegangen sind?
Oh, da haben wir sicher unterschiedliche Vorstellungen. Klar, ich liebe, wie immer schon, die Jugendlichkeit in der Altstadt. Aber für mich hat sich hier in Heidelberg – unglaublich – nichts verändert. Nun, Heidelberg soll Heidelberg bleiben. Das sind andere Voraussetzungen, Pläne, Perspektiven. Wenn ich manchmal dieses oder jenes Stadtviertel in Peking oder Shanghai oder Nanking drei, vier Monate nicht besucht habe, kann es passieren, dass ich mich da plötzlich nicht mehr zurechtfinde, weil alles anders aussieht. Mein Eindruck in den großen chinesischen Städten ist, dass die Städte uns Menschen überragen, während wir hier in Heidelberg, aber auch etwa (lächelt) in Berlin, uns doch weiterhin behaglich als überragend empfinden dürfen. Die Rasanz der Entwicklung in China hat gleichzeitig den Effekt, dass wir, egal wie alt wir sind, uns dort jünger fühlen.
Können Sie das genauer erklären?
Weil man nicht davon abläßt, sich täglich und intensiv als Beobachter wie als Lernender sowie Mitwirkender bei all den Wandlungen zu empfinden.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Kräuter!
Und nun noch die Auflösung zum "Bildrätsel":
Photo (© Uwe Kräuter): Das Photo zeigt die von Huang Yongyu gemalte Eule, ein Auge geschlossen, mit den Zuegen von UK, naemlich Schnurrbart und wallendes rotblondes Haar.
Die Erklärung dazu:
"Huang Yongyu war in der Kulturrevolution unter den Malern ein Hauptangriffsziel der Viererbande gewesen. Eines seiner Bilder, eine Eule, die ein Auge geschlossen und eins geöffnet hatte, wurde zu einem Beispiel "schwarzer Kunst" erklärt. Denn das eine Auge sei geschlossen, so die Behauptung, in Ablehnung des Sozialismus und der revolutionären Theorie des Vorsitzenden Mao. Das Bild wurde in einer "Ausstellung schwarzer Kunst" im Peking Hotel 1973 als prominentestes Beispiel gegen die Revolution gerichteter Kunst präsentiert.
Der Grund für den Lärm um die von Huang in vier Minuten hingeworfene Eule war, dass er zu den vom Ministerpräsidenten Zhou Enlai ausgewählten Künstlern gehörte, die für die künstlerische Ausstattung des gerade fertiggestellten Peking Hotels sorgten. Die Kulturrevolutionäre konnten nicht den Ministerpräsidenten persönlich angreifen. Um ihn dennoch in Verruf zu bringen, griffen sie diejenigen in seinem Umfeld an: Chinesisches Schattenboxen.
An Weihnachten 1978, bei unserer zweiten Begegnung, entrollte Huang Yongyu vor mir ein Bild, das eine phantastische Eule mit einem geschlossenen und einem geöffneten Auge zeigt. Das Wesen hat eine goldene Augenbraue und trägt einen wallenden rotblonden Schopf und einen ebenso leuchtenden Schnurrbart (wie eben damals U.K.) und sitzt in gelassener Ruhe mit scharfen Krallen auf einem Ast. Darunter steht in Huangs Kalligraphie:
Dieser nützliche Vogel fängt jeden Sommer 1200 Mäuse. Also rettet er für uns tausend Tonnen Getreide. Er ist ein wirklich großer Held bei der Vernichtung von Schädlingen."
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Erzählen Sie mal… Herr Wagner.
In dieser Ausgabe führen wir unsere Vorstellungsreihe von InstitutsmitarbeiterInnen des Instituts für Sinologie fort und haben mit Herrn Dr. Lothar Wagner gesprochen. Die meisten Studierenden kennen ihn aus seiner Einführung in das klassische Chinesisch und den weiterführenden Lektürekursen.
Was viele jedoch nicht wissen: Herr Wagner kennt das Institut für Sinologie schon seit seiner Schulzeit in den frühen 1960er Jahren. Damals war das Institut noch am Hans-Thoma-Platz 44 angesiedelt, modernes Chinesisch gab es nur als Beifach und auch Japanisch stand noch auf dem Stundenplan.
SHAN: Die erste unausweichliche Frage: Wie sind Sie zur Sinologie gekommen?
Wie ich zur Sinologie gekommen bin? Nun ich habe mit Chinesisch schon als Schüler angefangen, das war in der Oberstufe. Ich hatte gerade Russisch als Zusatzsprache gelernt, was mir sehr leicht gefallen war und mir Mut auf mehr machte. Daraufhin beging ich den Fehler, erstens zu viel Mut zu mir selbst zu haben und zweitens ein paar Bücher zu chinesischen Geschichte zu lesen, denn da dachte ich mir: Das müsste man doch auch in den Quellentexten lesen können.
Irgendjemand meinte dann zu mir: "Geh doch mal zu den Sinologen, die sind froh um jeden, der da kommt. " Und da bin ich dann hin hingestiefelt. Erst war ich bei den Indologen, weil ich gar nicht so richtig wusste, was Sinologie eigentlich ist, doch die haben mich dann sehr schnell zu den Sinologen, damals noch am Hans-Thoma-Platz (in den frühen 1960er Jahren befand sich das Institut für Sinologie unter Prof. Wolfgang Bauer am Hans-Thoma Platz 44, siehe hierzu Newsletter Mai 2009) geschickt. Und da war ich dann, glaube ich, seit der Untersekunda. Einmal habe ich wegen der Schule kurz unterbrechen müssen, bin aber wiedergekommen und hatte mit dem Abitur dann auch schon den Hänisch (Lehrbuch der chinesischen Schriftsprache von Prof. Erich Hänisch, 1860-1966) durch. So war das damals.
SHAN: Die meisten Studenten kennen Sie aus der Einführung in das klassische Chinesisch. Sehen Sie sich in erster Linie als klassischen Sinologen?
Von meiner Ausbildung her, ja.
Als ich studierte habe ich den Fehler begangen zwei Fächer zu kombinieren, die man nur in Heidelberg studieren konnte: Ostasiatische Kunstgeschichte, damals noch bei Herrn Seckel (erster Professor für Ostasiatische Kunstgeschichte, 1920-2007, siehe hierzu Newlsetter August 2010) und politische Wissenschaften Südostasiens. Diese Kombination war tödlich, weil man damit nicht mehr weggehen konnte.
In Heidelberg war die Ausbildung eindeutig klassisch, die moderne Sprache wurde nur so unter fernen liefen unterrichtet. Es war auch kein eigenständiges Fach, sondern nur ein Beifach. Man musste damals klassische Sinologie, Japanisch und modernes Chinesisch in einem Fach studieren, das war ein Fach, wobei der Schwerpunkt natürlich eindeutig auf der Klassik lag. Modernes Chinesisch habe ich so auch erst recht spät gelernt, das kann ich auch nicht so fürchterlich gut, um ehrlich zu sein.
SHAN: Was ist ihr Spezial- oder Forschungsgebiet oder für welche Themen interessieren Sie sich am meisten?
Mein Forschungsgebiet das war ursprünglich Dichtung und Literatur, dann sehr bald aber Ästhetik im weitesten Sinne. Ich habe mich dabei vor allem mit Siegeln beschäftigt, während ich mich heutzutage sehr für die Ming-Zeit interessiere: vornehmlich das Verhältnis von Individuum zum Staat und wie sich das Individuum in einer vormodernen Gesellschaft einrichtet, unter der Vermutung, dass die Verhältnisse in der Ming-Zeit sich letztendendes, gerade auch wenn man sich die Präsenz von Staat, Polizei, Obrigkeit betrachtet, nicht grundsätzlich von dem unterscheiden, was wir heute haben.
Wir haben sozusagen ein Modell aus weiter Ferne vor Augen, das wir durchaus für uns heute nutzbar machen können. Die grundsätzlichen Probleme sind in großen Teilen dieselben: Wie richtet sich der Einzelne in der Gesellschaft ein? Wie ist das Verhältnis zur Obrigkeit, wie die Machtwelt der Polizei oder die Machtwelt der staatlichen Kontrolle? Das sind Fragen, die sind gar nicht so unterschiedlich von unseren Fragen heute.
SHAN: Sie erwähnten, dass die Lyrik eine Ihrer ersten Interessensgebiete war. War das auch das Thema ihrer Dissertation?
Nein, das Interesse an Lyrik und Dichtung muss man so erklären, dass das alles auch etwas mit Moden zu tun hatte; auch die Wissenschaft hat Moden. Als ich so richtig mit dem Studium anfing, das war in den 1970er Jahren, da war das Interesse an chinesischer Dichtung gerade im Ausklingen. Da gab es noch die großen Namen: Alfred Hoffmann zum Beispiel (1911-1997, von 1961-63 klassisch-philologischer Sinologe an der FU Berlin) oder auch Herr Debon, mein Doktorvater (von 1968-1986 Professor für Sinologie in Heidelberg), der sich sehr mit Dichtung beschäftigte. Dichtung war eines der großen und wichtigen Themen dieser Zeit, aber es war auch irgendwie so eine Modegeschichte und ich persönlich wollte nicht in der Literatur weiter machen, das fand ich nicht so interessant.
Das Problem in der Literaturwissenschaft habe ich immer darin gesehen, dass Leute Texte lesen und sich dann darüber äußern müssen. Das ist eine Sache, die sich in meinen Augen irgendwann blind läuft. Das hat nichts mit Wertschätzung oder Interesse zu tun, es ist nur in kein Thema, das sich meiner Meinung für eine Darstellung besonders eignet, denn ab einem bestimmten Punkt dreht man sich im Kreise.
Ursprünglich wollte ich also etwas Historisches machen, das wurde mir aber verwehrt. Ich wurde von meinem Doktorvater quasi gezwungen, das Thema Siegel zu bearbeiten, was ich eigentlich überhaupt nicht machen wollte. Ich wusste nichts von Siegeln und wollte mich eigentlich um Li Tao kümmern. Li Tao war ein Historiker aus der Song-Zeit und er war der erste Historiker gewesen, der mit modernen Zettelkästen gearbeitet hatte. Er hat ein riesiges historisches Werk hinterlassen, ein riesiges Œuvre, aber wie gesagt, das wollte mein Doktorvater nicht. Ich war damit einer der ersten, dem vorgeschrieben wurde, was er nicht machen durfte, was ich nie verstanden habe. Aber dann hat es mich doch gepackt und Siegel wurde eine meiner großen Leidenschaften – bis heute. Meine Dissertation heißt „Die ganze Welt in einem Zoll“ und es ist eine Darstellung der Kulturgeschichte des Siegels.
SHAN: Die Einführung in das klassische Chinesisch ist für alle Studenten eine Pflichtveranstaltung und Sie sagen selbst immer wieder, dass Sie die Begeisterung für das klassische Chinesisch gerne weitergeben möchten. Erzählen Sie deshalb, weshalb es sich lohnt, das klasissche Chinesisch auch nach Shadick II noch weiterzuverfolgen.
Nun, es gibt hier in Heidelberg eine unselige Trennung zwischen klassisch und modern, eine Trennung, die eigentlich so nicht gegeben ist. Es geht ja beim Erlernen des klassischen Chinesisch nicht darum, dass man einen bestimmten klassischen Autor lesen können muss, sondern das Entscheidende ist grundsätzlich zweierlei:
Wenn man das, was sich mit dieser Sprache verbindet – und das ist mehrdimensionaler als es sich in dem Ausdruck „klassisches Chinesisch“ anhört – wenn man das nicht kann, dann schneidet man sich von sagen wir mal 98 % der chinesischen Literaturgeschichte und des chinesischen Schrifttums überhaupt ab. Warum sollte man das tun?
Das andere ist, dass ich diese Trennung gar nicht für gegeben halte, weil die Trennung zwischen klassischer und moderner Sprache gar nicht so klar ist; es ist vielmehr eine Frage der Ebene. Wenn Sie z. B. einen modernen Essay schreiben, sich bei Zeitungen oder wissenschaftlichen Essays umschauen, dann sehen Sie, dass die Sprache gar nicht so fürchterlich weit entfernt ist von der Klassik, so dass es sich lohnt diese klassische Sprache zu lernen und weiterzuverfolgen. Erstens weil man sich diesem Stil leichter annähern kann, wenn man es über die Angebote macht, die es hier am Institut für klassisches Chinesisch gibt und zweitens, weil der Bildungshorizont auch moderner Chinesen nun einmal so beschaffen ist, dass sie einen Großteil dieser Tradition nicht nur kennen, sondern auch schätzen und gerne lesen. Man würde sich selbst irgendwie von dieser ganzen Tradition abschneiden, wenn man das alles ignorieren würde. Dann könnte man nur das lesen, was vielleicht seit 20 Jahren gerade aktuell ist und auch davon wieder nur einen gewissen Teil, denn für den anspruchsvollen Teil brauchen Sie wiederum das, was Sie im klassischen Chinesisch lernen.
Es geht also nicht darum, dass Sie jetzt Han Feizi oder Su Dongpo lesen können, sondern es geht darum, dass Sie sich diese ganze Tradition erschließen. Wobei ich natürlich niemals erwarten würde, dass, wenn Sie sich nicht für Dichtung interessieren, Dichtung lesen. Es geht nur darum, dass Sie sich diese Kultur, diese letzten 2000 Jahre irgendwie erschließen, dass Sie daran Anteil haben, denn ich denke, das müssen Sie. Denn stellen Sie sich einmal vor, sie würden Romanistik studieren, aber wären nicht in der Lage, sagen wir einmal Verlaine (Paul Verlaine, 1844-1896) oder Proust (Marcel Proust 1871-1922) zu lesen oder Gide (André Gide, 1869-1951) oder sie würden Englisch machen, aber wären nicht in der Lage, nun na gut, Ulysses zu lesen, das ist vielleicht eine andere Kategorie, aber sie wären eben nicht in der Lage vieles von dieser Tradition zur Kenntnis zu nehmen, was es natürlich auch im angelsächsischen Bereich gibt. Und das wäre eben der Fall, wenn Sie nur das Allermodernste könnten.
SHAN: Sie haben selbst auch längere Zeit auf Taiwan verbracht . Was haben Sie dort gemacht und was vermissen Sie am meisten?
Ich habe dort Siegelschneiden betrieben und in Bibliotheken gearbeitet. Ich war insgesamt drei Mal dort, einmal relativ lange und danach nur noch kürzere Aufenthalte. Und nun, in Taiwan, aber auch in China, nun, das ist einfach eine andere Art des Lebens und ich glaube jeder Sinologe möchte gerne dort sein, zumindest einen Großteil des Jahres oder seines Lebens. Wenn es nicht so wäre, dann würde ich nicht Sinologie studiert haben, dann hätte mich das auch nicht fasziniert.
Eigentlich wollte ich das nie machen, mein Vater wollte nie, das ich das mache. Er war dann auch ziemlich ungehalten, als ich dann doch Sinologie studierte und nicht etwas „Vernünftigeres“ (in Anführungszeichen) wie Medizin. Was ich nun hier aber vermisse, das ist nichts Chinaspezifisches, das würde auch für Amerika gelten: Hier ist alles so eingefasst in etwas öde Bahnen, finde ich. Also was hier fehlt, ist so etwas Dynamik, die man in diesen Ländern hat. Gerade in Amerika hatte ich den Eindruck, dass man mit allem, was man macht, auf ein viel größeres Echo trifft. Man findet eher Leute, die es interessant finden, was man da macht, einen danach fragen und ermuntern weiter zu machen. Hier muss das alle irgendwie mühsam aus eigenem Antrieb kommen und hat keine Resonanz.
Und China, nun das Leben dort ist einfach anders, das wissen Sie ja selbst und viel einfacher, finde ich, für einen Ausländer zumindest; für Chinesen vermutlich nicht, sonst wären nicht so viele Chinesen hier.
Herr Wagner, vielen herzlichen Dank für das Gespräch!
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Praktikum in einer "Rheinischen Sparkasse"
Nachdem ich mich einige Monate zuvor im Referat 201 (Ost- und Zentralasien) im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) beworben hatte, fand ich mich am ersten August 2011 in der „Rheinischen Sparkasse“ ein (so soll Helmut Schmidt 1976 missmutig und stirnrunzelnd das damalige Kanzleramt beschrieben haben, das fortan seine neue Arbeitsstätte werden sollte). Die zuständige Personalreferentin empfing uns Praktikanten und gab uns einen Überblick über die Geschichte des Hauses, in dem bis Ende der 90er Jahre das Bundeskanzleramt untergebracht war, und wies uns in grundlegende Abläufe ein. Nachdem wir alle auf unsere Referate verteilt worden waren, erfuhr ich, dass ich zwar im Gegensatz zu vielen anderen, wie gewünscht dem Referat für Ost- und Zentralasien zugeteilt worden war, mit China aber nichts zu tun haben würde. Da China seit vergangenem Jahr kein Partnerland deutscher Entwicklungszusammenarbeit mehr ist, beschränkt sich die Arbeit für China im Wesentlichen auf die Betreuung auslaufender Projekte und bietet nicht mehr genug Arbeit um Praktikanten sinnvoll einzubinden.
Ich sollte also in der Folge vor allem in die bevorstehenden Regierungsverhandlungen mit Kirgisistan, aber auch in die danach stattfindenden Regierungskonsultationen mit Tadschikistan eingebunden werden. Die Regierungskonsultationen bezeichnen Treffen zwischen den Regierungsvertretern des Geberlandes und des Empfängerlandes, während welcher neue Projekte geplant und laufende Projekte gemeinsam evaluiert werden. Meist ein Jahr später finden dann Regierungsverhandlungen statt, bei denen nun über die genauen Zuwendungen gesprochen wird. Deutschland macht bei solchen Verhandlungen Zusagen für Entwicklungshilfe-Gelder, die in den nächsten Jahren ins Empfängerland fließen sollen. Daher war ich die erste Zeit damit beschäftigt, mich in die wichtigsten politischen, ökonomischen, sozialen und historischen Aspekte der Länder Zentralasiens einzuarbeiten, was sehr spannend war.
Als die Regierungsverhandlungen mit Kirgisistan näher rückten, nahm das Arbeitspensum zeitweise enorm zu, da es meine Aufgabe war die Reisemappen für die Delegation vorzubereiten und zusammenzustellen. Diese Reisemappen sind meist sehr dicke Leitzordner, in denen alle wichtigen Dokumente enthalten sind. Dazu zählen unter anderem Delegationslisten, Terminabläufe, Lebensläufe der Gesprächspartner und bei wichtigen Reisen auch kulturelle Hinweise und Faux-Pas, die es zu vermeiden gilt: Zum Beispiel darf man in einer mongolischen Jurte nicht auf die Schwelle des Zeltes treten.
Neben der Vorbereitung der Delegationsmappen hatte ich auch die Gelegenheit geplante Programme zu kommentieren und eigene Ideen und Fragestellungen in Planungsprozesse einzubringen. Das Anfertigen von Redeentwürfen und die Beantwortung von Bürgerbriefen gehörten ebenfalls zu den Aufgaben meines Praktikums. Das Redenschreiben habe ich dabei als besonders herausfordernde und spannende Aufgabe erlebt, da es hier auch galt Kritik in Diplomatie zu hüllen.
Die Länderreferenten des BMZ treffen sich zu Zwecken der Abstimmung oft mit den sogenannten Durchführungsorganisationen (DOs), die vor Ort die beschlossenen Projekte umsetzen. Zu diesen DOs gehören unter anderem die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). An zahlreichen solcher Treffen konnte ich teilnehmen und dadurch mein Verständnis von der Umsetzung von Entwicklungshilfeprojekten vor Ort, aber auch von der Steuerungsfunktion des BMZ in diesem Prozess erweitern.
Insgesamt habe ich das Praktikum im BMZ als eine bereichernde Erfahrung wahrgenommen, wenn auch das Arbeitspensum stark fluktuierte. Das schöne Arbeitsumfeld (ein riesiger Park mit dem Palais Schaumburg und dem Kanzlerbungalow) aber auch die Stadt Bonn an sich haben mir sehr gut gefallen und ich könnte mir vorstellen nach dem Studium dorthin zurückzugehen. Ebenfalls als enorm wertvoll bewerte ich die Tatsache, dass ich mich in eine ganz neue Region mit ganz eigenen Problemen einarbeiten musste und damit meinen Wissensschatz erweitern konnte. Daher wäre es für mich auch vorstellbar noch während des Studiums in Zentralasien ein weiteres Praktikum im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit zu absolvieren.
Rebecca Göhner
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Vierzig Jahre deutsch-chinesischer Stipendiatenaustausch
Vor vier Jahrzehnten wurde die Volksrepublik China von der UNO anerkannt und die chinesisch-amerikanischen Beziehungen verbesserten sich durch die Besuche von Henry Kissinger und Richard Nixon in der chinesischen Hauptstadt. Dies führte auch zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der BRD und der VR China. Dadurch wurde auch der offizielle Austausch von Stipendiaten beider Länder ermöglicht. Die Aufnahme der offiziellen Beziehungen war relativ unkompliziert, da die BRD – im Gegensatz zu anderen westlichen Ländern – niemals diplomatische Beziehungen zur Republik China (Taiwan) unterhalten hatte; allerdings gab es vor 1971 einen inoffiziellen deutsch-taiwanesischen Studentenaustausch, damals studierten unter anderem (die späteren Professoren) Lothar Ledderose und Helmut Martin in Taiwan ( "Als Heidelberger Wissenschaftler in China: je länger, je lieber"). (In den fünfziger Jahren hatte auch ein Studenten- und Wissenschaftleraustausch zwischen der DDR und der VR China begonnen, dieser war jedoch in den sechziger Jahren wegen der Eskalation des sino-sowjetischen Konflikts eingestellt worden.)
Der erste Stipendiat war Ulrich Manthe, der heute Juraprofessor an der Universität Passau ist; er hatte sich erst für ein Stipendium in Taiwan beworben, konnte aber – nachdem er schon eine Zusage bekommen hatte – noch umdisponieren und dann über Frankreich und Pakistan nach China fliegen. (Damals musste man wegen der schlechten Beziehungen zu Indien, das Land umkreisen; in den achtziger Jahren durfte man wegen des Afghanistankrieges nicht über Zentralasien fliegen.) Weitere frühe Stipendiaten waren Heidi Brexendorff (Heidelberg/Berlin), Volker Klöpsch ( „Wir als Sinologen haben die Verpflichtung chinesische Literatur erst einmal bekannt zu machen!“), Wolfgang Kubin (Berlin/Bonn) und Anne Labitzky (Erzählen Sie mal, ... Frau Labitzky-Wagner). In dieser Zeit arbeitete auch Uwe Kräuter schon in der chinesischen Hauptstadt. ( In der Grenzüberschreitung: Ein Interview mit Uwe Kräuter) 1977 reisten dann zum ersten Mal Sinologieprofessoren nach China ( Sinologieprofessoren in China – Eine bemerkenswerte Reise vor über dreißig Jahren).
In den ersten zehn Jahren wurden nur Stipendiat(inn)en vom DAAD nach China geschickt, die offiziell Stipendiat(inn)en der chinesischen Regierung waren. Ab Anfang der achtziger Jahre konnten dann auch Selbstzahler fahren, sodaß die Studierendenzahlen schnell zunahmen. Damals blieb man meist ein oder zwei Jahre, ein Vollstudium war bei Europäern sehr selten.
In den frühen Jahren konnten die Deutschen in nur wenige Städte gehen: Beijing, Tianjin, Shenyang, Jinan, Nanjing und Shanghai. Man konnte auch nur wenige Fächer – wie Geschichte, Wirtschaft, Literatur und Sprache – studieren, in den achtziger Jahren gab es dann viel mehr Möglichkeiten. (Zu dieser Zeit tauchten auch wieder DDR- Student(inn)en auf.) Anfangs waren die Reisemöglichkeiten sehr beschränkt, für jede individuelle Reise brauchte man eine Genehmigung; dafür organisierten die meisten Unis ein- oder zweimal im Jahr Gruppenreisen – zum 70. Jahrestag der Xinhai-Revolution (1981) wurden z.B. Reisen nach Guangzhou und Wuhan besucht. Bei Aufenthalten in Changsha gab es meist auch Ausflüge nach Shaoshan, dem Heimatdorf Mao Zedongs. In den achtziger Jahren konnte man schon ohne große Probleme nach Xinjiang und Yunnan und sogar nach Hongkong fahren. 1989 gab es – trotz großer Nervosität – für die Stipendiaten keine besonderen Probleme, in den neunziger Jahren nahmen die Studierendenzahlen weiter zu, nun war es auch möglich zu arbeiten, was vorher nicht erwünscht war.
Im Herbst 2007 veranstaltete der DAAD in Bonn ein erstes Alumnitreffen von Chinastipendiaten ( Das erste große China-Alumni-Treffen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach 35 Jahren), das auch zur Veröffentlichung des Bandes Abenteuer China führte. An dem Treffen nahmen nicht nur zahlreiche frühere Stipendiaten, sondern auch viele DAAD-Angestellte und chinesische Diplomaten und Lehrer teil.
Literatur:
Thomas Kampen: Ostasienwissenschaften in der DDR und in den neuen Bundesländern, in: Krauth/Wolz: Wissenschaft und Wiedervereinigung - Asien- und Afrikawissenschaften im Umbruch, Berlin: Akademie Verlag, 1998, 269-306.
DAAD: Spuren in die Zukunft – Der Deutsche Akademische Austauschdienst 1925-2000, Bonn 2000.
DAAD: Abenteuer China, Bonn, 2009.
Dr. Thomas Kampen
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Und dann... Heidelberger Alumni erzählen.
Jedes Jahr verabschiedet das Institut für Sinologie Alumni aus seinen Reihen in die weite Welt.
SHAN hat sich auf die Suche gemacht, um herauszufinden, was aus einigen von ihnen geworden ist.
In dieser Ausgabe erzählt Maximilian Kalkhof, wohin es ihn nach seinem Studium in Heidelberg verschlagen hat.
Obwohl ich während des Heidelberger Bachelors zwecks Praktikum sowie Studium insgesamt anderthalb Jahre in Taiwan verbracht hatte, schien es, als hätte ich dadurch gerade erst richtig Blut geleckt. Mich dürstete nach mehr Chinesisch, der geballten Ladung, am besten einem chinesischen Fachstudium. Die Entscheidung zur Sinologie war keine Kopfgeburt gewesen. Schon meinen Zivildienst hatte ich aus reiner Abenteuerlust und ohne einen Brocken Chinesisch im Gepäck in Taiwan bestritten. So fiel die Wahl auf einen Master in chinesischer Literatur an der National Taiwan University.
Doch da chinesische Literatur an chinesischsprachigen Unis meist vormoderne Literatur meint und mein Interesse eher der modernen Komparatistik und vergleichenden Kulturwissenschaft galt, war die Wahl eher ein Kompromiss als Liebe auf den ersten Blick. Kurz vor Beginn des Masters lernte ich auf einem in Heidelberg veranstalteten Symposium dann zufällig Studenten und Professoren des Graduate Institute of Taiwan Literature kennen. Erstaunt stellte ich fest, daß sich hinter diesem irreführenden Institutsnamen in etwa das verbarg, was ich mir von einem Studium der modernen chinesischen Literatur erhoffte. So wechselte ich mir nichts, dir nichts noch im ersten Masterjahr an das Graduate Institute of Taiwan Literature. Derzeit befinde ich mich im dritten und hoffentlich letzten Masterjahr. Als Fußnote soll hier angemerkt sein, daß die taiwanischen Masterprogramme mindestens drei Jahre, wenn nicht sogar länger dauern.
Rückblickend stelle ich fest, daß ich viele interessante Kurse, aber wahrscheinlich auch ebenso viele für mich unsinnige Veranstaltungen, wie zum Beispiel einen sprachwissenschaftlichen Kurs über den Hokkien--Dialekt, von dem ich rein gar nichts verstehe, zu absolvieren hatte. Größte Probleme bereitete mir zu Beginn des Studiums das Erarbeiten einer wissenschaftlich-- theoretisch fundierten Arbeitssprache. Diffuse westliche Kulturwissenschaftstheorien, übersetzt in vages Chinesisch, ließen mich oft unbefriedigt, unverstanden, ohne Boden unter den Füßen und irgendwie lost in translation zurück. Mittlerweile ist das Ende meiner Wanderjahre abzusehen und diesmal habe auch ich – vorerst? – genug. Nach mehreren Praktikumsstationen im Journalismus habe ich gegenwärtig auch von meinem einstigen Berufswunsch Chinajournalist die Nase voll. Falls ich also nicht demnächst den Pulitzer--Preis abräume, stehen die Chancen gar nicht schlecht, daß ich doch noch promoviere.
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Sprachkolumne: 萌 (méng)- cute – süß, goldig, liebenswert
Die ursprüngliche Bedeutung des Worts 萌 ist „Blütenknospe“.
Mit Hilfe dieser originalen Definition von 萌 kann man schon einen Hinweis auf die neue Bedeutung des Worts finden. „Otakus“ und Fans von Animations in Japan verwenden 萌 für eine Art Mädchen-Figuren, die sie sehr „cute“ finden. Das Idealbild dieser Mädchen ähnelt einer Puppe: große Augen (ungefähr ein Fünftel des Gesichts), eine kleine Nase, aber ein großer Kopf, ein verjüngtes Gesicht, usw.
Mit der Zeit hat sich die Liste der Gegenstände, die man mit 萌 beschreiben kann, erweitert: manche Objekte, Tiere und inzwischen sogar auch Männer können 萌 sein. Man kann darüberhinaus sagen, dass der Ausdruck 萌 eine ganze Reihe von Eindrücken und Gefühlen beschreiben kann, ebenso wie persönliche Eigenschaften z.B. Arglosigkeit, Naivität, aber auch Zuneigung.
卖萌 (mài méng)
Im Internet verwendet man 萌 meistens in der alleinstehenden, ungebundenen Form oder in der Verbindung 卖萌. Mit dem Wort 卖 (verkaufen) wird hier betont, dass jemand versucht sich absichtlich als 萌 darzustellen, um die Zuneigung einer anderen Person oder einen Gefallen von jemandem zu erhalten oder jemand dazu zu bringen einer Bitte nachzukommen.
Beispiele:
[1]. 这只小猫好萌!
Die kleine Katze ist unglaublich süß!
[2]. 别再卖萌了,我不会答应你的要求的!
Versuch nicht mich mit deiner süßen Schnute zu beeindrucken, ich werde deiner Bitte nicht nachgeben!
[3]. 卖萌是宝宝的天职!
Es ist die Aufgabe von Babys süß zu sein.
[4]. 我对这个卖萌的世界绝望了……
Ich habe meinen Glauben an diese Welt, die nach dem schönen Schein strebt, verloren.
Ein 萌 - Star: Die かご猫 (篮子猫)——猫叔
Eigentlich soll 猫叔 s chinesischer Name „篮子猫“ („Korb-Katze“) sein, man sieht in links im Bild. Seine Fans in China aber haben ihm einen sehr 囧 Namen (SHAN-Newsletter Nr. 55) gegeben: 猫叔, „Onkel Katze“. Er ist in Japan geboren, und lebt jetzt in einer gewöhnlichen Bauernfamilie.
In China wird er 猫叔 genannt, weil er tatsächlich wie ein Onkel ist. Er ist schon neun Jahre alt, das entspricht umgerechnet in ein menschliches Alter ungefähr 50 Jahren. Er ist übergewichtig und hat ein zu großes Gesicht. Er schläft gerne in einem kleinen Korb und macht seine Augen sehr selten auf. Alle seine Eigenschaften entsprechen dem eines alten Onkel.
Auf Fotos sieht man ihn oft mit einer Sonnenbrille und außerdem hat er immer etwas auf dem Kopf. Blumen, zum Beispiel; aber manchmal auch Auberginen, Kartoffeln, Kohlrabi o.ä. Häufig sind es unglaubliche Dinge in komischen Formen: wie das Ding auf seinem Kopf liegen bleibt und er darunter noch weiter schlafen kann wird wohl ein Rätsel bleiben.
Im Internet sagen seine Fans nun gerne: „叔!你治愈了我!(Onkel, du hast mich geheilt!)“ Geheilt haben soll er sie allein durch sein 萌-Sein von Stress und Übel aller Art.
Hat 猫叔 dich auch geheilt?
He Xiangling
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis
Filmrezension – Still Life (三峽好人)
In dieser Ausgabe der Filmrezension wird ein Filmjuwel aus dem Jahre 2006 vorgestellt: Still Life (三峽好人) von Regisseur Jia Zhangke. Still Life erzählt die Geschichte zweier Menschen, Han Sanming und Shen Hong, die in die Stadt Fengjie kommen, um ihre Ehepartner wiederzufinden. Han Sanming und Shen Hong kommen beide aus der Provinz Shanxi, kennen sich jedoch nicht und treffen auch im Film nie aufeinander.
Han (gespielt von Han Sanming) und Shen Hong (gespielt von Zhao Tao) gehören eigentlich schon zum regulären Inventar eines Jia Zhangke Films. Han spielte zuvor in Jias Shijie mit und Zhao Tao in bisher jedem Jia Zhangke Film seit Platform aus dem Jahre 2000, inklusive der unvergesslichen Rolle der Qiao Qiao in Unkown Pleasures.
In Still Life sucht Han seine Frau, die vor 16 Jahren von Shanxi nach Fengjie in ihre Heimatstadt floh. Vor allem geht es ihm aber auch darum, seine Tochter wiederzusehen, die in einem nahegelegenen Ort arbeitet. Shen Hong dagegen sucht ihren Ehemann, der in Fengjie arbeitet und sich seit zwei Jahren nicht mehr bei ihr gemeldet hat. Diese beiden Geschichten klingen beide eher unspektakulär, jedoch - wie der Titel des Films schon vermuten lässt - hat Still Life noch einen dritten Hauptdarsteller: den Schauplatz. Hierbei handelt es sich um die Gegend oberhalb des Drei-Schluchten-Damms, die vor der geplanten Flutung nach und nach ab- und zurückgebaut und deren Bewohner umgesiedelt werden. Inmitten dieses fast schon surrealen Ortes spielen sich die beiden Familiendramen von Shen Hong und Han Sanming ab. Surreal einerseits, weil die Kulissen im Minutentakt zu verschwinden scheinen (entweder durch Abriss oder Flutung), surreal aber andererseits auch, weil Jia Zhangke mit Hilfe von CGI-Effekten einige merkwürdige Objekte und Szenen trickreich mitten in diese Landschaft hinein platziert, die schon so manchen Filmkritker/in zu wagemutigen Interpretationen derselben getrieben haben.
Was Still Life aber noch außergewöhnlicher macht, ist die Tatsache, dass er, so surreal alles erscheinen mag, oft wie ein Dokumentarfilm wirkt. Jia Zhangke versteht es, die Landschaft so einzufangen, dass ein einmaliges Zeitdokument des Großprojektes Drei-Schluchten-Damm sowie dessen weitreichenden Folgen entsteht.
Letztlich kann Still Life als ein kleines Meisterstück des Kinos im 21. Jahrhundert bezeichnet werden. Auf den Filmfestspielen von Venedig 2006 gewann der Film den Goldenen Löwen und erschien auf den Top-10 Listen von nicht wenigen Filkritikern großer amerikanischer Tageszeitungen. Dies ist zwar nicht immer ein Maßstab für die Qualität eines Films, jedoch kann man sich in diesem Fall einmal auf die Noten der Kritiker (inkl. Rotten Tomatoes und Metacritic) verlassen.
Johann Platt
<< Zurück zum Inhaltsverzeichnis